Müssen glatte Ringe weichen? Ist der Memoire der neue Ehering?

Profitcenter Liebe Memoire Ring statt Ehering

Die Kombination aus Solitärring zur Verlobung und Memoirering zur Hochzeit wird immer beliebter. © DERJUWELIER.AT

Instagram, Pinterest & Co. machen es vor: Wenn es um den Ringfinger der Damenwelt geht, darf es funkeln – ordentlich funkeln. Und was eignet sich besser dafür, als der Memoirering. Deshalb wagen wir die Frage: Ist der Memoirering der neue Ehering? Wird der Ringfinger in Zukunft durch Solitär (Verlobungsring) und Memoire (Ehering) funkelfit gemacht?



Auf die Frage „Willst du mich heiraten?” folgt die Suche nach den passenden Eheringen. Hier kommt der Juwelier (hoffentlich) schon zum zweiten Mal ins Spiel. Denn der Verlobungsring wurde schließlich auch schon beim Juwelier des Vertrauens ausgesucht. Doch: Welcher Ehering darfs dazu sein? Der Klassiker, der schon seit Generationen als das Symbol für den Ehering gilt ist der glatte, gelbgoldene Ring – mit Gravur des Hochzeitsdatums auf der Innenseite. Soweit so gut. Doch was kommt da auf die Branche zu? Seit einiger Zeit sind es jene Ringe mit immer mehr Diamanten, die an den Damenringfingern funkeln. Ein Trend, der anhält? „Es ist schon eine Weile so, dass das Thema des Memoires als Ehering immer häufiger nachgefragt wird. Waren früher eher breite Eheringe gefragt, gehen die Ringbreiten bereits seit Jahren kontinuierlich zurück – und immer schmalere Designs und Modelle sind gefragt. Das ist ein Trend, der generell im Schmuckbereich zu beobachten ist. Da ist es oft ein schmales Brillantband, das als Ehering getragen wird”, fasst Fabian Meister, Inhaber und Geschäftsführer von MEISTER zusammen.

WICHTIG! Sagen Sie niemals Trauring! In Österreich redet man vom Ehering.

Memoire ≠ Memoire

Der Memoirering im Ursprung seines Namens bezeichnet einen Ring, der Erinnerungen sammelt. Jeder Stein, jeder Diamant ist ein Ereignis, ein Moment, eine Erinnerung im Leben der Trägerin. Die technische Herausforderung dahinter? Der Ring muss von Anfang an – schon beim Design – so gestaltet werden, dass (sollte er einmal voll ausgefasst werden), alle Steine Platz finden. Denn auch wenn der Memoire mit einem, drei oder fünf Steinen begonnen wird, muss er so konzipiert sein, dass er auch als voll ausgefasster Ring noch rundum strahlend schön ist. Dazu braucht man auch eine gewisse Mindestbreite und -höhe der Ringschiene. Den Trend, einen Memoirering als Ehering zu tragen, sieht man bei Collection Ruesch differenzierter. Hier ist es nicht die Intention, den Ring zu ergänzen – er wird meist schon halb oder sogar ganz ausgefasst gekauft. „Der Memoire als Ehering wird später selten um weitere Steine ergänzt”, weiß Geschäftsführerin Cornelia Gruber-Ruesch von Collection Ruesch.

3 mm breit sind Eheringe für Damen heute im Durchschnitt. Vor zehn Jahren waren es noch stolze 5 mm.

Trend ja, verdrängen nein

Memoireringe als Eheringe – die Tendenz dazu ist eindeutig zu erkennen, sagt man auch bei Rauschmayer. Wobei sich mehrheitlich noch das klassische Trauringpaar durchsetzt. Dass der Memoire sich immer größerer Beliebheit erfreut, ist aber sowohl von Herstellern als auch von Juwelieren zu beobachten. Meist sind es jedoch nicht die „klassischen“ Memoireringe, die ergänzt werden, sondern bereits die voll oder ganz ausgefassten Varianten davon.

Wichtig ist es, sich die richtigen Partner für den Memoire auszusuchen. Denn Anbieter mag es zwar einige geben, ob sich all diese jedoch auch als Eheringe eignen, die täglich getragen werden? Denn auch bei MEISTER weiß man: „Nicht alle unserer Memoires eignen sich als Eheringe – diese müssen ganz besondere Anforderungen erfüllen. Sei es in puncto Abrieb mit anderen Ringen oder auch die Krappen, die nicht zu erhaben sein dürfen, um im täglichen Gebrauch keine Spuren zu hinterlassen.” Doch es bleibt dabei: Es darf funkeln!

Memoire Ring
Der ausgefasste Diamantring als Ehering zum Verlobungsring dazu – immer häufiger wird diese Kombination nachgefragt. © Shutterstock.com

Checkliste: Was kann mein aktueller Lieferant?

Form Follows Function

Der Grundgedanke des Memoires, das ständige Hinzufügen von weiteren Steinen, die an schöne Momente erinnern sollen, steht nach wie vor im Raum. Daher ist es schon beim Design eines Memoirerings wichtig, das mitzubedenken. Denn in der Produktion muss immer von einem voll ausgefassten Ring ausgegangen werden – schließlich sollen alle Diamanten ihren Platz finden, sollte er einmal ganz ausgefasst werden.

Qualität stimmt

Das A und O in der Produktion von Memoireringen ist die Qualität. Die muss hier nicht nur stimmen, sondern zu 100 Prozent erfüllt werden. Denn sonst kann es passieren, dass die Käufer nicht lange Freude an ihrem Memoire haben (Stichwort Steinausfall). Deshalb gilt auch hier: Drum prüfe, wer sich ewig bindet. Es gibt wohl viele Anbieter von Memoireringen auf dem Markt – ob sich all diese Ringe jedoch als Eheringe eignen? Wohl nicht.

Beratung für Verkauf

Natürlich nützt selbst die beste Qualität des Lieferanten wenig, wenn diese Vorteile im Verkaufsgespräch nicht transportiert und angewandt werden können. Deshalb ist es auch wichtig, den Fachhandel dahingehend zu schulen, welche Memoireringe als Eheringe überhaupt geeignet sind (Stichwort Abrieb durch tägliches tragen) oder welche zum Nachfassen gebracht werden können (Stichwort Aufteilung und Ringbreite).

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