Bulgari folgt Cartier: Kein Schmuck mehr beim Juwelier!

Beinahe nebenher kündigt der Bulgari-Chef seinen Juwelieren. Künftig soll der Schmuck nur noch in eigenen Boutiquen verkauft werden, sagte Bulgari-Chef Jean-Christophe Babin in einem Interview.


Das Interview mit der Schweizer Wirtschaftsmagazin Bilanz beginnt wie so viele. Es geht um Luxus, um Hotels, um High-End-Komplikationen und dann nimmt das Gespräch doch eine ungeahnte Wendung. Es werde eine neue Damenuhrenlinie geben, weiter Schmuckkollektionen, auch Accessoires und außerdem werde man viele Verkaufspunkte in Multimarkengeschäften schließen. Später spricht er sogar davon, den Schmuck ausschließlich in eigenen Geschäften anzubieten, also keine Juweliere mehr für den Schmuck haben zu wollen. Der Grund: Exklusivität sei Teil des Begehrens, sagt Babin: „Wir haben sophistizierte Produkte, und es braucht Qualifikation, um diese zu verkaufen. Schmuck werden wir nur noch in eigenen Läden verkaufen, denn es kommt uns auch sehr darauf an, wie ein Produkt verkauft wird und wo. Bei den Uhren werden wir aber weiterhin mit spezialisierten Fachgeschäften zusammenarbeiten.“ Denn Männer würden eher nicht in Bulgari-Boutiquen gehen, denn die seien Schmuckläden, so Babin im Interview. Auch Cartier verkauft seinen Schmuck ausschließlich in eigenen Läden, bietet die schlechter kalkulierten Uhren allerdings Juwelieren an.

Gleichzeitig zur Distributionskürzung kündigt Babin einen Online-Shop an. „Denn damit können wir viele Kunden erreichen und Städte, in denen wir selber nie sein werden, weil wir dort das Geschäft nicht profitabel betreiben könnten“, so Babin.

Für die Zukunft hat er Großes vor mit Bulgari. In zehn Jahren wolle er Marktführer bei Schmuck sein, heute gehöre er bereits in die Top 3. Und bei den Uhren wolle er aus der Top 20 in die Top 10. Eine weitere Aussage dürfte die Händler interessieren. Trotz aller Ambitionen, mit den Uhren in die Top 10 gelangen zu wollen, bleibe der Fokus auf Schmuck, „finanziell wie kreativ. Das ist unsere DNA, da kommen wir her, und da sehen wir auch das größte Potenzial“, so Babin.

Laut Hompage hat Bulgari derzeit in Deutschland 51 Verkaufspunkte, wovon acht Boutiquen sind. Genauere Zeitangaben, ab wann der Schmuck exklusiv in den eigenen Kanälen verkauft wird, nannte Babin nicht.

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