Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian schaltet sich wieder in den Streit zwischen LVMH und Tiffany ein.
Erneut hat sich der französische Außenminister im Streit zwischen LVMH und Tiffany geäußert und seinen Brief an LVMH relativiert. Die Börse hat derweil wieder Gefallen am Luxusgüterkonzern gefunden.
Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian hat in einem Interview seinen Brief an LVMH verteidigt und die Interpretation des Briefes von LVMH als „übertrieben“ bezeichnet. Der Brief diente LVMH am 9. September als Begründung, die geplante Tiffany-Übernahme abzubrechen.
Nachdem der LVMH-Vorstand von dem Brief von Le Drian erfahren hatte, in dem er angewiesen wurde, die Transaktion wegen drohender US-Zölle bis nach dem 6. Januar aufzuschieben, kam es zu dem Ausstieg, da der Deal nicht mehr bis zum 24. November abgeschlossen werden könne. Le Drian relativierte nun. „Es ist meine Pflicht, die französischen Interessen zu schützen“, sagte Le Drian in der Zeitung „Le Parisien“. „In Bezug auf die transatlantische Situation sind die Handelsstreitigkeiten bekannt, die wir haben. Es war daher meine Aufgabe, die LVMH über meine aktuelle politische Einschätzung zu informieren. “
Die Anwälte von Tiffany argumentierten, dass der Brief keine angemessenen rechtlichen Gründe für den Abbruch des Geschäfts darstelle und dass LVMH die Folgen der Coronavirus-Pandemie nun als Hebel für die Verhandlung von besseren Bedingungen nutze.
Die Unternehmen bereiten sich darauf vor, am 5. Januar vor Gericht zu gehen.
Die Börse schätzt LVMH derweil positiv ein. Wie bekannt wurde, hat das Analysehaus RBC das Kursziel für LVMH vor Quartalszahlen von 400 auf 415 Euro angehoben und die Einstufung auf „Outperform“ belassen. In der Börsensprache ist dies eine Einschätzung, dass sich die Aktie im angegebenen Zeitraum besser entwickeln wird als der Index. Die Erwartungen an den Luxusgüterkonzern seien im Vorfeld gestiegen, schrieb Analyst Piral Dadhania und hob seine Gewinnschätzungen etwas an.
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