Esprit-Insolvenz: Was ändert sich dadurch bei Christ?

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Modekette Esprit meldet Insolvenz für das Europageschäft an. © Esprit

Die Esprit Europe GmbH und sechs weitere Tochterunternehmen des Bekleidungsherstellers haben Insolvenz angemeldet. Das Europageschäft soll neu strukturiert werden, Gespräche mit einem Investor soll es bereits geben. Der Lizenznehmer von Esprit Jewel hat 2023 den Europa- Vertrieb in die Hände von Filialist CHRIST gelegt – was wird sich hier ändern?



„Ziel ist, das maßgeblich aus Deutschland geführte europäische Geschäft von Esprit zu restrukturieren und zukunftsfähig neu aufzustellen”, teilte das Unternehmen mit. Es gebe bereits Gespräche mit einem Finanzinvestor, der Interesse an den Markenrechten für Europa angemeldet habe und das operative Geschäft fortführen wolle. Die Esprit-Töchter in Belgien und in der Schweiz hatten bereits im März 2024 Insolvenz angemeldet.

Die Führung der betroffenen Gesellschaften wird dabei von der Münchner Kanzlei Gerloff Liebler Rechtsanwälte unterstützt, die bereits Erfahrung mit Restrukturierungen bei Unternehmen wie Gerry Weber, Adler Modemärkte und Escada gesammelt hat. Als neue Geschäftsführer der betroffenen Gesellschaften wurden die Rechtsanwälte Christian Gerloff und Christian Stoffler bestellt. Rechtsanwalt Benedikt Gatt übernimmt die Rolle des Generalbevollmächtigten. Nach der Anordnung der vorläufigen Eigenverwaltung wird die bisherige Geschäftsführerin Man Yi Yip die Unternehmen verlassen.

Esprit Armband Insolvenz
Armband Linked, auch erhältlich im CHRIST-Onlineshop. © Esprit

Zweites Insolvenzverfahren in vier Jahren

Es ist das zweite Insolvenzverfahren für Esprit innerhalb von vier Jahren. Bereits in der Corona-Pandemie 2020 hatte sich die Modekette angesichts geschlossener Läden unter den Schutzschirm des Insolvenzrechts geflüchtet, rund ein Drittel der Belegschaft entlassen und 100 Filialen geschlossen.

In den von der neuerlichen Insolvenz betroffenen Firmen arbeiten noch 1.500 Mitarbeiter. Der Geschäftsbetrieb soll „bis auf Weiteres” fortgeführt werden. Die Dachgesellschaft Esprit Holdings ist an der Börse in Hongkong gelistet, der Schwerpunkt des Geschäfts ist aber in Europa.

Esprit in Österreich

In Österreich hat die Kette laut Firmenbuch („WirtschaftsCompass“) 17 Niederlassungen und beschäftigte 2022 rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für 2022 wird ein negatives Vorsteuerergebnis (EGT) von 0,01 Mio. Euro bei einem Umsatz von rund 37 Mio. Euro ausgewiesen.

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Die Ratinger Modemarke Esprit hat am Mittwoch einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. © chrisdorney / Shutterstock)

Geschäfte laufen weiter?

Der Lizenznehmer von Esprit Jewel hat 2023 den Europa-Vertrieb in die Hände von Filialist CHRIST gelegt. Mehr dazu unter: Esprit-Schmuck ab 2023 von Christ

Mit dem Grundstein der Belieferung von Esprit in die eigenen Läden, wollte man erweitert in sämtlichen restlichen Ländern als B2B Partner des Handels als Whole Sale Agent tätig sein. CHRIST ist mit einem Umsatz von rund 150 Millionen Euro ein bedeutender Akteur im Online-Geschäft und der größte Anbieter ganz Europa. Die Marke Esprit passt gut zum Profil des Online-Profis, und die Preise der Esprit-Produkte fügen sich gut in das Sortiment ein. Es bleibt abzuwarten, ob eine Insolvenz des Mutterkonzerns Auswirkungen auf das Joint Venture mit CHRIST haben wird.

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