Uhrenserie Made in Japan, Teil 1: Unterschätztes Potenzial

* Japanische Schriftzeichen: Made in Japan.

* Japanische Schriftzeichen: Made in Japan.

Spätestens seit der Quartz-Krise in den späten 70er und 80er-Jahren haben sich umsatzträchtige Uhrenhersteller aus Japan einen festen Platz in der Uhrenindustrie gesichert. Auf den nächsten Seiten widmen wir uns dem Land der aufgehenden Sonne und seinen heiß begehrten Made in Japan-Uhren.



Die japanische Uhrengeschichte lässt sich bis in das Jahr 1551 zurückführen, als die erste mechanische Uhr japanisches Festland erreichte. Japan brachte seitdem einige namhafte Marken hervor und ging mit technologischem Fortschritt und Innovationen in die Geschichte der Uhrenbranche ein. Nach Angaben der Japan Watch & Clock Association lieferten japanische Uhrenhersteller vergangenes Jahr Zeitmesser im Wert 1,6 Milliarden Euro an nationale und internationale Märkte und produzierte 52,5 Millionen Uhren.

Uhrenmodelle von Grand Seiko aus der "Evolution 9" Kollektion. © Grand Seiko
Uhrenmodelle von Grand Seiko aus der "Evolution 9" Kollektion. © Grand Seiko

Japan als Vorreiter

Der Aufstieg der japanischen Uhr ist nicht zuletzt der berüchtigten Quartz-Krise gegen Ende der 70er-Jahre zuzuschreiben. Die Uhrenfirma Seiko brachte im Dezember 1969 die legendäre „Astron“ auf den Markt – die erste Quartzarmbanduhr, die mit einem neuen, präziseren Quarzwerk ausgestattet war. Während europäische und amerikanische Hersteller noch auf mechanische Uhrwerke setzten, konnten japanische Unternehmen mit der innovativen Technologie kostengünstige und sehr genaue Uhren produzieren. Damit gelang es Marken wie Seiko, Casio und Citizen, die Konkurrenz mächtig unter Druck zu setzen und wichtige Marktanteile für sich gewinnen.

Gleichzeitig mussten zahlreiche Schweizer Uhrenbetriebe, die in den 60-er Jahren noch florierten, über mehr als zwei Jahrzehnte hinweg reihenweise Konkurs anmelden.

Durch die Revolution der Quartz-Uhr entstand ein tiefgreifender Domino-Effekt, welcher einen strukturellen Wandel in der Uhrenbranche anstieß. Viele essenzielle Veränderungen und Trends sind eine indirekte Reaktion der Quartz-Krise.


Mit Tradition und moderner Technologie

Inzwischen bedienen die Japaner auch anspruchsvolle Uhren-Connaisseure mit Produkten, die im höheren Preissegment angesiedelt sind. Neben altbewährten Quartz-Uhren begeistert Japan den Fachhandel also ebenso mit hochwertigen Luxusuhren. Sie überzeugen mit moderner Technologie und traditioneller japanischer Handwerkskunst.

Der Umsatz im Segment Luxusuhren beträgt 2022 weltweit knapp 40 Milliarden Euro. Dabei schafften es die japanischen Konzerne Seiko, Casio und Citizen in die Top 5 der umsatzstärksten Firmen.

Casio G-Shock B2100. © Casio
Casio G-Shock B2100. © Casio

Krisenresistent

Wie sieht die Realität in Krisenzeiten aus? Seit zwei Jahren schon hält die Corona-Pandemie die Welt in Schach, inzwischen tobt in der Ukraine auch ein Krieg.

Die wirtschaftlich holprigen Zeiten betreffen auch die Uhrenbranche. Die Schließung von Betriebsstätten, Kurzarbeit, abgesagte Messen sowie der Zusammenbruch des weltweiten Tourismus ließen die Exporte drastisch schrumpfen. Zudem stellt der noch Krieg in der Ukraine die Uhrenbranche vor neue Herausforderungen. Denn neben Gas und Erdöl ist Russland ein wichtiger Lieferant von Gold und Diamanten. So schicken wirtschaftliche Sanktionen sämtliche Akteure auf die Suche nach Alternativen und zwangen Einkäufer zum Umdenken. Die Tatsache, dass Japan engere Handelsbeziehungen mit dem asiatischen Markt pflegt, spielt den Produzenten klarerweise in die Hand. So ist die Versorgung von Rohstoffen und Energie ist in Asien weiterhin gewährleistet. Im Gegensatz dazu kooperieren europäische Hersteller, nicht zuletzt aufgrund der demografischen Nähe, eher mit Russland. Erst kürzlich verkündeten die ersten Schweizer Uhrenhersteller, die Verfügbarkeit bestimmter Modelle im Handel nicht gewährleisten zu können – ein hohes Risiko für den Händler.

Erfolgsgarant

Auf die Frage, welche Vorteile ein Fachhändler genießt, der auf japanische Uhrenmarken setzt, antwortet der Vertriebsexperte für Seiko, Christian Deopito: „Seiko überzeugt mit hochwertiger Qualität zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis, welches durch die vollkommen eigenständige Produktion aller Komponenten gewährleistet werden kann. Außerdem zeichnet sich Seiko durch eine umfassende Kollektion an Damen- und Herrenuhren aus, welche das Preissegment zeischen 199 und 3.000 Euro für den Fachhändler vollständig abdecken kann.“ Es scheint, als könnte der Fachhandel mit den begehrten „Made in Japan”-Uhren einen nachhaltigen und planbaren Geschäftserfolg sicherstellen. Komme was wolle.

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