Platin bietet aktuell gute Umsatzchancen für Juweliere im Bereich Trau- und Verlobungsringe (Credit: Shutterstock)
Würden Sie Ihren Kunden nicht gerne einen Porsche 911 Turbo zum Preis eines Porsche 911 verkaufen? Derzeit können Sie es! Denn noch nie war Platin im Vergleich zu Gold so günstig. Noch nie war die Möglichkeit für den Handel so groß, Platinschmuck in den Fokus der Konsumenten zu rücken und damit Kompetenz zu vermitteln, Kundenbindung zu fördern sowie Umsätze im Bereich Platinschmuck zu steigern.
Historisches Kurstief bei Platin
2020 war ein historisch einmaliges Jahr. Aktuell liegt der Kurs bei rund 26.200 Euro für das Kilo Platin und rund 49.500 Euro für das Kilo Gold (Stand: 21. Dezember). In der „Blickpunkt Juwelier“ Umfrage gaben circa 65% der Juweliere an, dass sie das Paar Platin-Trauringe im Durchschnitt in einer Preisklasse von über 1.500 Euro verkaufen. Kunden gönnen sich das luxuriöse Edelmetall und greifen verstärkt danach. Cornelia Ruesch bestätigt: „Platin 950 hat sich durch viel Information und Überzeugungsarbeit als das „stilvollste“ Edelmetall in den Köpfen der Endverbraucher festgesetzt.“ Laut Umfrage gaben fast 45% der Teilnehmer an, dass Platinringe Weißgoldringe beinahe ersetzt haben. Erfreuliche Ergebnisse, die Juwelieren Chancen auf ein Upgrade eröffnen.
Für den höheren Preis bei Weißgoldringen ist vor allem der hohe Goldkurs verantwortlich. Da bei Weißgoldlegierungen auch Palladium benötigt wird, kann der Palladiumkurs unter Umständen sich ebenfalls auf den Preis auswirken, wobei dieser von 2019 auf 2020 nicht extrem gestiegen ist (Palladiumpreis je Feinunze am 21. Dezember 2020: 1.902 Euro; Palladiumpreis je Feinunze am 21. Dezember 2019: 1.676 Euro). Generell gilt: je hochwertiger die Weißgoldlegierung, umso höher ist ihr Palladiumanteil. Manufakturen wie Meister haben einen Palladiumanteil von rund 14%, was sich natürlich auf den Preis auswirkt. Stefan Schiffer, Geschäftsführer von EGF bestätigt, dass 2020 auch bei EGF mehr Platin- als Goldringe produziert wurden. Dies lag unter anderem zum Teil am Palladiumpreis und natürlich an der gestiegenen Nachfrage von Kundenseite.
2021 wird ein Platinjahr
2020 war daher für den Juwelier ein gutes Jahr, um Platinschmuck und hier vor allem Trauringe zu pushen. Auch für 2021 raten die Trauringexperten von Meister, gezielt auf Platin zu setzen und bei Konsumenten zusätzlich auf Verlobungs- und Memoireringe aus Platin aufmerksam zu machen. Juwelier Egretzberger in Regensburg gelingt dies gut. Heidrun und Dominic Bollinger, die Inhaber, berichten: „Bei den Traurigen hat Platin in den vergangenen Monaten Weißgold nahezu ersetzt. Hier zieht nicht nur der gute Preis, sondern auch die hervorragenden Eigenschaften von Platin.“ Auch Fabian Meister bestätigt diesen Trend von Herstellerseite: „75% der „weißen“ Ringe, die wir 2020 verkauft haben, waren aus Platin.“ Wie ist nun ein Upgrade in Sachen Platin möglich? Indem man gezielt den Verlobungsring aus Platin, den „Blickpunkt Juwelier“ zum „Ring des Jahres 2021“ gekürt hat, in den Fokus der Endverbraucher rückt. Kauft der Kunde einen Verlobungsring aus Platin, kommt er nicht darum herum, Trau- und Beisteckring aus Platin zu kaufen. So werden entsprechende Folgekäufe angestoßen.
Mehr Schulung – mehr Umsatz
Christian Odor, Außendienstmitarbeiter der Manufaktur Meister, sieht viel Potenzial für Platinschmuck. Juweliere sollten aktiv das Thema Platin gegenüber Kunden ansprechen. Der Kunde sollte darauf hingewiesen werden, dass er mit Platin das edelste aller Edelmetalle erhält und das derzeit zu einem Preis, der deutlich unter dem von Weißgold liegt.“ Christian Odor rät, im Verkaufsgespräch den Kunden je einen Platin- und Goldring in die Hand zugeben, damit er sofort das höhere Gewicht von Platin spürt. Seit Jahren setzt man bei Meister bei den Verkaufsschulungen starke auf Argumente für den Platinverkauf – und macht damit beste Erfahrungen. „Wir sehen es in den darauffolgenden Monaten sofort am Umsatz, dass der Platinanteil bei den teilnehmenden Juwelieren bzw. deren Verkäuferinnen deutlich steigt.“
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