DERJUWELIER.at: Planen Sie im heurigen Jubiläumsjahr besondere Maßnahmen oder spezielle Aktionen?

SERGIU M. KOLOZSI: Wir haben einen eigenen Plan mit verschiedenen Aktionsschwerpunkten entworfen, abgestimmt auf die jeweilige ‚Produktsaison‘ Trauringe, Verlobungsringe bzw. Schmuck. Unsere Kunden erwartet also das gesamte Jahr hinweg eine Vielzahl an Überraschungen und Angeboten, die wir verstärkt über unsere Online-Aktivitäten, unsere Website sowie Social-Media-Kanäle kommunizieren. Das erste große Jubiläumsevent in Österreich haben wir vergangenen April mit und in unserer Filiale in Wien gefeiert – ein großer Erfolg, allerdings will ich nicht zu viel verraten, um nicht die Überraschung für kommende Events zu nehmen.

DJ: Apropos Filialen – welcher Ihrer Standorte entwickelt sich am besten?

KOLOZSI: Das kann man so nicht beurteilen. Aber ein besonders gelungenes Beispiel für unsere Standortentwicklung ist sicherlich Wien. Nach dem Umzug an den Kärntner Ring – vis-à-vis der Wiener Staatsoper – hat der Standort einen völlig neuen Charakter bekommen. Mit sechs Beratungsplätzen, einer großzügigen Galerie und einem großen Sortiment bietet der Standort ein sehr elegantes, gleichzeitig aber modernes Ambiente. Das, gepaart mit der breiten Auswahl an Verlobungs- und Trauringen vor Ort, bietet für Wiener Kunden ein besonderes Einkaufserlebnis. Abgesehen davon war unsere strategische Fokussierung ein zentraler Erfolgsfaktor für die Etablierung unserer Standortkompetenz am Wiener Markt. Der gezielte Fokus auf unsere definierten Produkt- als auch Zielgruppen und die konsequente Ausrichtung auf unsere Beratungs- und Servicequalität.

DJ: Sie haben als Produktgruppen neben Verlobungs- und Trauringen auch Schmuck genannt. Wird es eine Erweiterung des Produktportfolios von 123Gold geben?

KOLOZSI: Wir haben unseren Fokus stets auf Verlobungs- und Trauringe ausgerichtet, und das soll sich grundsätzlich nicht ändern. Allerdings planen wir durchaus, unser Sortiment schrittweise aber doch kontinuierlich um Schmuck zu erweitern. Dies einerseits, weil wir damit auf ändernde Marktbedingungen in bestimmten Regionen reagieren wollen – Stichwort sinkende Zahlen an Eheschließungen in Deutschland. Andererseits wollen wir uns vermehrt auch darauf konzentrieren, bestehende Kunde über den Eheringverkauf langfristig zu binden. Aktuell liegt der Schmuckanteil am Umsatz bei rund fünf Prozent, was sehr ausbaufähig ist. Langfristig möchten wir ein ausgeglichenes Verhältnis von 1:1:1 zwischen Verlobungs-, Ehering und Schmuckverkauf erreichen.

DJ: Eine dafür besonders wichtige Zielgruppe wird sicherlich die Gen Z sein. Für diese hat das Thema Nachhaltigkeit eine besonders gewichtige Bedeutung. Welche Maßnahmen setzt 123GOLD in diesem Zusammenhang – und welchen Stellenwert hat das Thema für Sie im Jahr 2025?

KOLOZSI: Nachhaltigkeit ist für uns kein Trend, sondern ein langfristiger Gestaltungsauftrag. 2025 richten wir einen besonderen Fokus darauf: Wir arbeiten mit recycelbaren Verpackungen, stellen unsere Filialen schrittweise auf papierlose Prozesse um und planen Investitionen in energieeffiziente Beleuchtung. Damit leisten wir nicht nur einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz, sondern steigern gleichzeitig unsere Effizienz und senken Betriebskosten – eine Win-win-Situation für Umwelt und Unternehmen.

DJ: In diesem Zusammenhang – wie positioniert sich 123GOLD beim Thema Lab-Grown Diamonds? Welche Strategie verfolgen Sie?

KOLOZSI: Wir setzen bei diesem Thema bewusst auf eine transparente Zweigleisigkeit: Unsere Kundinnen und Kunden können zwischen natürlichen und im Labor gezüchteten Diamanten wählen – klar gekennzeichnet, sowohl online als auch direkt vor Ort am Point of Sale. Für uns ist es wichtig, unterschiedliche Bedürfnisse abzudecken. So erschließen wir neue Zielgruppen, ohne die Erwartungen unserer bestehenden Kundschaft an Qualität und Preisleistung aus den Augen zu verlieren.

DJ: Geht es um das Erschließen (neuer) Zielgruppen: 123GOLD ist für die starke Markenkommunikation bekannt, hierzulande aus der Vergangenheit vielen aus der sehr einprägsamen Radiowerbung. Wie sieht Ihre Marketingstrategie in Hinblick auf digitale Kanäle aus?

KOLOZSI: Wir verfolgen einen gezielten Medienmix, der sich an regionale Gegebenheiten anpasst. In ländlicheren Regionen setzen wir etwa auf klassische Kanäle wie Radio-, Print- oder Messebewerbung, was wir beispielsweise in Wien nicht mehr so betreiben wie früher. In solchen digitalen Metropolen stehen Social-Media-Kampagnen auf TikTok, Instagram oder YouTube im Fokus. Um diese Vielfalt professionell zu steuern, haben wir unser internes Marketingteam auf zehn spezialisierte Fachkräfte in diesem Bereich erweitert. So wollen wir sicherstellen, dass wir unsere verschiedenen Zielgruppen jeweils wirkungsvoll, aber doch zeitgemäß und kreativ erreichen.