
Männer und Verlobungsringe: Fast 40 % der Männer können sich vorstellen, selbst einen Ring zu tragen. © Freepik
Neue Studien zeigen: Fast 40 % der Männer sind offen für das Tragen von Verlobungsringen. Das ist eine Entwicklung, die Juwelieren und Fachhändlern neue Chancen eröffnet. Eine von 77 Diamonds in Auftrag gegebene Umfrage unter 1.000 Männern verdeutlicht, dass sich auch beim Verlobungsschmuck Rollenbilder und Kaufentscheidungen verändern. Während die Mehrheit noch zurückhaltend ist, signalisiert eine wachsende Gruppe von Konsumenten Offenheit gegenüber einem neuen Marktsegment.
Nachfrage und Kaufverhalten: Wer kauft den Ring?
Von den Männern, die bereit wären, einen Verlobungsring zu tragen, gaben ⊕ 37 % an, dass sie erwarten, dass ihr Partner den Ring für sie kauft. Für den Handel eröffnet das Cross-Selling-Potenzial: Paare könnten künftig zwei Ringe gleichzeitig erwerben, was den Wert eines Verkaufs deutlich steigert. Preislich wird der Herren-Verlobungsring allerdings nicht auf dem Niveau des klassischen Damenrings erwartet. ⊕ 57 % der Befragten gaben an, dass der Ring weniger kosten sollte, nur ⊕ 2 % hielten einen höheren Preis für angemessen. Dennoch bleibt Spielraum für differenzierte Preisstrategien, insbesondere durch Personalisierung und individuelle Beratung.
Designtrends: Schlichtheit mit Akzenten
Männer bevorzugen laut Umfrage klare, reduzierte Designs: ⊕ 55 % wünschen sich einen Ring, der einem klassischen Ehering ähnelt. Gleichzeitig zeigt sich ein wachsendes Interesse an feinen Details und Individualität: ⊕ 32 % setzen auf Gravuren oder gebürstete Oberflächen ⊕ 62 % wünschen sich einen abgestimmten Look zwischen Verlobungs- und Ehering. Damit ergeben sich für den Fachhandel Beratungsansätze, die über Standardware hinausgehen: vom klassischen Herrenring bis hin zu maßgeschneiderten Lösungen.

Marktpotenzial: Zwischen Trend und Tradition
Noch ist der Verlobungsring für Männer kein Massenphänomen. Nur ⊕ 28 % der Befragten glauben, dass sich dieses Ritual breit durchsetzen wird. Für Juweliere heißt das: gezielte Kommunikation und Storytelling sind entscheidend, um das Thema attraktiv zu inszenieren und Kundenbedürfnisse zu wecken.
Für den Juweliermarkt eröffnet sich mit dem Herren-Verlobungsring eine spannende Entwicklung, die das Potenzial hat, zum echten Umsatztreiber zu werden, vergleichbar mit dem Aufstieg der Memoire-Ringe oder der wachsenden Nachfrage nach personalisierten Schmuckstücken. Wer das Thema frühzeitig in sein Angebot integriert, verschafft sich klare Wettbewerbsvorteile.
Eine Sortimentserweiterung um Herren-Verlobungsringe bietet die Möglichkeit, Paare ganzheitlich zu beraten und neue Kaufanlässe zu schaffen. Im Rahmen von Paarberatungen eröffnen sich zudem Cross-Selling-Potenziale: Der klassische Damen-Verlobungsring kann um ein Pendant für den Mann ergänzt werden, wodurch zusätzliche Verkäufe entstehen. Begleitende Marketing-Kampagnen, die Gleichberechtigung und moderne Partnerschaftsmodelle in den Vordergrund stellen, machen das Thema sichtbar und sprechen eine junge, offene Zielgruppe an.
Damit wird der Herren-Verlobungsring mehr als nur ein Nischenprodukt. Er bietet Juwelieren die Chance, ihre Rolle als kompetente Berater und Trendübersetzer auszubauen und das Angebot weit über den klassischen Verlobungsring hinaus zu diversifizieren.

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