Trendwende? Einstiegspreislage statt Mondpreise

Uhrenhersteller setzen verstärkt auf bezahlbaren Luxus.

Uhrenhersteller setzen verstärkt auf bezahlbaren Luxus.

Für viele Konsumenten sind die Preise für mechanische Uhren aus der Schweiz weder leistbar noch nachvollziehbar. Nun scheint eine Trendwende in Sicht. Auf dem SIHH oder bei Breitling werden die Einstiegspreislagen verstärkt.


Schweizer Uhrenhersteller hatten die Preisschraube jahrzehntelang nur in eine Richtung gedreht: nach oben. Seitdem die Quarzkrise verdaut ist und die Renaissance der mechanischen Swiss Made-Uhr eingesetzt hat, steigen die Preise. Angefeuert vom Erfolg auf dem asiatischen Markt haben sich die Preislagen einiger Hersteller so stark verschoben, dass sowohl Konsumenten als auch die Juweliere nicht mehr hinterher kommen. Nun kündigt sich eine Trendwende an. Aufmerksame Beobachter auf dem diesjährigen Uhrensalon in Genf (SIHH) konnten eine Stärkung der Einstiegspreislagen erkennen. Baume & Mercier, die in den vergangenen Jahren ohnehin schon ihre Einstiegsmodelle attraktiv neu aufgestellt hatten und sogar unter die magische Grenze von 1000 CHF gekommen waren, haben nun erneut eine Uhr mit attraktivem Preispunkt vorgestellt – ausgerechnet das erste Manufakturkaliber „Baumatic“. Zu haben ist das Werk als Stahlversion der Clifton-Serie für unter 2.500 Euro VK. Weitere SIHH-Einstiegsmodelle gibt es von Panerai (ab 4.600 Euro), Montblanc (unter 5.000 Euro), Hermès (5.900 Euro), Cartier (unter 6.000 Euro) oder Vacheron Constantin (unter 12.000 Euro).

Ebenfalls aufhorchen lässt Breitling. Die Marke, die vor allem durch die eigenen Manufakturkaliber in den vergangenen Jahren permanent eine Preissteigerung realisiert hatte, stellte nun mit der neuen Navitimer 8 ein Modell mit eigenem B01-Kaliber zum Überraschungspreis von 6.870 Euro für die Stahlversion mit Lederband und 7.540 Euro mit Stahlband vor. 

Diese Preislagen sind selbstverständlich keine Zufälligkeit, sondern dem Wunsch nach einer neuen Zielgruppe geschuldet. Bezahlbarer Luxus und Value for Money sollen neue Verbraucher ansprechen und sie auf eine Reise der traditionellen mechanischen Swiss-Made-Uhr mitnehmen.

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