Der Luxuskonzern will gegen Tiffany klagen.
Der um die Übernahme entbrannte Streit zwischen LVMH und Tiffany weitet sich aus. LVMH will jetzt die US-Amerikaner wegen schlechten Krisenmanagements in der Pandemie verklagen.
Erst gestern hatte US-Juwelier Tiffany angekündigt, seinerseits Klage gegen den französischen Luxuskonzern einzureichen, weil der Deal zu platzen droht. Außerdem will das US-Unternehmen die Übernahme vor Gericht durchsetzen.
LVMH zeigte sich über die Tiffany-Klageankündigung überrascht und hält sie für “komplett unbegründet”. Aus Sicht von LVMH sei Tiffanys Gang vor das Gericht schon vor langer Zeit vorbereitet und nun in einer irreführenden Art den Anteilseignern kommuniziert worden. Dies unterstreiche die “Unehrlichkeit” im Verhältnis und Umgang mit LVMH. Gestern hatten die US-Amerikaner wiederum LVMH vorgeworfen, den eigentlich seit November vergangenen Jahres geplanten Deal immer noch nicht bei Wettbewerbsbehörden förmlich angemeldet zu haben. Diese Anschuldigung habe keinerlei Substanz und LVMH werde dies vor Gericht beweisen, betonten ihrerseits die Franzosen.
Zudem habe der LVMH-Verwaltungsrat sich die gegenwärtige wirtschaftliche Lage von Tiffany genau angesehen und dabei festgestellt, dass die Ergebnisse des ersten Halbjahres und die weiteren Aussichten für 2020 “sehr enttäuschend” seien – gerade im Vergleich zu ähnlichen Marken aus dem LVMH-Portfolio. Die Franzosen übten daher heftige Kritik am Umgang der Amerikaner mit der Krise und sehen die notwendigen Bedingungen für den Abschluss der Übernahme als nicht erfüllt an. Ursprünglich wollten die Franzosen für den US-Konzern 13,68 Mrd. Euro auf den Tisch legen. Es wäre der teuerste Deal in der Geschichte von LVMH (Quelle: dpa).
Keine Kommentare