Goldschock über Nacht: Kitco-Fehler versetzt Fachhandel in Aufruhr

Goldpreis Entwicklung Kitco Schock September

Vermeintlicher Rekord: In der Nacht zum 19. September zeigte die Kitco-App einen Goldpreis von 138.000 Euro pro Kilo, ein Schock für den Fachhandel. © Freepik

Der Blick auf die Kitco-App ließ vielen Juwelieren und Edelmetallhändlern in der Nacht den Atem stocken: Plötzlich stand der Goldpreis bei 138.000 Euro pro Kilo, ein Plus von über 38.500 Euro, eine vermeintlich historische Preisexplosion innerhalb weniger Stunden. Auch Silber, Platin, Palladium und Rhodium zeigten extreme Ausschläge.



Doch was aussah wie eine tektonische Verschiebung am Edelmetallmarkt, entpuppte sich schnell als technischer Fehler: Ursache war eine fehlerhafte Umstellung zwischen Euro- und US-Dollar-Darstellung. Der Schreck war dennoch real und sorgte für eine unruhige Nacht in der Branche.

Kitco: Marktführer für Edelmetall-Informationen

Kitco, mit Sitz in Kanada, zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Echtzeitkursen für Edelmetalle. Das Unternehmen handelt mit Gold, Silber, Platin und Palladium, ist aber auch an Rhodium beteiligt. Mit dem Kitco Gold Index bietet das Haus eine Benchmark, die den Goldpreis unabhängig vom US-Dollar bewertet. Millionen Händler, Investoren und Juweliere weltweit verlassen sich täglich auf die Daten von Kitco. Ein Anzeigefehler wie in der Nacht auf den 19. September ist daher kein kleines Missgeschick, sondern kann Märkte und Fachhandel kurzfristig erheblich verunsichern.

Goldpreis Entwicklung 1979 bis 2025
Nach einem Einbruch nach der Finanzkrise erholte der Goldpreis sich ab 2016, erreichte 2020 im Zuge der Corona-Pandemie ein Rekordhoch und legte in Euro insgesamt um rund 217 % zu. © Gold.de

Gold 2025: Zölle, Volatilität und Unsicherheit

Der Hintergrund: Der Goldpreis stand im Jahr 2025 ohnehin unter besonderer Beobachtung. US-Zölle auf Schweizer Uhren und Edelmetalle hatten bereits im Sommer die Stimmung an den Märkten verändert. Viele Investoren nutzten Gold als „sicheren Hafen“, was den Kurs in den vergangenen Monaten nach oben trieb. Während sich der Goldpreis im Frühjahr noch um die Marke von 65.000–70.000 Euro pro Kilo bewegte, erreichte er im September durch geopolitische Spannungen und Nachfrageschübe immer wieder neue Hochs. Ein Anstieg wie die in der Nacht fälschlich angezeigten 138.000 Euro hätte allerdings das gesamte Marktgefüge gesprengt, von der Schmuckproduktion über den Einzelhandel bis hin zum internationalen Handel.

Auch wenn der Goldpreis 2025 auf hohem Niveau bleibt, steht fest: Eine fehlerhafte Anzeige darf nicht über die Realität hinwegtäuschen. Für die Branche war die Schrecksekunde von Kitco ein eindringliches Signal, wie fragil die Wahrnehmung von Märkten ist und wie schnell Unsicherheit zu Schockwellen führen kann.

Kitco Goldschock DJ
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