Corona verändert Handel für immer

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Innerhalb der nächsten zwei Jahre werden bei etwa 5.000 Geschäften die Rollbalken für immer unten bleiben. (© Shutterstock)

Bis zu 5.000 Geschäftsschließungen erwartet RegioPlan in den kommenden zwei Jahren aufgrund der wachsenden Online-Konkurrenz. Vor allem EKZ, Einkaufsstraßen und Händler werden betroffen sein, die kein attraktives Einkaufserlebnis bieten können.


Die Handelsexperten kamen in der aktuellen RegioPlan Analyse zu folgendem Fazit: Corona verändert Handel und Innenstädte für immer.

Wachstum nur online

Trotz Pandemie kaufen die Österreicher noch mehr ein als sonst – aber ganz anders, nämlich online. Und das wird so bleiben. Obwohl derzeit deutlich weniger Geschäfte schließen als vor der Pandemie, werden innerhalb der nächsten zwei Jahre bei etwa 5.000 Geschäften die Rollbalken für immer unten bleiben. Die Konsequenzen für den Einzelhandel und die Innenstädte sind dramatisch“, heißt es in der jüngsten Aussendung.

Non-Food Rückgänge bis 30 %

Innerhalb des Einzelhandels kam es zu drastischen Veränderungen: So fielen die Umsätze für Waren, die man zwar gerne haben möchte, aber meistens nicht wirklich braucht, etwa Bekleidung, Schuhe oder Accessoires, mit Rückgängen von über 20 % in den Keller. Hinzu kommt, dass der Onlineeinkauf, der in einzelnen Branchen (etwa im Bekleidungshandel) schon auf knapp 30 % der gesamten Konsumausgaben kletterte, weiterhin gestiegen ist.

Das neue Einkaufsverhalten – gekommen um zu bleiben

Bereits seit 6 Jahren gehen die Verkaufsflächen in Österreich –bedingt durch den Onlinehandel –leicht zurück. Die Pandemie hat diese Entwicklung nun beschleunigt. Die Auswirkungen des veränderten Einkaufsverhaltens sind nachhaltig und bedrohlich –für den Einzelhandel, die Shopping Center und die Innenstädte. Wenn in einzelnen Branchen, z.B. Bekleidung, etwa ein Drittel der Umsätze bereits ins Internet abwandern, lohnt es sich für die Händler oft nicht, die teure stationäre Fläche weiter zu betreiben. Flächenreduktionen und Standortschließungen sind die notwendige betriebswirtschaftliche Folge“, so die wenig erfreuliche Conclusio der RegioPlan.Etwa 5.000 Handelsstandorte werden in diesen beiden Jahren für immer verschwunden sein, rechnen die Handelsexperten. Entweder weil der Betrieb der Fläche für das Unternehmen zu teuer geworden ist, oder weil Betriebstyp und/oder Standort nicht mehr passend sind

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Etwa 5.000 Handelsstandorte werden in diesen beiden Jahren für immer verschwunden sein, erwarten die RegioPlan-Experten. (© Shutterstock)
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Romina Jenei RegioPlan CEO

Gegenmaßnahmen gesucht

Der unaufhaltsame Trend zum Onlineeinkauf fordert den stationären Handel und die Handelszonen, denn ohne Gegenmaßnahmen werden die Leerstände steigen und eine Abwärts-pirale, wie sie schon jetzt in vielen kleineren Innenstädten zu beobachten ist, setzt ein“, prognostiziert DI Romina Jenei, Geschäftsführerin von RegioPlan Consulting: „Wenn die Konsumenten nicht mehr in die Innenstädte oder Einkaufszentren kommen müssen, weil sie ohnehin alles im Internet kaufen können, muss sich der Handel andere Gründe überlegen, weshalb die Kunden trotzdem kommen sollen, und da stellt sich die entscheidende Frage: Was muss man anbieten, damit die Konsumenten einen zusätzlichen Nutzen haben?

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