Schmuck-Ikone Elsa Peretti ist tot

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© Elsa Peretti Holding AG.

Elsa Peretti, eine der Star-DesignerInnen von Tiffany, ist im Alter von 80 Jahren in Spanien gestorben. Ihre Schmuckkreationen haben bis heute Generationen begeistert.


Elsa Peretti war für ihre Kreationen für US-Juwelier Tiffany berühmt, doch ihr Schaffen geht weit darüber hinaus. Nun ist die Schmuckdesignerin 80-jährig in einem Dorf in der Nähe von Barcelona verstorben.

Die Cosmopolitin und Miterbin des italienischen Ölimperiums API wurde 1940 in Florenz geboren und durchlief ihre Ausbildung in Rom und der Schweiz. Bis 1969 hatte sie sich in New York und Barcelona als Fotomodell etabliert und begann, ihren eigenen Schmuck zu entwerfen.  Eines ihrer ersten Designs war ein Anhänger mit kleiner Silberflasche aus Sterling Silber. Dieses „Bottle“-Design ist bis heute bei Tiffany im Sortiment.

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Der Kettenanhänger "Bottle" ist eine Minivase. Die kleine Vasen-Halskette ließ die Blumen länger halten.

Der Tiffany-Deal

Der Modedesigner Giorgio di Sant'Angelo verwendete einige ihrer Stücke in seiner Modenschau, wo sie großes Aufsehen erregten. Tiffany wurde auf die junge Designerin aufmerksam und nahm sie 1974 für eine exklusive Zusammenarbeit unter Vertrag. Die clevere Geschäftsfrau behielt immer die Rechte an ihren Entwürfen. Sie soll für ihren letzten Lizenzvertrag mit Tiffany 2013, der dem Luxuskonzern 20 Jahre lang die Rechte an ihren Designs einräumt, 47,3 Millionen Dollar kassiert haben. Zusätzlich zu allen weiteren Gewinnbeteiligungen. Alle Objekte und Schmuckstücke, die sie in ihrem Leben erschaffen hat, sind das Gegenteil von Bling-Bling. “Ich möchte Dingen keinen Status verleihen. Sondern Schönheit einen Preis”, sagte sie einmal. Bei Tiffany hieß es in einem Nachruf: „Elsa sorgte für eine Revolution in der Welt des Schmuckdesigns. Ihre Kollektionen mit ihren sinnlichen organischen Formen haben Generationen inspiriert. Über 50 Jahre lang hat Elsa Peretti einige der weltweit innovativsten Schmuckstücke kreiert.“

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Der legendäre "Bone Cuff" schmiegt sich organisch an den Arm. Designs wie diese veränderten den Zugang zu Schmuck; Frauen kauften sich nun erstmals selbst ein Schmuckstück.

Design-Ikonen

Elsa Peretti kreierte Schmuck mit einer ecken- und kantenlosen Haptik, der in das neueFrauenleben der 1970er-Jahre passte. Was dazu führte, dass sich Frauen – zum ersten Mal –selbst Schmuck kauften. Viele ihrer Entwürfe sind heute Design-Ikonen der Schmuckwelt. So wie der legendäre “Bone Cuff”, der sich organisch an den Arm schmiegt. Dieser simple, massive Armreif wirkt wie eine Superwoman-Rüstung. Mit ein Grund, warum er Ende der Siebzigerjahre schnell zum Symbol für Female Empowerment stilisiert wurde. Ihre Designs gab es oft nicht nur in Gold, sondern – in den Siebzigerjahren eine Sensation – auch in Silber. Ihre Inspiration gewann Peretti oft aus alltäglichen Gegenständen. Sie selbst sagte: “Es gibt kein neues Design, denn gute Linien und Formen sind zeitlos.” Und tatsächlich sind ihre Stücke heute so modern und tragbar wie eh und je. Kein Wunder, dass diese bis heute zu den Bestsellern des Hauses Tiffany & Co. zählen.

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Das wohl berühmteste - und kommerziell erfolgreichste Peretti-Schmuckstück in den Achtzigerjahren - heißt "Open Heart" und ist in verschiedensten Ausführungen bis heute einer der Bestseller von Tiffany & Co.

Elsa Peretti hatte eine zutiefst humanitäre Berufung und unterstützte kulturelle, wissenschaftliche und pädagogische Initiativen und engagierte sich für die Verteidigung der Menschenrechte. Vom Erbe ihres Vaters gründete sie eine nach ihrem Vater Nando benannte Stiftung, die bis heute Naturschutzprojekte auf der ganzen Welt unterstützt. In Anerkennung ihrer bemerkenswerten Arbeit stiftete Tiffany die Elsa Peretti Professur für Schmuckdesign am Fashion Institute of Technology. Ihre Entwürfe findet man heute im British Museum in London, im Metropolitan Museum of Art in New York City, des Museum of Fine Arts in Boston, u.v.m.

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