Der Handel gerät durch den prompten Lockdown unter Druck.
Der Lockdown vor Weihnachten kommt der Wirtschaft teuer zu stehen. Der Handelsverband fordert Hilfen – und zwar vom ersten Tag an.
Der bundesweite, harte Lockdown kommt dem österreichischen Handel teuer zu stehen. Zwar soll er diesmal nur 20 Tage (in Oberösterreich eine Woche länger) dauern und dann in einen „Lockdown für Ungeimpfte” übergehen. Doch der Schaden gerade in der Vorweihnachtszeit ist beachtlich: Schließlich rechnet der Handelsverband mit Umsatzeinbußen von 2,7 Milliarden Euro.
Nicht nur, dass für alle Konsumenten 18 Einkaufstage wegfallen: Denn Ungeimpfte können auch nach dem 13. Dezember nicht in allen Geschäften einkaufen, sondern müssen sich auf Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und Drogerien beschränken. Und viele Konsumenten werden die Weihnachtsgeschenke bereits während des Lockdowns lieber online bestellen, da sie mit einer Verlängerung der Sperre befürchten. Und am am 13. Dezember wäre es wohl zu spät, die Geschenke Online zu bestellen.
Hilfen erforderlich
„Das Handlungserfordernis ist aufgrund des Gesundheitsnotstandes in Österreich unbestritten. Es liegt aber auch in der Verantwortung des Handelsverbandes, auf die bevorstehende wirtschaftliche Notlage hinzuweisen. Ein harter Lockdown im Weihnachtsgeschäft bedeutet, dass wesentliche Teile des stationären österreichischen Handels existenziell gefährdet sind und selbstredend dessen Arbeitsplätze. Die Branche muss Umsatzverluste von rund 2,7 Milliarden Euro verkraften”, merkt dazu Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will an.
Viele Händler hätten gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit ihre Lager gefüllt. Da der Lockdown sehr kurzfristig verhängt wurde, ist viel Kapital in Ware gebunden, führt Will an. Es blieben vielen Händlern nur zwei Tage, um über Rabattaktionen die Ware zu verkaufen und nicht erneut auf der Saisonware sitzen zu bleiben. „Die Gelder für den ‘Patient Wirtschaft’ müssen ab Tag 1 des Lockdowns fließen”, ergänzt Will. Es bedarf daher nicht nur einer Ausweitung des Ausfallbonus, sondern auch eine Reihe an weiteren Hilfen, um den Handel zu unterstützen.
Gleichzeitig appelierte Will an die Konsumenten, möglichst bei regionalen Händlern Online einzukaufen. Es gäbe genügend österreichische Webshops und heimische Online-Marktplätze, wo die Kunden einkaufen könnten. Will verwies unter anderem auf kaufsregional.at.
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