Blitzeinbruch bei Juwelier in Villach: Rolex blieb liegen

Tatort bei Juwelier Leeb & Leschanz in Villach. © KLZ/ Leschanz

Tatort bei Juwelier Leeb & Leschanz in Villach. © KLZ/ Leschanz

Am Wochenende ereignete sich beim Juwelier Leeb & Leschanz ein Blitzeinbruch. Unter dem Beutegut befinden sich auch zahlreiche Luxus-Uhren, doch Rolex-Modelle blieben liegen.



Blitzeinbruch: In der Nacht zum Samstag, dem 24. September gelang zwei Männern der Einbruch beim Juwelier Leeb & Leeschanz in Villach. Die Täter brachen die Eingangstür zum Geschäft auf und schlugen dort mehrere Glas-Vitrinen ein.
Neben Gold- und Perlenschmuck erbeuteten die Einbrecher vor allem Uhren. Darunter die Marken Breitling, Omega, TAG Heuer und Edox.

Kurios: Die Rolex-Uhren, die der Juwelier Leeb & Leschanz ebenfalls in seinem Geschäft führt, ließen die Täter liegen. Was auf den ersten Blick verblüffend klingt, könnte gute Gründe haben. Im Telefonat mit DerJuwelier.at stellt der Villacher Juwelier und Uhrenexperte Christoph Leschanz Vermutungen an.

Zerschlagene Vitrinen. Hier waren Uhren von TAG Heuer präsentiert. © KLZ/Leschanz
Zerschlagene Vitrinen. Hier waren Uhren von TAG Heuer präsentiert. © KLZ/Leschanz

Ist die Rolex wirklich echt?

Uhren von Rolex gehören zu den Modellen, die inzwischen so häufig und so gut gefälscht werden, dass sie als Raubgut mitunter schwer loszuwerden sind, weil ihre Echtheit nicht eindeutig festgestellt werden kann. Die Vermutung liegt nahe, dass die Täter die Rolex-Modelle deswegen bewusst liegen gelassen haben könnten.

Wie schwer es ist, die Authentizität der Uhren festzustellen, weil Christoph Leschanz aus erster Hand. Der Juwelier kauft auch Gebrauchtware an und betreibt zusätzlich eine Pfandleihe. Schon vor Monaten habe er einige Rolex-Uhren an den Hersteller geschickt, um ihre Echtheit prüfen zu lassen, erzählt Leschanz. Bei zweien davon konnte bis heute von Rolex selbst nicht eindeutig festgestellt werden, ob es sich um ein Original handelt. Nach über vier Monaten steht das finale Urteil des Uhrenherstellers immer noch aus.

Für die Uhrenbesitzer sicherlich auch eine Zerreißprobe, denn, sollten sich die Uhren als unecht herausstellen, werden sie vernichtet.

Gefälschte Luxusuhren: Die Imitate werden immer besser. Sogar die Hersteller haben inzwischen Schwierigkeiten bei der Verifizierung. © Shutterstock
Gefälschte Luxusuhren: Die Imitate werden immer besser. Sogar die Hersteller haben inzwischen Schwierigkeiten bei der Verifizierung. © Shutterstock

Vorteil durch Gebrauchtware

Christoph Leschanz berichtet weiters, dass einer der beiden Täter bereits gefasst werden konnte und hofft, dass ihm ein Teil der erbeuteten Ware diese Woche bereits wieder übergeben werden kann. Beide Einbrecher flüchteten mit Plastiksäcken, einer davon wurde bereits auf der Flucht zurückgelassen.

Dass die teuren Uhren durch den Aufprall nun auch beschädigt sein könnten, ist für Christoph Leschanz kein großes Problem, auch versicherungstechnisch. Da er auch zertifizierte Gebrauchtuhren verkauft, kann er die Uhren nach einer Revision wieder in den Verkauf bringen und muss in der Bewertung mit nur einer geringen Wertminderung rechnen.

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Juwelier Christoph Leschanz bei den Aufräumarbeiten. © KLZ/ Harald Schwinger
Juwelier Christoph Leschanz bei den Aufräumarbeiten. © KLZ/ Harald Schwinger

Eigenware der Kunden war sicher 

Der Juwelier Leeb & Leschanz erlebte in den letzten Jahrzehnten im Schnitt alle sieben bis acht Jahre einen Überfall. Deswegen hat man sich bereits entsprechend gewappnet.

Die Eigenware, die Kunden beim Juwelier gelagert haben, war zu keinem Moment in Gefahr. Christoph Leschanz weiß schließlich, dass sentimentale Werte oft mehr zählen das das eigentliche Schmuckstück oder die Uhr.

Nach einem Wochenende des Putzens und Aufräumens hat der Juwelier in Villach nun auch wieder seine Pforten geöffnet.

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