Breitling: Auch Frauen tragen Männeruhren

Breitling Navitimer wird auch von Damen sehr geschätzt.

Männerschmuck und große Uhren sind längst keine Domäne der Männer. Frauen greifen auch hier selbstbewusst zu wenn man es ihnen nicht verleidet.



Die Zeiten sind vorbei, als alles einfach war. Große Uhren waren der männlichen Kundschaft vorbehalten. Ebenso dicke Ketten, schwere Ringe und dergleichen mehr. Doch inzwischen ticken die Uhren anders. Vor allem die größeren auch immer öfter an zarten Damen-Handgelenken. Das weiß etwa Jean-Paul Girardin, Vizepräsident von Breitling. Schließlich sind Kundinnen eine wesentliche Kundengruppe. Und nein, sie kaufen die Breitling-Chronographen nicht für ihre Partner. Ob ein Hersteller eine Uhr als Damen- oder Herren-Modell ausweist, spielt für die Kundinnen keine Rolle mehr. Chronographen sollten eine gewisse Größe haben, damit die Lesbarkeit gegeben ist. Für Girardin sind hier 38 mm die Untergrenze. Viele Chronographen haben einen Durchmesser von 43 mm. Und das ist für viele Kundinnen die Obergrenze. Wobei nicht die Größe entscheidend ist, sondern das Design. Wobei hier ein eher schlichtes Design gefragt ist.

Dabei haben Frauen schon früher gerne auf Männer-Modelle zurückgegriffen. So brachte Rolex 1945 die Datejust erstmals auf den Markt. Es handelte sich dabei um den ersten Chronometer, der auch das Datum angezeigt hat. Zwölf Jahre später war die Datejust derart etabliert, dass Rolex eine Lady-Datejust herausbrachte. Es handelte sich vom Design her nach wie vor um ein Herrenuhr – nur auf das Handgelenk der Frauen abgestimmt. Aber auch Cartier hat anfangs Herrenuhren lanciert, ehe daraus Damenuhren wurden.

Inzwischen ist die Damenwelt aber längst nicht nur auf Marken wie Breitling angewiesen. Schließlich wird das Segment der großen Uhren von zahlreichen Mode-Uhren abgedeckt. Die Klassifizierung in Damen- und Herrenuhren ist zwar obsolet geworden.

Design wichtiger als die Größe

„Dieser Trend ist eigentlich schon vor ein paar Jahren aufgekommen”, merkt Juwelier Ernst Haban in Wien an. Mittlerweile seien die Stückzahlen ausgewogen. Frauen achten also weniger auf die Größe der Uhr, als auf deren Design. Wobei offensichtlich ein eher schlichtes Design bei dieser Zielgruppe besser ankommt. Er bemerkt diesen Trend nicht nur bei den Modeuhren, sondern auch bei Marken wie Tissot.

In punkto Schmuck gab es bereits vergangenes Jahr den Trend in Richtung Siegelringe. Waren diese früher den Männern vorbehalten, entdecken nun Influencerinnen dieses Schmuckstück für sich. Diese Siegelringe sind zwar nicht mehr ganz so klobig wie frühere Modelle, stehen aber im Kontrast zu den „typischen” Damenringen. Viele werden sogar mehrere Ringe tragen und die Modelle miteinander kombinieren. „Diesen Trend habe ich bei uns noch nicht bemerkt”, sagt Haban. Aber auf jeden Fall lohnt es sich für Juweliere, diese Trends und Entwicklungen im Auge zu behalten und Kundinnen gegebenenfalls auch die Herren-Schatulle herzuzeigen…

Aktuell ortet Haban nur einen Schmuck-Trend: „Dass die Damen mit dem Auf- und Absetzen der Maske öfter einen Ohrring verlieren.”

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