2020 stiegen die Durchschnittspreise für das Paar Trauringe deutlich.
ANALYSE. Die Durchschnittspreise für Trauringe gehen im Corona-Jahr 2020 durch die Decke. Die meisten Hersteller und Händler berichten von massiven Steigerungen zu 2019.
Im vergangenen Jahrzehnt hat das Trauring- Business beim Juwelier einen beispiellosen Erfolgsweg eingeschlagen. Unterstützt von der generellen Zunahme an Eheschließungen sind auch die Durchschnittspreise kräftig gestiegen, zuletzt sogar gesprungen, und liegen 2020 deutlich über den Zahlen des Vorjahres. Nach Recherchen von „Blickpunkt Juwelier“ dürfte das beim Juwelier verkaufte Trauring-Paar derzeit bei 1.400 Euro und somit 200 Euro über dem Vorjahreswert liegen.
In unserer exklusiven Umfrage unter Juwelieren gaben 84 % der Teilnehmer an, dass sich die aktuellen Durchschnittsverkaufspreise zwischen 1.200 und 1.400 Euro bewegen. Etwa 9 % der Juweliere gaben an, sogar noch darüber zu liegen. Im Schnitt derzeit Platin, weil günstiger als Gold. Palladium und damit Legierungen wie Weißgold oder die meisten Platin 600-Legierungen haben ebenfalls kräftig zugelegt. Auch ist der Steinbesatz und die Steinqualität weiterhin
gestiegen – diese Tendenz hat sich also auch 2020 fortgeführt. Trotzdem aber hat Corona die Nachfrage im abgelaufenen Jahr reduziert. Hersteller wie EGF werden ihre Auftragsrückgänge der OEM-Kunden (vor allem Luxusgüterkonzerne) wohl nicht durch gestiegene Durchschnittspreise bei Juwelieren wettmachen können, schätzt EGF-Vertriebskamen diese Händler auf einen Wert von rund 1.700 Euro. Auf der anderen Seite der Skala gaben etwa 6 % der Teilnehmer an, mit durchschnittlich rund 900 Euro darunter zu liegen. Damit hat sich bestätigt, dass die Preise deutlich steigen.
Weniger Eheschließungen 2020
Laut Statistischem Bundesamt wird die Zahl der Eheschließungen im Corona-
Jahr 2020 fallen. Bisher sind die Zahlen konstant gestiegen. Nach dem Rekordjahr 2018 mit 450.000 Eheschließungen im Land waren es 2019 noch 416.000 und somit deutlich mehr als vor zehn Jahren (382.000).
Ob der Umsatzkuchen durch Corona kleiner wird, hängt in erster Linie davon ab, ob der „Frequenzrückgang“ durch höhere Bons ausgeglichen werden kann. Der größte Turbo des höheren Durchschnittspreises ist der gestiegene Goldpreis, der im August 2020 ein Allzeithoch erreichte. Besonders attraktiv ist derzeit Platin, weil günstiger als Gold. Palladium und damit Legierungen wie Weißgold
oder die meisten Platin 600-Legierungen haben ebenfalls kräftig zugelegt. Auch ist der Steinbesatz und die Steinqualität weiterhin gestiegen – diese Tendenz hat sich also auch 2020 fortgeführt.
Trotzdem aber hat Corona die Nachfrage im abgelaufenen Jahr reduziert. Hersteller wie EGF werden ihre Auftragsrückgänge der OEM-Kunden (vor allem Luxusgüterkonzerne) wohl nicht durch gestiegene Durchschnittspreise bei Juwelieren wettmachen können, schätzt EGF-Vertriebskamenleiter Frank Walz. Auch die Fachhandelsmarke Acredo, die in Deutschland exklusiv über 123Gold vertrieben wird, rechnet mit einem leichten Rückgang, berichtet Geschäftsführerin Patricia Karg – trotz gestiegener Umsätze in Asien. Aber: Was 2020 aufgeschoben wurde, ist hoffentlich nicht aufgehoben. Für 2021 rechnen alle Branchenteilnehmer mit einem Nachhol-Effekt durch die abgesagten 2020-er Trauungen.
Auf Händlerseite scheint sich der allgemeine „2020-er Trend“ zu bestätigen. Hochwertige Juweliere haben eher die Chance, Umsatzrückgänge aufzufangen. Beispiel Hilscher aus München. Das Unternehmen, Exklusivpartner von Meister, hat nach Aussagen von Geschäftsführer Kai Pierre Thieß im vergangenen halben Jahr keinen einzigen Weißgoldring mehr verkauft. Weiße Ringe waren zu 100 % aus Platin 950. So funktioniert Upgrade.
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