Uhren- und Schmuckhersteller zeigen vor, wie man Produkte erfolgreich vermarktet. Der Fachhandel muss diese Strategien für sich adaptieren.

Schön langsam geht es aufwärts. Zumindest herrscht diese Meinung bei den deutschen Verbrauchern vor. Denn sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung verbessern sich. Denn GfK prognostiziert für das Konsumklima für Februar -6,7 Punkte. Und das ist gegenüber dem Januar eine Verbesserung um 0,2 Punkte. Die Konsumenten erwarten eine Entspannung bei den Preisen. Die Konjunkturstimmung steigt deutlicher: um 5,7 Punkte auf 22,8 Punkte.

Damit sind die Konsumenten bereit, wieder mehr Geld auszugeben. Der Handel hofft für 2022 auf ein Umsatzplus von drei Prozent. Allerdings wird vor allem der Online-Handel profitieren, mutmaßt der Handelsverband. Dieser könnte sogar auf ein Umsatzplus von 13,5 Prozent kommen.

Abo als Herausforderung

Es ist also für den stationären Handel höchste Zeit, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen. Dabei lohnt es sich, den Uhren- und Schmuckherstellern über die Schultern zu schauen. Nehmen wir das Beispiel Breitling her: Der Uhrenhersteller bietet nun schon seit einigen Wochen Online #BreitlingSelect an. Dabei bezahlen Kunden eine einmalige oder eine monatliche Abo-Gebühr. Dafür erwerben sie das Recht, innerhalb eines Jahres bis zu drei Breitling-Uhren zu probieren. Anschließend können sie eines der Modelle erwerben. Es handelt sich bei den Uhren um generalüberholte Modelle, die zu einem vergünstigten Preis abgegeben werden. Die bisherigen Zahlungen werden dabei natürlich berücksichtigt. In den USA, wo Breitling dieses Modell früher gestartet hat, kauften 99 Prozent der Abonnenten anschließend eine dieser Uhren.

Das andere Angebot

Dieses Modell ist für einen Juwelier nicht darstellbar. Weder Online noch im Geschäft. Allerdings gibt es vergleichbare Angebote, die er seinen Kunden machen kann. Der Juwelier Rüschenbeck bietet seinen Kunden ab einem gewissen Betrag über eine Kooperation mit Santander Teilzahlung an. Aber auch Ratenkauf by easyCredit von der Teambank ist eine Möglichkeit, Kunden beim Kauf zu helfen. Diese können selber über das Smartphone feststellen, ob sie für das gewünschte Schmuckstück kreditwürdig sind. Peinliche Absagen bei der Kassa bleiben dem Kunden und dem Juwelier erspart. Der Juwelier hat dabei kein Risiko. Das trägt in dem Fall die Teambank. Mit solchen Angeboten, die übrigens gerade Käufer von Luxusgütern wünschen, kann man die Kunden wieder in das Geschäft zurück holen.