Auch der Online-Gigant Amazon zieht angesichts der wirtschaftlichen Situation Konsequenzen. © Shutterstock
Der Online-Riese plant die Schließung von Warenlagern und verwirft Baupläne für weitere Niederlassungen in den USA.
Das US-Unternehmen zieht nach langer Zeit auf der Überholspur nun fest an der Handbremse und kündigt weitreichende Veränderungen an. Bereits Ende Oktober wird der Internet-Gigant amerikanische Lager in Hanover und Essex auflösen. Mit der Schließung der beiden Lager im US-Bundessaat Baltimore sind mehr als 300 Mitarbeiter betroffen. Dabei wird den betroffenen Mitarbeitern der Erhalt ihrer Stellen in einem naheliegenden Standort versichert. Als Grund für die Schließungen gibt Amazon-Sprecherin Alisa Carroll die bevorstehende Modernisierung der Einrichtungen an. Zudem soll die Erfahrung von Mitarbeitern und Partnern optimiert werden.
Aus für 40 geplante Gebäude
Neben der Schließung bereits bestehender Lager ist nun auch der Baustopp für zahlreiche weitere Niederlassungen beabsichtigt. Diese hätten das Liefernetzwerk des Unternehmens in den USA weiter ausbauen sollen.
MWPVL International, das den Immobilien-Fußabdruck von Amazon verfolgt, schätzt, dass das Unternehmen Pläne zur Eröffnung von 42 Einrichtungen mit einer Gesamtfläche von fast 25 Millionen Quadratfuß entweder geschlossen oder verworfen hat. Davon befinden sich mehrere im europäischen Raum.
Schon länger ist zu beobachten, dass großen Tech-Unternehmen mit dem Wachstum kämpfen. So kündigte Amazon erst vor Kurzem an, für das Weihnachtsgeschäft die Gebühren für externe Händler zu erhöhen. Mit diesem Schritt versucht das Unternehmen gestiegene Kosten durch die Inflation abzufedern.
In Betracht dieser Entwicklungen stellt sich für den Handel die Frage, ob sich die Maßnahmen langfristig nicht auf die Endpreise im E-Commerce auswirken und somit den Kunden wieder vermehrt in die Geschäfte locken.