Als das Haus mit der markanten Fassade durch die Neugestaltung und Verkleinerung des Meinl am Graben frei wurde, sicherte sich die LVMH-Topmarke die 1A-Immobilie.
Das Soft-Opening des neuen Flagship-Stores von Louis Vuitton ist auch der Startschuss für weitere Adressrochaden großer Luxusmarken in der Wiener City.
An der Ecke, wo Tuchlauben, Graben und Kohlmarkt zusammen laufen, herrschte in den vergangenen Tagen geschäftigeres Treiben als üblich – sowohl von Einheimischen als auch den wieder zahlreich anwesenden Touristen. Die Übersiedlung der Top-Marke des weltgrößten Luxuskonzerns bekommt man schließlich nicht alle Tage zu sehen. Der neue Flagship-Store öffnet – unspektakulär und ohne großes Tamtam. Eine große Eröffnungsfeier wird es natürlich noch geben, der genaue Termin steht allerdings noch nicht fest.
Auch mit Details zur Gestaltung des neuen Standortes hat sich Louis Vuitton bedeckt gehalten. Interesse wecken bzw. Vorfreude schüren, wie es bei den meisten Neu- bzw. Wiedereröffnungen meist üblich ist, hat man als Nummer Eins im Luxusbusiness nicht nötig. Zumal ohnehin klar ist, dass die neue Flagship-Boutique hinsichtlich Ladendesign, Angebot und Shopping-Experience State of the Art ist. Und sie wird neben dem bekannten Angebot auch Neues bieten, nämlich die erst kürzlich vorgestellte erste Baby-Kollektion.
Raum für Spekulation bleibt aber weiter genügend. Denn konkrete Informationen, was mit dem bisherigen Louis Vuitton-Standort im Goldenen Quartier passieren wird, hat die LVMH-Zentrale in Paris bisher noch nicht bekannt gegeben. Ziemlich wahrscheinlich ist, dass Dior dort einziehen und die Fläche seiner Wiener Dependance von derzeit 400 auf 1.200 Quadratmeter verdreifachen wird. Genug Platz, um – ähnlich wie im Maison Dior in der Pariser Rue Montaigne – auch die kulinarische Schiene der Luxusmarke in Form einer Pâtisserie Dior in Wien zu etablieren. Rund ein Jahr würde der Umbau der ehemaligen Louis Vuitton-Boutique in Anspruch nehmen. Somit könnte Dior frühestens Anfang 2024 vom Kohlmarkt 6a – die Räumlichkeiten soll dem Vernehmen nach die Schwestermarke Fendi übernehmen – ins Goldene Quartier übersiedeln.
Übersiedlungspläne gibt es aber nicht nur bei den LVMH-Marken. Saint Laurent aus dem Kering-Konzern wird in die ehemalige Salamander-Filiale am Graben 17 ziehen. Den bisherigen Standort im Goldenen Quartier (Bognergasse 4) soll eine andere Kering-Marke übernehmen. Heiße Kandidaten in der Wiener Gerüchteküche dafür sind Alexander Mc Queen und Stella McCartney.
Und auch sonst gibt es eine Reihe von Veränderungen im Luxushandel der Wiener City. Juwelier von Köck schließt für den großen Umbau des Geschäfts am Graben – Details dazu in Kürze – und wird bis zur Neueröffnung im Goldenen Quartier (Tuchlaubenhof 7) residieren. Im Spätsommer oder Herbst geht der Longines-Store am Graben an den Start das Opening der Hublot-Boutique in der Seitzergasse, direkt neben dem Select Concept Store von Juwelier Heldwein, wird auch nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Und eine für die Uhren- und Schmuckbranche interessante kleine, feine Handelsimmobilie am Graben wird frei. Nach mehr als 213 Jahren schließt die Traditions-Parfümerie J.B. Filz. Fans alter Fachgeschäfte mit langer Geschichte werden das – zu Recht – bedauern, können sich aber noch ein paar Tage mit attraktiven Abverkaufs-Schnäppchen trösten. Man darf schon zu spekulieren beginnen, welche Marke sich die Räumlichkeiten sichern wird.
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