Schaffrath: Ohne Juwelier funktioniert die Marke nicht

Die aktuellen Corona-Bestimmungen haben viele Events vorerst auf Eis gelegt. Trotzdem aber gibt es Tendenzen. Erstens: Sie funktionieren. Zweitens: Unterm Strich trotz weniger Kunden nicht unbedingt weniger erfolgreich, berichtet Christian Schaffrath von der gleichnamigen Diamant-Manufaktur.

Christian Schaffrath ist überzeugt von der Kraft der Events für die Schmuckbranche.

BLICKPUNKT JUWELIER: Funktionieren Events, sofern sie durchgeführt werden dürfen, in Corona-Zeiten?


CHRISTIAN SCHAFFRATH: Sehr sogar. Man muss sie allerdings anders denken. Große Events mit Hausmesse-Charakter gehen derzeit nicht.

BJ: Die Zeit der Juwelier-Events auf Bierbänken im Ruhrpott ist vorbei?


SCHAFFRATH: Definitiv. Die Zeit ist vorüber und war auch schon vor Corona vorüber. Das Niveau muss hoch sein. Wir haben in diesem Jahr überdurchschnittlich viele Events gehabt. Die meisten waren sehr gut vorbereitet. Sobald sie es nicht sind, sind sie bedeutend weniger erfolgreich im kommerziellen Sinne. Unser Erfolg liegt derzeit in den gut vorbereiteten, intimen Events mit viel persönlichem 1:1-Kontakt. Gut kommen unsere Magazine an, die der Kunde im Vorfeld des Events vom Juwelier zugeschickt bekommt und bereits mit konkreten, persönlichen Wünschen aus dem Magazin beim Juwelier um einen Termin anfragt und mitteilt, welche Produkte ihn interessieren.

BJ: Wieviel Verkaufsveranstaltung darf ein Event sein?


SCHAFFRATH: Hier hat es eine ganz deutliche Verschiebung hin zum Verkaufsaspekt gegeben, was nicht zuletzt an den Corona-Restriktionen liegt. Jedem Konsumenten ist klar, dass die Zeitdauer des Events nicht unbegrenzt ist. Wir sind der Meinung, dass ein Event auch im kommerziellen Sinne funktionieren sollte. Nur wenn man diese Chance ernst nimmt, von beiden Seiten den Nutzen sieht und den Willen hat, die Veranstaltung gut zu machen und dafür Geld in die Hand zu nehmen, kann das Event als solches gelingen und somit erst einen kommerziellen Erfolg bringen.

BJ: Welche Art von Event passt in die heutige Zeit?


SCHAFFRATH: Die Personenzahl ist limitiert durch Corona-Bestimmungen. Die meisten Events, die wir im Vorfeld des zweiten Lockdowns hatten, fanden beim Juwelier selbst statt, mit fester Terminvergabe während der Ladenöffnungszeiten und zehn bis zwanzig Personen über den Tag verteilt. Restaurant-Events konnten im größeren Stil veranstaltet werden, durchaus auch mit bis zu 20 Personen zeitgleich, dann mit den Hygienebestimmungen vor Ort.

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