Kering unter neuer Führung: Luca de Meo wird CEO

Luca de Meo CEO Kering

Ein Branchenfremder übernimmt das Steuer – und könnte dem Luxussegment frischen Schwung verleihen. © Kering

Zum 15. Juli 2025 verlässt Luca de Meo seinen Posten als CEO der Renault Group und übernimmt die Leitung des französischen Luxuskonzerns Kering. Damit endet die Ära von François-Henri Pinault als operativer Konzernchef – er bleibt jedoch Verwaltungsratsvorsitzender.



De Meo bringt 30 Jahre internationale Führungserfahrung aus der Automobilindustrie mit – unter anderem bei Alfa Romeo, Seat, Audi und Volkswagen. Nun soll er das nächste Kapitel in der Geschichte eines der bedeutendsten Luxuskonzerne der Welt schreiben. „Ich bin überzeugt, dass wir Kering gemeinsam weiterhin zu einem unverzichtbaren Akteur in der Luxusbranche machen werden“, so de Luca Meo in seinem ersten offiziellen Statement. Seine Aufgabe: die strategische Neuausrichtung eines Konzerns, der in den vergangenen zwei Jahren zunehmend unter Druck geraten ist – mit Umsatzrückgängen insbesondere bei Gucci und Herausforderungen bei den Modehäusern.

Pinault selbst betont: Nach zwanzig Jahren, in denen wir Kering zu einem der weltweit führenden Luxusunternehmen gemacht haben, ist die Gruppe bereit für eine neue Phase ihrer Entwicklung. Luca de Meo ist die Führungspersönlichkeit, die ich gesucht habe, um eine neue Vision zu verwirklichen.“

Schmuck als Wachstumssegment

Während sich einige Modehäuser von Kering zuletzt neu aufstellen mussten, zeigte sich das Schmucksegment als robust und wachstumsstark. Marken wie Boucheron, Pomellato, Dodo und Qeelin haben nicht nur kreative Relevanz, sondern auch wirtschaftliches Potenzial. Von de Meo, der bei Renault konsequent auf Rentabilität, Digitalisierung und emotionale Markenführung gesetzt hat, ist zu erwarten, dass er genau hier ansetzt.

François-Henri Pinault sieht ihn als „Architekten eines kommenden Wachstumskapitels“, nicht als bloßen Krisenmanager. Eine stärkere Marktorientierung, klare Wachstumsziele und Investitionen in Markenbildung – das alles dürfte auch das Schmucksegment betreffen. Für Juweliere und Fachhändler bedeutet das: Chancen auf neue Produkte, intensivere Markenpartnerschaften und eine größere Nähe zu einem dynamischen Konzern mit Fokus auf High-End-Positionierung.

François-Henri Pinault CEO Kering
François-Henri Pinault war über 20 Jahren an der Spitze des Luxuskonzerns Kering. © Kering

Uhrenmarkt bleibt spannend

Auch wenn Kering sich 2022 von Girard-Perregaux und Ulysse Nardin getrennt hat, wirft die Ernennung von Luca de Meo die Frage auf, ob die Uhrenbranche künftig wieder eine Rolle spielen könnte. Der neue CEO kennt das Zusammenspiel von Design, Präzision und emotionalem Luxus aus der Automobilindustrie bestens.

Zwar sei de Meo „branchenfremd“, wie Pinault zugibt, doch genau das war gewünscht: „Die Fähigkeit, eine neue Vision des Sektors und unserer Gruppe einzubringen, war eine Schlüsselvoraussetzung.“ Mit dieser frischen Perspektive könnte – mittelfristig – auch die Rückkehr ins Uhrensegment diskutiert werden, sofern Synergien mit anderen Luxusfeldern wie Schmuck, Lifestyle oder Technologie entstehen.

Kering neuer CEO
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