Der Großteil der heimischen Juweliere war mit dem Weihnachtsgeschäft zufrieden. Dem neuen Geschäftsjahr blickt man optimistisch entgegen.
Wie erwartet verlief das Weihnachtsgeschäft 2023 für den heimischen Handel nicht wie erhofft. Lediglich die Uhren- & Schmuckbranche erwies sich als „erfreulicher Ausreißer nach oben“. Dementsprechend positiv auch die Prognosen für 2024.
Das ersehnte Weihnachtswunder ist ausgeblieben: „Unsere trüben Prognosen haben sich leider bewahrheitet“, bedauert Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. „Daran konnten auch die vier starken Einkaufstage zwischen Weihnachten und Silvester nichts mehr ändern. Die Umsätze im Weihnachtsgeschäft blieben nicht nur nominell, sondern auch real deutlich unter dem Vorjahr. Hauptverantwortlich dafür waren der kurze Advent und die schlechte Konsumlaune.“ Daher zeigten sich in einer Blitzumfrage des Handelsverbands lediglich 40 % der heimischen Händler mit dem Weihnachtsgeschäft zufrieden, deutlich über der Hälfte, nämlich 60 Prozent, hingegen unzufrieden. Zwei von zehn Händlern sind sogar „sehr unzufrieden“ mit dem Verlauf des diesjährigen Weihnachtsgeschäfts.
Wesentlich positiver fällt hier die erste Trend-Bilanz der Uhren- und Schmuckbranche aus. Während zwei Drittel der Juweliere mit dem Weihnachtsgeschäft „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ waren, beurteilte also lediglich ein Drittel das Weihnachtsgeschäft als „unbefriedigend“,
Ebenfalls ganz gegen den Negativtrend des heimischen Einzelhandels: Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 konnten „Uhren, Schmuck und Modeschmuck“ laut jüngster Prognose ein Umsatzplus von drei Prozent erreichen.
Kaum verwunderlich also, dass auch die Umsatzerwartungen der Juweliere für das Geschäftsjahr 2024 deutlich optimistischer ausfallen: Stellt sich der Gesamthandel auf ein Minus von drei Prozent ein, erwarten die Juweliere sogar eine Umsatzsteigerung von rund sechs Prozent. „Zinswende und Inflation dürften den Kauf nachhaltiger Wertprodukte forcieren“. (Will).
Branche bestätigt Positiv-Trend – Luxusgüter gefragt
Über eines „der besten Weihnachtsgeschäfte überhaupt“, freut sich Jürgen Rindler, Juwelier Rindler in Hartberg. Umso mehr als das ganze Jahr eher mäßig gelaufen ist, das nun dank des erfolgreichen Weihnachtsgeschäftes insgesamt als „sehr ok“ zu beurteilen ist. Auf 2024 blickt Rindler vor „allem gespannt“. Vieles sei heute nicht mehr planbar. Auffallend: „Die untere Mittelschicht, die bis zu etwa 1.500 Euro ausgegeben hat, ist weggebrochen. Dafür gibt es neue Käuferschichten, die wesentlich mehr Geld investieren.“
Diesen Kauf-Trend bestätigt auch Andreas Kopf/ Juwelier Kopf in Feldkirch: „Produkte, die hochwertig sind, Produkte, die besonders sind, funktionieren ausgezeichnet.“ Sehr zufrieden ist man mit dem Weihnachtsgeschäft. „Vor allem hat es auch gezeigt, wie richtig unsere Entscheidung war, in eine zweite Filiale zu investieren. Schon jetzt nach nur einem Monat kann ich sagen: ein sehr gutes Investment, das sich bereits gerechnet hat.“ Auf 2024 blicke er voller Vorfreude, in Erwartung eines äußerst zufriedenstellenden Geschäftsverlaufs.
Über qualitativ hochwertige Produkte konnten sich auch so einiger Linzer:innen freuen, zumindest, wenn sie bei Juwelier Mayrhofer eingekauft haben. Michael Mayrhofer: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft. Eine starke Nachfrage gab es in Bezug auf hochwertige Produkte. Heuer stark bei Uhren, wo Luxusmarken gefragt waren, sowie bei Perlen.“ Für 2024 erwarte er einen sehr positiven „Aufwärtstrend“, denn „der Wunsch nach sicheren, nachhaltigen Werten wird sich noch weiter verstärken.“
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