So sieht die neue Apple Watch Ultra aus. © Apple
Apple Smartwatches sind nicht im Uhrenfachhandel zu bekommen. Trotzdem lohnt es sich, zu schauen, was der Tech-Gigant so macht. Ein kleiner Vergleich.
Apple hat die neue Apple Watch Ultra vorgestellt. Ab dem 23. September wird sie erhältlich sein. Anlass genug, um sich die technischen Spezifikationen einmal genauer anzuschauen. Denn, auch wenn Apple seine Produkte lieber selbst vertreibt und den Fachhandel außenvor lässt, lohnt sich der Blick auf den Innovations-Vorreiter.
Apples stylischer Alleskönner
Apple vermarktete die neue Apple Watch Ultra als robuste und stoßfeste Sportuhr mit Titangehäuse. Im ersten Moment muss man vielleicht daran denken, dass das Attribute sind, mit denen Casio bei den G-Shock-Modellen seit Jahren gut fährt.
Diverse Sport- und Outdoor-Features wie GPS-Antenne, Messer für Vitalfunktionen und ein Tiefenmesser für’s Tauchen positionieren die Apple Uhr klar als Sport- und Fitness-Uhr. Der Einsatz und die Messfunktionen beim Sport ist nach wie vor einer der Hauptgründe, warum Smartwatches überhaupt gekauft werden, sei es von Apple, als Smartphone-Zubehör (sprich, Connected Watch) anderer Marken wie Samsung oder Huawei oder als alleinstehende Fitness-Uhr anderer Hersteller.
Neben den Fitness-Features und Sicherheits-Features wie einem Alarmton, der per Knopfdruck aktiviert werden kann, verfügt die Apple Watch Ultra auch über diverse Gesundheitsfunktionen.
Die Big Player, die mit dieser geballten Ausstattung mithalten können, sind außerhalb des Apple-Universums die Marken Garmin und Withings.
Für die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten bietet Apple außerdem passende Armbänder an, den „Alpine Loop“, den „Trail Loop“ und das „Ocean Band“ aus Stoff oder Gummi und wie immer auch in verschiedenen Farben. Zusatzverkaufsmöglichkeiten beiseite: Apple hat sein Marketing bei der Produktvorstellung eindeutig darauf kalibriert, zu vermitteln: Diese Uhr gehört überall hin! Die Uhr kostet 799 US-Dollar. Kostspielig, doch für Apple-Kunden, die die Preise des Tech-Giganten ohnehin gewohnt sein, keine Hürde. (Zu allem Überfluss bietet Apple auch noch eine Ratenzahlungsoption an: 33,29 US-Dollar über 24 Monate) Vermarktung und Qualität rufen eindeutig „Premium!“ und sogar für weniger zahlungskräftige Fälle hat Apple einen Plan.
Höchste Kundenbindung bei Apple
Noch ein Marketing-Geniestreich: Apple nimmt die alte Apple Watch seiner Kunden in Zahlung. Bis zu 155 US-Dollar werden den Apple-Kunden zum Kauf einer neuen Apple Watch gutgeschrieben. Damit sichert sich Apple ein weiteres Mal die Kundenbindung.
Aufgrund des eigenen Apple-Ökosystems und der Tatsache, dass alle Apple-Geräte perfekt aufeinander abgestimmt sind und nahtlos miteinander funktionieren, bleiben viele Nutzer der Marke über Jahre treu. Was Apple hier richtig macht, ist zugegebenermaßen für andere Hersteller kaum mehr reproduzierbar.
Chancen für Smartwatches im Fachhandel
Dennoch gibt es eine Menge Konsumenten, die abseits des Apple-Ökosystems leben, also kein iPhone besitzen und damit weniger Anreiz haben, eine Apple Watch zu kaufen. Laut Statista hatte das konkurrierende Smartphone-Betriebssystem Android im Jahr 2020 in Österreich einen Marktanteil von 68 Prozent.
Dieser große Anteil an Verbrauchern hat dennoch Interesse an Smartwatches – 1 Million Österreicher besitzen ein entsprechendes Wearable – suchen nach einer Alternative zu Apple, orientieren sich aber dennoch an den Features, die Apple bei seinen Produkten vorstellt.
Hier liegt die Chance für den Fachhandel. Marken wie Garmin haben schon längst gezeigt, dass sie den Auftritt im Sortiment eines Juweliers nicht nur beherrschen, sondern auch wollen. Auch die Marke Withings fühlt sich im Fachhandel wohl. Sie zeigt, dass Gesundheitsuhren auch Lifestyle-Produkte sein können.
Damit hat der suchende Kunde bereits eine Alternative, wenn es um hochwertige Smartwatches geht. Aber auch Einsteiger, die nach einer Smartwatch suchen, müssen nicht leer ausgehen. Auch im günstigen Einsteigerpreissegment gibt es Marken wie Lotus, Reflex Active oder Smarty 2.0, die sowohl bei unsicheren Juwelieren als auch bei den Kunden Hürden nehmen.
Fazit: Apple macht einen brillanten Job, aber das ist kein Grund, der Marke einfach das Feld zu überlassen.