Sommergespräch: Verkaufsstrategien am Beispiel Solaruhr

IRON ANNIE Bauhaus Solar Chronograph, Ref. 5086-2_n. © Point Tec/Bauhaus


Nachhaltig und umweltfreundlich – was für Kunden immer wichtiger wird, hilft dem Handel beim Verkaufsgespräch. Was sagen die Experten von Seiko, Point Tec und Waidzeit dazu?


Solaruhren repräsentieren das gesteigerte Bewusstsein für Klima und Ressourcenschonung. Kunden erkaufen sich also gern das „gute Gewissen“ und hier sollten sich Juweliere nicht verschließen, meinen die Hersteller. Was für Kunden ein Vorteil ist, nämlich, dass sie sich den Batteriewechsel ersparen, kann für Juweliere mitunter ein Nachteil sein, weil ein Zusatzgeschäft entfällt. Dennoch heißt es „up-to-date“ bleiben, denn auch eine Solaruhr benötigt ein Uhrenarmband, das gekauft und gewechselt werden will. Und der Kunde bleibt in dieser Zeit im Geschäft und hat Gelegenheit sich umzusehen. Das schafft wiederum Kundenbindung. Passend zur sonnigen Jahreszeit wollte DERJUWELIER.at wissen, welche Strategien und Verkaufsargumente die Marken für den Handel parat haben.


Werner Untch, Head of Design & Communcation bei Point Tec. © Point Tec

Warum entscheiden sich Kunden für eine Solaruhr?

Werner Untch, Head of Design & Communication bei Point Tec Products Electronic GmbH, glaubt, dass Käufer den „unkomplizierten Zugang zur Technik und Nachhaltigkeit“ schätzen. „Eine Solaruhr ist ein zuverlässiger Begleiter für den Alltag. „Die Solartechnik ist inzwischen so ausgereift, dass es keine Gründe mehr gibt, nicht auf diese zu setzen. Außer natürlich, man ist der Faszination für rein mechanische Uhren erlegen“.

Reisebegleiter für Globetrotter: Seiko Astron GPS Solar. © Seiko

Solaruhren für Globetrotter und Geschäftsreisende

PR-Mann Christian Deopito von der Weiner Watch Group (Seiko) findet die neue Technologie für Kunden „praktisch und schont gleichzeitig die natürlichen Ressourcen und die Umwelt“.  „Solaruhren sind ideale Reisebegleiter für alle Globetrotter und internationalen Geschäftsreisenden. Die Solarkaliber werden in verschiedensten Kollektionen verbaut und finden Einsatz in Chronographen, Taucheruhren bis hin zur Seiko Astron Gps Solar, die über eine automatischer Zeitzoneneinstellung verfügt.“

Untch erklärt im Gespräch mit DJ: „Einige unserer Solar-Modelle sind mit weiteren nachhaltigen Materialien ausgestattet, die beispielsweise als Ersatz für das Lederarmband zum Einsatz kommen. Wir haben als Firma das „Sustainable Planet“ Programm aufgelegt, mit dem wir auf nachhaltige Technologien und Materialien aufmerksam machen wollen und darauf, dass unsere grüne Zukunft von Innovation und Fortschritt geprägt sein wird, nicht von Verzicht. Neben nachhaltigen Materialien und Automatikwerken setzen wir dabei auch auf Solarwerke, die ein perfektes Beispiel dafür sind, dass man mit dem Einsatz dieser nachhaltigen Technologie auf nichts verzichten muss – ganz im Gegenteil“.

Nachhaltige Aufsteller am POS. © Waidzeit

“Marge bei Solaruhren hoch”

Elisabeth Hutegger von Waidzeit stellt ihren Kunden Aufsteller aus Holz mit der Aufschrift „Mit der Kraft der Sonne“ zur Verfügung. Nicht nur die Uhren des Unternehmens werden aus Holz hergestellt, auch das Verpackungsmaterial. Zudem entsprechen Waidzeit-Uhren dem “Upcycling”-Trend . So sind manche Uhren-Designs aus alten Fässern gefertigt. Fehlende Batterien seien kein Nachteil für Juweliere, meint sie: „Der Schritt in Richtung Umweltbewusstsein trifft uns ja alle. Die ganze Gesellschaft geht weg von Batterien. Solaruhren nicht im Geschäft zu haben ist heute keine Option. Kunden wollen diese Uhren. Wenn es sie im Laden nicht gibt, holen sie sich die Uhren woanders.“ Außerdem sei die Marge bei Solaruhren hoch und Händler könnten sich „gutes Geld“ damit verdienen. „Bei uns kostet im Verkauf eine Uhr 249 Euro, da ist eine hohe Spanne drauf.“ Waidzeit- Uhren werden auch zu 30 Prozent von Frauen gekauft, auch darauf sollten die Verkaufsstrategien ausgelegt sein. „Frauen kaufen für Männer eine Uhr. Hier muss man ausbalancieren.“

Nachhaltigkeit als Argument der Stunde

Werner Untch hält den Aspekt der Nachhaltigkeit für den perfekten Einstieg in ein Verkaufsgespräch: „Solaruhren machen den lästigen regelmäßigen Batteriewechsel überflüssig. Mit einer solchen Uhr muss niemand mehr Angst haben, beispielsweise im Urlaub mit einer leeren Batterie dazustehen. Weil unsere Solar-Uhren nicht als solche erkennbar sind, empfehlen wir zudem, sie bei der Präsentation im Laden als solarbetrieben kenntlich zu machen.“ Auch Deopito empfiehlt Solar Aufsteller am POS: „Wir fahren außerdem eine Werbekampagne mit unserem top Solarmodel, der Astron GPS Solar. SEIKO produziert neben Solaruhren auch wieder verstärkt Automatikkaliber ohne Batterien. Ein Teil des Verkaufserlöses der Save The Ocean Automatik – Taucherkollektion wird für Projekte zum Schutze der Weltmeere gespendet.“

 Solaruhren funktionieren übrigens zu jeder Jahreszeit gleich gut, sind sich die Experten einig. Im direkten Sonnenlicht laden Waidzeit-Uhren, die mit einem Uhrwerk von Seiko ausgestattet sind,  aber am schnellsten, betont Hutegger. Die Solarmodelle von Point Tec sind mit einem Puffer-Speicher ausgestattet, der die Uhr selbst bei völliger Dunkelheit mehrere Monate weiterlaufen lässt.

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