
Zum Generationenwechsel bei Bucherer kommentiert Alexander Meth, Herausgeber „DerJuwelier.at“.
Hanspeter Jucker hat die Wiener Juwelierszene geprägt wie kaum ein anderer. Der Schweizer Juweliergigant Bucherer hatte 1987 den prominenten Wiener Juwelier HABAN übernommen. Erst 2010 änderte man den Namen auf BUCHERER, zu groß war das Renommee der ersten Adresse in Wien in Sachen Schmuck und Uhr. Mit Haban bekam der Schweizer Konzern erstmals Berührung mit Patek Philippe, denn in der Schweiz war Bucherer als größter Rolex Händler der Welt bekannt, Patek Philippe erhielt man erstmals durch die Akquisition in Österreich.

Der Anfang verlief nach der Übernahme 1987 spärlich und 1991 wurde HP Jucker als neuer Direktor eingesetzt. Was niemand für möglich hielt, schaffte er mit Bravour. Der gebürtige Schweizer ist ein echter Menschenfänger, im allerbesten Sinn. Irgendwann vergaßen die Wiener, dass Haban von einem Wiener gegründet worden war, der Schweizer wurde als neuer „Herr Haban“ gefeiert. Er ist ein phantastischer Netzwerker und begnadeter Teamplayer. Niemand konnte dem Charme von „Aitch Pi“, wie er liebevoll genannt wurde, entfliehen.
Er übernahm drei Läden (Carius & Binder auf der Kärntner Straße 17 und Graben 12), kürzte auf zwei Geschäfte und steigerte dabei den Profit. In den letzten Jahren eröffnete Jucker den ersten Rolex-Corner in Wien, ebenso den ersten Patek Philippe-Corner und die IWC-Boutique am Graben und begleitete die Umbenennung von HABAN auf BUCHERER. Wien war durch seine Leitung stets an der Spitze der größten Umsatzträger im Reich von Bucherer. Seine Vorliebe galt schon immer dem Schmuck, seine wahre Leidenschaft, die viele Wienerinnen gerne mit ihm teilten. Zum Wohle des Eigentümers, denn während Corona konnte Wien weniger Einbußen verzeichnen als andere Standorte mit weitaus höherem Uhren- und nicht zuletzt auch höherem touristischen Anteil.

Hanspeter Jucker bleibt noch eine Weile, nicht mehr an der Spitze, aber als wichtiger Begleiter des neuen Geschäftsführers Julien Rossier, dem wir viel Glück bei seiner neuen Aufgabe wünschen. Ich mache keinen Hehl daraus, ich bin Fan von „HaPe“, aber wer ist das eigentlich nicht?
