Apple versus Breitling: Des Apfels Kern

Was hat der neue Breitling-CEO Georges Kern mit Apple-Innovator und -Gründer Steve Jobs gemeinsam? Beide geben bzw. gaben ihrer Marke ein Gesicht. Bei Apple ist das gelernt – und bei Breitling? Die ersten Schritte in diese Richtung sind bereits getan.


Der Launch jedes neuen Apple-Produktes, jede Pressekonferenz, jedes Interview wurde zum Happening, wenn Steve Jobs den Raum betrat. Er wusste um die Wichtigkeit, seine Produkte und auch sich selbst ins Rampenlicht zu stellen. Zu Lebzeiten und weit über seinen Tod hinaus galt und gilt er als toller Rhetoriker, fesselnder Redner und tiefsinniger Denker. Die Geschichte des armen Studenten, der sich mit Technologie aus der Garage zu einem der reichsten Menschen hinaufarbeitete, war in Sachen Storytelling kaum zu übertreffen. Jeder kannte diese Geschichte, und beim Anblick eines schwarzen Rollkragenpullovers dachte man sofort an den Apple-Gründer. Kurz: Er wusste sich zu inszenieren.

Vorbild Apple: Klotzen nicht kleckern

Starke Inszenierungen und ein Gesicht hinter einer Marke kennt man in der Uhrenbranche vielleicht noch von TAG Heuer – immerhin ist auch Jean-Claude Biver nicht jemand, der für leise Töne und Understatement bekannt ist. Doch dann wird es schon bald ziemlich ruhig um starke CEO-Auftritte. Das könnte sich jetzt ändern. Mit Georges Kern hat Breitling nun einen Chef, der das Gesicht der Marke prägen wird – so viel ist klar. Bereits seine ersten Interviews haben gezeigt, dass ein neuer Wind weht. Breitling wird nicht die Nischenuhrenmarke, die vor allem für große Durchmesser und wuchtige Gehäuseformen bekannt ist, bleiben. Es werden Veränderungen stattfinden. Eine hat schon stattgefunden: Breitling hat jetzt ein Gesicht! Georges Kern wird zum Synonym der Marke. Und das schon ein paar Monate, nachdem er den Posten angetreten hat. Über geplante Veränderungen sprach er auch vor Kurzem in einem Interview mit Robert-Jan Broer vom Uhrenblog „Fratellowatches“. Kern lobte darin unter anderem die neue Markenausrichting von Range Rover: Denn „Range Rover war ein großes Auto, ein Allradantrieb. Etwas eintönig, nischig, klobig.“ Mit dem Launch des neuen Evoque-Cabrios wurde auch eine neue Zielgruppe angesprochen: Frauen. „Und Range Rover wurde eine sehr coole Marke. Sie bringt nicht nur Allradantriebe – die sie trotzdem behielt –, sondern auch andere Angebote. Und das alles unter einer starken Dachmarke. Und wir sind nicht hier, um immer mehr vom Gleichen zu machen. Wir werden natürlich Oversize-Uhren behalten, für die Breitling bekannt ist, aber wir brauchen auch neue Elemente, wenn wir eine internationale Marke aufbauen wollen.“

Die ausführliche Analyse finden Sie in unserem großen Uhrenparameter, der der aktuellen Ausgabe von Blickpunkt Juwelier beigelegt ist.

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