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Zwischen Jänner und Juni 2022 wurden Armbanduhren im Gesamtwert von 11,9 Milliarden CHF exportiert. Das entspricht einem Plus gegenüber der Vorjahresperiode von satten 11,9%.
Die Verschlechterung der makroökonomischen, geopolitischen und gesundheitspolitischen Bedingungen hat sich bisher nur unwesentlich auf die Branchenergebnisse ausgewirkt, wie die erfreuliche Bilanz des Verbandes der Schweizerischen Uhrenindustrie (FHS) für das erste Halbjahr 2022 zeigt. Der Exportwert lag erstmals über der 11 Milliarden Franken-Marke und um knapp 12% über dem Niveau der Vorjahresperiode.
70% des Zuwachses gehen auf das Konto der mechanischen Edelmetall- und Stahluhren, aber auch die anderen Produktgruppen leisteten ihren Beitrag zum Aufwärtstrend.
Edle Ware ist gefragt
Das Ergebnis der mechanischen Uhren stieg deutlich, während ihre Stückzahl sank (-3,3%). Die Quarzuhren verzeichneten wertmäßig eine noch markantere Steigerung um 8,2%, was auch zu allgemein höheren Volumen führte.
Das mit Abstand größte Umsatzwachstum (+15,5%) wurde mit Uhren mit einem Exportpreis von mehr als 3.000 Franken erzielt, aber auch das Mittelpreissegment (500 – 3.000 Franken legte mit sechs Prozent kräftig zu. Dagegen verzeichneten Armbanduhren im Preissegment zwischen 200 und 500 Franken gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 einen um knapp ein Fünftel niedrigeren Umsatz (-19,1%) als im ersten Halbjahr 2021, zudem lag auch die Exportmenge deutlich unter jener des Vorjahres (-16,8%).
Dieser Rückgang konnte von der guten Entwicklung in den anderen Produktgruppen aber mehr als kompensiert werden. Insgesamt wurden von den Schweizer Uhrenherstellern zwischen Jänner und Juni 2022 7,2 Millionen Einheiten exportiert, das entspricht einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 3,2%.
Regionale Unterschiede
Auf die Region Asien entfiel im ersten Halbjahr knapp die Hälfte (49%) der Schweizer Uhrenexporte. Dank eines deutlichen Wachstums von 21,9% Wachstum erreichte der Marktanteil von Europa 30%. Amerika verbesserte sich stark (+31,0%) und erhöhte seinen Marktanteil ebenfalls auf 19%.
Die meisten Märkte verzeichneten ein markantes Wachstum. An vorderster Front die USA (+31,4%) mit einer anhaltend starken Nachfrage. Auf sie allein entfielen 16% der schweizerischen Uhrenexporte. Aufgrund der Vertriebsschwierigkeiten in China profitierten sie von zusätzlichen Lieferungen. In Asien litt der chinesische Markt (-26,3%, davon -43,3% im zweiten Quartal) stark unter den Anti-Covid-Massnahmen vom April und Mai. Mit einem Exportumsatz von 1,1 Mrd. CHF liegt China jedoch deutlich über dem Stand vor der Pandemie (+19,3%). Der Abwärtstrend in Hongkong (-11,5%) setzte sich weiter fort. Aber fast alle übrigen asiatischen Märkte legten erheblich zu.
Noch deutlicher waren die Steigerungen in Europa, unter anderem in Großbritannien (+31,8%), Deutschland (+25,4%) und Frankreich (+36,5%). Eine Ausnahme bildete – wenig überraschend wegen der Sanktionen – nur Russland (-64,3% im Halbjahr und -98,3% seit Beginn des Konflikts), aber ohne größere Auswirkungen auf das Gesamtergebnis (-0,7%).
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