Wo Markenwelten lebendig werden: Mayrhofer eröffnet Uhrensalon

Mayrhofer Linz Uhrensalon

Neuer Uhrensalon. Mayrhofer in Linz präsentiert internationale Topmarken in eigenen "Markenwelten". Ohne Schmuck, dafür mit klarer Ausrichtung auf exklusive Uhrenmarken, schafft der Fachhändler so ein exklusives Einkaufserlebnis, wobei die Erwartungen deutlich übertroffen werden konnten. © Mayrhofer

Mitten in Linz hat sich der traditionsreiche Juwelier Mayrhofer von gewohnten Pfaden gelöst und ein neues Kapitel aufgeschlagen. Direkt gegenüber vom Stammsitz entstand der Uhrensalon Mayrhofer, ein Geschäft, das sich ausschließlich auf Uhren konzentriert und bewusst auf Schmuck verzichtet. Was auf den ersten Blick wie ein Spin-off wirkt, ist in Wahrheit ein klares Signal: Der Fachhandel muss sich neu positionieren, wenn er in einem von Onlineplattformen und markeneigenen Stores geprägten Markt bestehen will.



Michael Mayrhofer, der Kopf hinter dem Geschäft, hat sich nicht für die Breite entschieden, sondern für die Tiefe. Statt einer Vielzahl von Marken setzt er im Uhrensalon auf eine kleine, aber umso stärkere Auswahl: Breitling, Chopard, Omega, Zenith und – als spektakuläre Rückkehr – IWC. Jede dieser Marken erhält ihren eigenen Raum, ihre eigene Bühne, ihre eigene Atmosphäre. Es geht nicht mehr darum, möglichst viele Logos an die Wand zu bringen, sondern darum, Markenwelten erlebbar zu machen.

„Wir wollten keine Aneinanderreihung von Markencornern, sondern ein stimmiges Gesamtkonzept. Deshalb haben wir – unter großer Zustimmung aller Marken – die Corner in unser architektonisches Design eingearbeitet. So hat jede der Luxusmarken die Chance, so präsentiert zu werden, wie sie sich international sieht – eingebettet ins Mayrhofer-Konzept”, erklärt der Linzer Juwelier.

Ein mutiger Schritt, der sich wohl bezahlt macht

Das Konzept dahinter ist so einfach wie wirkungsvoll. Kunden betreten den Salon nicht, um zufällig zwischen Vitrinen hin- und herzuschlendern. Sie suchen gezielt nach ihrer Marke, nach dem Umfeld, in dem sie sich zugehörig fühlen. Wer eine Breitling möchte, will diese auch in einer Umgebung kaufen, die nach Breitling aussieht. Gleiches gilt für IWC oder Omega. Die Kaufentscheidung ist längst nicht mehr nur eine Frage technischer Daten, sondern viel mehr eine Frage des Erlebnisses. Hier setzt die Idee der Markenwelt an: Jede Marke entfaltet ihre eigene Identität im Raum – architektonisch, visuell und atmosphärisch. Für den Konsumenten entsteht dadurch ein Gefühl von Vertrauen, Exklusivität und Zugehörigkeit. Er taucht in seine bevorzugte Markenwelt ein und trifft die Wahl dort, wo sich die Marke authentisch inszeniert. Für den Fachhändler wiederum bedeutet das, er erfüllt die Erwartungen seiner Markenpartner und stärkt zugleich seine Attraktivität gegenüber den Kunden.

Wie erwähnt durchlebt der Uhrenmarkt seit Jahren eine enorme Veränderung. Marken investieren massiv in eigene Monobrand-Stores, die oft in den besten Lagen der Metropolen entstehen. Parallel dazu wächst der Druck durch Onlineanbieter, die mit aggressiven Preisen und vermeintlicher Bequemlichkeit locken. Wer als unabhängiger Juwelier bestehen will, der braucht ein klares Profil.

Fokus auf Stärken: Beratung, Kompetenz und Exklusivität

Mayrhofers Uhrensalon zeigt eindrucksvoll, wie dieses Konzept in der Praxis funktioniert. Mit großformatigen Markenflächen, durchdachtem architektonischem Design und einem Sortiment, das in die Tiefe geht, wurde in Linz ein Niveau erreicht, das es in Oberösterreich bisher nicht gab. Dass IWC nach Linz zurückkehrt, ist dabei nicht nur eine Bereicherung für die Stadt, sondern auch ein Beweis für die wachsenden Ansprüche internationaler Topmarken.

Doch ein eleganter Verkaufsraum allein reicht nicht aus. Entscheidend ist die Kompetenz dahinter. Mayrhofer setzt hier auf ein Team, das seit Jahren im Geschäft steht und regelmäßig durch markenspezifische Schulungen weitergebildet wird. Beratung auf höchstem Niveau ist Teil des Konzepts, denn Luxusuhren sind keine Spontankäufe. Wer mehrere tausend Euro in einen Zeitmesser investiert, möchte Sicherheit, Hintergrundwissen und persönliche Betreuung. Der Fachhandel kann genau das bieten, denn genau hier liegt seine Stärke im Vergleich zu anonymen Onlineplattformen.

Dass der Uhrensalon Mayrhofer bereits kurz nach der Eröffnung alle Erwartungen übertroffen hat, zeigt, wie stark das Bedürfnis nach einem solchen Konzept ist. Kunden kommen nicht nur, um ein bestimmtes Modell zu kaufen, sondern um die Marke zu erleben. Der Salon wird so zu einem Treffpunkt für Uhrenliebhaber in ganz Oberösterreich.

Die Entwicklung in Linz verdeutlicht, wohin die Reise für den Fachhandel gehen sollte. Anstatt sich in einem immer härteren Preiskampf aufzureiben oder darauf zu hoffen, dass große Marken die Partnerschaft unverändert fortsetzen, gilt es, die eigenen Stärken neu in den Mittelpunkt zu stellen. Beratungskompetenz, exklusive Auswahl und emotionale Markenerlebnisse sind jene Faktoren, die unabhängige Juweliere heute unverwechselbar machen.

Mayrhofer und sein Modell für die Zukunft

Der Uhrensalon Mayrhofer beweist, dass weniger tatsächlich mehr sein kann. Mit einer klaren Ausrichtung, einer reduzierten, aber hochwertigen Markenvielfalt und einem durchdachten Raumkonzept gelingt es, eine eigene Identität zu schaffen – abseits von Filialisten, abseits von Online-Verkäufern und abseits der Monobrand-Stores der großen Konzerne.

Für den Fachhandel insgesamt ist das eine wichtige Botschaft. Wer heute bestehen will, darf nicht versuchen, alles für jeden zu sein. Erfolgreich sind jene, die sich trauen, Profil zu zeigen, die bewusst auswählen und ihre Marken so präsentieren, dass Kunden nicht nur ein Produkt kaufen, sondern ein Erlebnis mitnehmen. Der Linzer Uhrensalon ist damit nicht nur ein Geschäft, sondern auch ein Modell für die Zukunft. Er zeigt, dass es möglich ist, die Balance zwischen den Ansprüchen der Marken und den Bedürfnissen der Kunden zu finden – und daraus ein Konzept zu entwickeln, das weit über die Region hinausstrahlt.

Vom Herausforderer zum Paradejuwelier

Mit dem neuen Uhrensalon schließt sich für Juwelier Mayrhofer auch ein unternehmerischer Kreis. Als Michael und Alexandra Mayrhofer vor über zwei Jahrzehnten in Linz starteten, lag der Fokus klar auf Schmuck – viele namhafte Uhrenmarken waren damals bereits an Mitbewerber vergeben. Mayrhofer trat als Herausforderer an und baute sich Schritt für Schritt eine Position auf.

Über die Jahre erkannten die Marken die Kompetenz des Unternehmerpaars, und umgekehrt wurde deutlich, wie stark sich Schmuck durch die Strahlkraft renommierter Uhrenmarken zusätzlich aufwerten lässt. Luxusuhren schaffen Augenhöhe – und verleihen dem Schmuckgeschäft ein zusätzliches Prestige. Der wachsende Platzbedarf sowie die steigenden Anforderungen der Marken führten schließlich dazu, einen eigenen Standort zu eröffnen. Fündig wurde man direkt vis-à-vis des Stammhauses am Linzer Hauptplatz – im ehemaligen Store von Diesel bzw. Miss Sixty. Nun stehen Juweliergeschäft und Uhrensalon in unmittelbarer Nachbarschaft, klar getrennt, aber dennoch komplementär.

Juwelier Mayrhofer Portrait
Michael Mayrhofer, Geschäftsführer © Juwelier Mayrhofer

Wir wollten keine Aneinanderreihung von Markencornern, sondern ein stimmiges Gesamtkonzept.

Michael Mayrhofer, Geschäftsführer, Juwelier Mayrhofer

Konzentration statt Vielfalt

Ein weiterer wesentlicher Schritt war die bewusste Reduktion des Markenportfolios. Wo früher zehn Uhrenmarken vertreten waren, konzentriert sich Mayrhofer heute auf sechs. Dieses „Weniger ist mehr“-Prinzip bedeutet zwar den Verzicht auf rund 40 Prozent des Angebots, schafft aber Tiefe und Übersichtlichkeit – genau das, was Kunden heute suchen.

Früher war es Aufgabe der Juweliere, Bestseller zu bevorraten, die über Printanzeigen beworben wurden. Heute ist der Konsument bestens informiert, kennt dank Internet sämtliche Varianten und möchte im Geschäft die komplette Bandbreite „seiner“ Marke sehen. Statt viele Marken in kleiner Auswahl erwartet der Kunde eine Marke in der ganzen Vielfalt – er will sich in seiner Markenwelt wiederfinden. Im Uhrensalon Linz ist genau das gelungen: Jede Marke verfügt über ihren eigenen Bereich, der den Charakter und das Erscheinungsbild der Marke authentisch widerspiegelt. Kunden betreten „ihren“ Markenraum, lassen sich dort nieder und tauchen ein. Orientierung, Identität und Erlebnis verschmelzen – ein Konzept, das auf Begeisterung stößt.

Steigende Erwartungen der Verbraucher

Die Erwartungshaltung der Konsumenten wächst stetig – das weiß auch Michael Mayrhofer. Er reagierte nicht nur auf die steigenden Anforderungen der Marken, sondern auch auf das veränderte Konsumverhalten seiner Kunden. Früher genügte es, Bestseller-Modelle auf Lager zu haben, die in Printanzeigen beworben wurden. Heute hat das Internet alles verändert: Konsumenten erwarten die gesamte Auswahl, sofortige Verfügbarkeit und ein Einkaufserlebnis ohne Kompromisse. Der stationäre Handel kann hier nur mit einer klaren Antwort bestehen – mit echten Markenwelten, die Tiefe, Auswahl und Atmosphäre bieten.

Im Uhrensalon Linz zeigt sich, wie das funktioniert: Kunden betreten das Geschäft und gehen direkt in „ihre“ Markenwelt. Dort bleiben sie, lassen sich beraten und erleben die gesamte Kollektion. Die Markentreue ist heute so ausgeprägt, dass Konsumenten kaum noch bereit sind, auf eine andere Marke auszuweichen. Für den Fachhandel bedeutet das: Weniger Marken führen, diese aber in voller Tiefe präsentieren – und so Kompetenz beweisen.

Fachhandel im Wandel

Dieses Modell verdeutlicht eine zentrale Entwicklung: Der Fachhandel kann nur bestehen, wenn er bereit ist, hohe Investitionen in Markenwelten und umfassende Sortimente zu tätigen. Marken sehen genau, wer diesen Anspruch erfüllt – und honorieren die Händler, die in ihrem Auftritt konsequent sind.

Wer den Aufwand nicht betreiben will, riskiert mittelfristig, dass Marken den Weg über Monobrand-Boutiquen wählen. Zwar können viele Hersteller diesen Schritt noch nicht überall umsetzen, doch die Erwartungshaltung der Konsumenten wächst. Früher oder später werden sie von „ihren“ Marken fordern, ein exklusives Zuhause zu schaffen – sei es beim Juwelier oder in einer eigenen Boutique.

Modell für die Zukunft

Der Uhrensalon Mayrhofer ist damit mehr als ein neues Geschäft: Er ist ein Modell für die Zukunft des Fachhandels. Er zeigt, dass es möglich ist, die Balance zwischen Markenansprüchen und Kundenbedürfnissen zu finden – und daraus ein Konzept zu entwickeln, das weit über die Region hinausstrahlt.

Über die unmittelbaren Verkaufsräume hinaus setzt Mayrhofer zudem auf langfristige Kundenbindung: Revisionen, Wartung, Aufarbeitung und Detailarbeit werden integraler Bestandteil des Angebots. Ein hauseigenes Atelier soll künftig noch stärker ausgebaut werden. Uhren sollen nicht nur verkauft, sondern wie ein wertvolles Familienmitglied betreut werden – in einer Gemeinschaft aus Kennern, Sammlern und Liebhabern.

Mayrhofer Uhrensalon

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