Österreich gegen 10.000 Euro Bargeld-Obergrenze

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Beim Thema Bargeld gehen die Wogen hoch. Österreich stemmt sich gegen eine einheitliche Bargeld-Obergrenze aller EU-Staaten. Wie lange noch?


Anders als in anderen EU-Ländern kann man hierzulande in unbegrenzter Höhe in bar bezahlen. Schon jetzt gibt es in fast allen EU-Staaten gesetzliche Obergrenzen für Barzahlungen, in Griechenland liegt das Limit bei 500 Euro, in Frankreich bei 1.000 Euro.Wer mehr zahlen will, muss zu Bankomat- oder Kreditkarte greifen oder den Betrag überweisen. In Deutschland und Österreich können Zahlungen über 10.000 Euro bis auf Weiteres noch in bar hingeblättert werden.

In der EU gelten derzeit bereits für rund die Hälfte der Mitgliedsstaaten Bargeld-Obergrenzen. Und der Druck auf die restlichen Länder wächst. Nun will die EU im Zuge der neuen Geldwäsche-Richtlinien einheitliche Obergrenzen für alle Staaten erreichen. Zu erwarten ist, dass dann in der ganzen Union das Limit bei 10.000 Euro liegen wird, jedes Land aber auch niedrigere Grenzen festlegen darf. Eines der von der EU vorgebrachtenArgumente lautet, Bargeld begünstige die Terrorfinanzierung und die Steuerhinterziehung.

Kommt Bargeld-Obergrenze?

Damit gäbe es demnächst auch in Österreich zum ersten Mal ein Limit für Barzahlungen; betroffen davon wäre auch der Kauf von Uhren und Schmuck mit einem UVP von mehr als 9.999 Euro. Noch stemmt sich Österreich vehement dagegen. Noch gibt es derartige Obergrenzen hierzulande nicht, und das soll auch laut Österreichischer Nationalbank (ÖNB) so bleiben.

Österreicher sind bargeld-affin

Pandemiebedingt ist die Zahl der Transaktionen mit Bankomatkarten 2020 hierzulande um mehr als ein 20 Prozent auf etwa 1,1 Milliarden gestiegen, während sich die Anzahl der Behebungen an Geldausgabegeräten um mehr 25 Prozent auf 100 Millionen Transaktionen verringerte.

Dennoch sind die Österreicher und unsere deutschen Nachbarn im EU-Vergleich überaus bargeld-affin und halten eine europaweite Obergrenze für Bargeldzahlungen für unnötig. Laut ÖNB zahlen vier Fünftel der Österreicher bevorzugt in bar. Der Wert von in Scheinen und Münzen geleisteten Transaktionen beträgt lt. KURIER 58 Prozent aller Zahlungen – und damit so viel wie in keinem anderen europäischen Land. Dann man schätzt die Anonymiät: Wer seine Einkäufe bar erledigt, bleibt ohne elektronischen Fußabdruck.

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