Kunden sind offen für Online-Marketing, wenn dadurch das echte Shopping-Erlebnis steigt. © shutterstock
Eine von der Wirtschaftskammer (WKO) in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass Kunden, digitale Trends nutzen, um „echte“ Einkaufserlebnisse zu stärken.
Die JKU Johannes Kepler Universität Linz hat im Auftrag der WKO-Bundessparte Handel die digitalen Trends im Handel aus Konsumentensicht analysiert. Aus dem „Trend-Report #3 Digitalisierung“ geht hervor, dass die Digitalisierung im Handel weiter fortscheitet, gleichzeitig aber auch das Bedürfnis nach realen Einkaufserlebnissen wieder bedeutender wird.
Bedürfnis nach Einkaufserlebnissen steigt
„Die Digitalisierung bringt neue Möglichkeiten für Händlerlinnen und Händler, aber sie verändert auch das Verhalten der Kundinnen und Kunden massiv. Die Handelsunternehmen sind daher gut beraten nicht nur auf Digitalisierung, sondern auch auf exzellentes persönliches Service und ein entsprechendes Einkaufserlebnis zu setzen“, kommentiert Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der WKO, die Ergebnisse des Reports. Fünf Trends konnten im Zuge der Studie ausgemacht werden: DatenTracking, Digitales Marketing, Digitale Kommunikation, Innovative Technologien und – als Gegentrend -Entdigitalisierung.
Kunden offen für digitales Marketing
Die Studie zeigt, dass Konsumenten offen für Datentracking sind, wenn sie im Gegenzug dafür personalisierte Produktlösungen sowie exklusive Einkaufserlebnisse erhalten. Auf der anderen Seite würden sie sich auch selbst, zum Beispiel mittels Fitness-Tracker, überwachen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sei digitales Marketing für Händler inzwischen nahezu unumgänglich. Als besonders effizient gelte digitales Marketing im Kontext von sozialen Medien. Immer mehr Unternehmen würden Livestreams als neue Echtzeit-Kommunikationsplattform für ihre Kunden anbieten.
Um junges Publikum zu erreichen, würden viele Unternehmen auf Social Media-Influencer setzen. Der Trend gehe zudem weg von analogen hin zu digitalen Kommunikationsmitteln. „Für 26 Prozent der österreichischen Konsumenten sind soziale Medien für den Kontakt zu Handelsunternehmen sehr wichtig oder wichtig – für jüngere Käuferschichten zeigt sich erwartungsgemäß eine höhere Bedeutung“, erklärt Christoph Teller, Studienautor und Institutsvorstand des IHaM.
Trend: Virtuelle Realitäten im Handel
Laut der Studie, nutzen immer mehr Konsumenten tragbare und biometrische Technologien, wie Uhren, die die eigenen Sport- und Gesundheitsdaten aufzeichnen. Ein Beispiel für biometrische Technologien sind auch unbemannte Geschäfte, zu denen der Zutritt per Gesichtserkennung in Kombination mit visuellen Sensoren ermöglicht wird. Auch digitale Zahlungstechnologien und GPS-Technologie sowie andere Formen virtuell geografischer Lokalisierung gewinnen demnach an Bedeutung. Aber auch einen Gegentrend konnte der Report ausmachen: So würden immer mehr Konsumenten physische Kontakte bevorzugen und schätzen. Für 44 Prozent der Befragten sind digitale Auszeiten beim Einkauf sehr wichtig bzw. wichtig.
Untersucht wurden internationale Trends im Hinblick auf neue Technologien und dem Kaufverhalten der Konsumenten mit Fokus auf Digitalisierung. Auf Basis internationaler Datenbanken und Forschungsliteratur sowie einer Online-Befragung unter 1.101 Respondenten in Österreich(ab 16 Jahre).
Keine Kommentare