Juwelier Alexander Schramm sieht bei Krisenende im Herbst einen sehr dynamischen Aufschwung.
Alexander Schramm aus Wien ist sicher, dass es nach Corona “rund gehen” wird – “vor allem im Goldbereich”.
Der Juwelier betreibt in dem Wiener Einkaufszentrum „Millenium City” das Geschäft “Starlight”. Seine Einschätzung, wie es nach Corona weitergeht, ist durchaus positiv.
“Wie die Welt nachher genau aussehen wird, kann heute niemand sagen. Sehen wir uns die Fakten an: Die Geldmenge wurde von der EZB um das komplette Volumen, das vor der Eurokrise bestand, erhöht, also eine völlig utopische Summe. Das bedeutet, dass dieses und nächstes Jahr unglaublich viel Geld vorhanden ist, und ein guter Teil davon in den Konsum fließen wird. In Reisen und Entertainment wird dies weniger werden, daher sehe ich einen sehr dynamischen Aufschwung im Herbst, sobald diese Krise als beendet erklärt wird. Was dann langfristig sein wird, ist wieder eine andere Frage, aber jetzt steht ein euphorischer Aufschwung bevor – vorausgesetzt – die Impfung beendet diesen Zustand weitgehend.
Es wird sich noch zeigen, ob ich richtig liege. Aber dieses und nächstes Jahr wird es rund gehen, vor allem im Goldbereich. Langfristig sehe ich das wenig rosig, aber da muss man eh abwarten, was tatsächlich rauskommt.
Wir haben seit einigen Jahren immer mehr auf Gold gesetzt und auch hier den Anteil an Gold am Gesamtumsatz deutlich erhöht. Allerdings brauche ich zum rentablen Arbeiten nach wie vor Handelsmarken wie Swarovski, Pandora und andere. Gold, Dienstleistungen (Gravuren, Goldschmiedearbeiten usw.) machen immer mehr vom Kuchen aus, werden aber wohl leider nie ausreichen, um von den Lifestyle-Marken unabhängig zu werden. Aber wir arbeiten trotzdem daran, möglichst viel Unabhängigkeit zu gewinnen.
Die Kraft der Lieferanten nutzen, um das “eigene” Sortiment ausbauen, ist unser Thema Nummer 1. Und ja, die Preise steigen bei Swarovski drastisch an, und ich mache mir Sorgen um die Entwicklung unseres wichtigsten Lieferanten. Im EKZ habe ich durchaus Zweifel, ob wir dies realisieren können. Daher ist Eile geboten, um diese langfristige Strategie zu erreichen.