Juwelier Kopf baut: „Das neue Haus in Feldkirch wird ein Schmuckstück“

Jetzt noch Renderbild, bald schon Realität: Das neue Geschäft von Juwelier Kopf in Feldkirch. © Juwelier Kopf

Juwelier Kopf aus Götzis investiert Millionen in ein aufregendes neues Geschäft in Feldkirch. Mit DerJuwelier.at spricht Andreas Kopf über die Pläne, die Begeisterung und darüber, warum man sich unbedingt Neues trauen sollte.



DerJuwelier.at: Herr Kopf, was können Sie uns zum jetzigen Zeitpunkt über Ihr Projekt verraten?

ANDREAS KOPF: Das Haus Kopf gibt es seit fast 100 Jahren. Wir haben in den vielen Jahren, die unsere Familie das Geschäft führt, viel Großartiges gemacht und uns ein schönes Geschäft aufgebaut. Aber unser nächster Schritt ist mehr, als nur eine Filiale zu eröffnen. Das neue Haus in Feldkirch wird ein Schmuckstück sein.

Unser bestehendes Haus ist schon ein recht großes Geschäft, aber das neue Geschäft wird es in allen Belangen noch deutlich übertreffen. Es wird komplett anders, ganz speziell und soll neue Maßstäbe setzen – sofern das möglich ist in einer Branche, die ohnehin schon sehr vieles tut.

Wir bauen an diesem Projekt schon sehr lange. Allein die Bauzeit liegt jetzt schon bei weit über einem Jahr. Die Planungszeit davor dauerte ebenfalls über ein Jahr. Aber: Wir hängen an dem Projekt mit ganzer Seele!


Andreas und Katharina Kopf vor dem zukünftigen Geschäft in Feldkirch. © Juwelier Kopf

DJ.at: Wen haben Sie sich als Partner für die Umsetzung ins Boot geholt?

KOPF: Wir hatten sehr großes Glück, eine Koryphäe von einem Architekten bekommen zu können. Solche Projekte wie unseres sind für ihn verhältnismäßig klein und gehören eigentlich nicht in sein Portfolio. Aber da wir uns persönlich kennen, hat er sich für uns bereit erklärt, das zu machen. Unser Architekt ist Christian Tabernigg vom renommierten Architekturbüro Baumschlager Eberle. Gerade hat er das Montagne du Parc Gebäude in Brüssel für mehrere 100 Millionen Euro fertiggestellt. Das sind normalerweise die Projekte in seiner Größenordnung. Wir kennen uns schon seit Jahren. So konnte er meinen Wunsch gar nicht ablehnen – er ist ein langjähriger Kunde von uns und nun wollten wir selbst einmal sein Kunde sein! (lacht) Natürlich liegt unser Projekt auch ihm am Herzen.

Montagne du Parc Gebäude in Brüssel. © Baumschlager Eberle

DJ.at: Wie unterscheidet sich das neue Geschäft in Feldkirch von Ihrer Filiale in Götzis?

KOPF: Ich denke, was wir mit dem neuen Projekt schaffen können, ist, mehr zu haben als nur ein Geschäft. Das wissen wir in der Branche ja auch: Ich muss mehr tun, ich muss mehr begeistern, mehr Zauber vermitteln!
Und mit dem neuen Geschäft haben wir aufgrund der Größe viele Möglichkeiten. Wir haben im Erdgeschoss 240 Quadratmeter, in unserer Lounge und Eventlocation im Untergeschoss sind es nochmal 120 und im Obergeschoss – auch ein Verkaufsraum, wo wir unter anderem Diamantwelten schaffen und Trauringwelten – sind es noch einmal 120 Quadratmeter. Uns war wichtig, mit unserem Geschäft Erlebniswelten zu schaffen. Der Kunde soll bei uns nicht nur etwas kaufen, sondern auch etwas erleben – auf eine Art und Weise, wie es sonst nicht üblich ist.

Wir haben bei uns im Haus mehrere Diamantgutachter, allein drei Familienmitglieder haben die diese Ausbildung in den international wichtigsten Zentren abgeschlossen. Daher wird auch das Thema Diamant ganz groß in den Vordergrund gerückt. Ich möchte noch nicht zu viel verraten, aber es wird einige Besonderheiten im Geschäft zu erleben geben.

Renderbild: So soll der Eingangsbereich im neuen Juweliergeschäft aussehen. © Juwelier Kopf

DJ.at: Das klingt alles sehr spannend. Wann soll es denn so weit sein?

KOPF: Wenn alles so klappt, wie wir uns das vorstellen, werden wir im Sommer eröffnen können. Es könnte auch früher Herbst werden, aber wir schreiten aktuell in den Bauarbeiten sehr gut voran.

DJ.at: Wie lange hat es von der Idee bis zum Beginn der Umsetzung gedauert?

KOPF: Die Idee hatten wir schon mindestens vor zehn Jahren, wenn nicht noch länger. Und wir haben jahrelang auf das Projekt hingearbeitet. Es hat sehr lange gedauert, die richtige Immobilie zu finden. Wir waren schon öfters kurz davor, etwas zu unterschreiben – quasi mit dem Stift schon auf dem Papier – und haben dann doch entschieden, dieses Haus kann den richtigen Zauber nicht vermitteln. Aber als wir die richtige Immobilie dann gefunden hatten, haben wir genau diesen Zauber alle gespürt und wussten: Das ist es!

Historische Altstadt von Ferdkirch in Vorarlberg. © FooTToo/Shutterstock.com

DJ.at: Ihre Entscheidung ist letztendlich auf das Objekt in Feldkirch gefallen. Wie kam es dazu?

KOPF: Feldkirch hat eine wunderbare historische Altstadt aus dem Mittelalter. Ähnlich wie Innsbruck darf man es sich vorstellen, wenn man die Schönheit der Gebäude betrachtet. Die ganze Innenstadt ist denkmalgeschützt.

Vorarlberg ist in Österreich außerdem eine aufstrebende Region. Hier bricht etwas los, hier geschehen Dinge. Es ist wirtschaftlich viel Bewegung drin. Auch deswegen ist Feldkirch interessant. Das ist zwar nicht der ausschlaggebende Gedanke, aber internationale Touristen schätzen und lieben die Stadt.

Wenn man sich die Entwicklung von Städten in Vorarlberg anschaut, ist Feldkirch der Standort, der mit Abstand am meisten wachsen wird – sowohl bei der Kaufkraft als auch bei der Bevölkerung. Unser aktueller Standort in Götzis liegt in der Grenzregion zu Schweiz, Feldkirch liegt noch einmal ein Stück näher und grenzt unmittelbar an Liechtenstein. Die vielen Schweizer Kunden, die wir in den ganzen Jahren kennen und schätzen gelernt haben, sind natürlich auch jetzt schon wichtig für uns. Feldkirch bietet uns als Stadt alles, was wir wollen. Unser neues Geschäft liegt gegenüber einer wunderbaren alten Kirche. Von unsere Trauringwelt im ersten Stock aus, wo wir große, schöne Fenster haben, können unsere Paare beim Trauringkauf diese Kirche sehr gut sehen. Das regt natürlich auch die Fantasie an. (lacht)

DJ.at: Wie nimmt die Bevölkerung von Feldkirch ihr Projekt auf? Sorgen Sie vor Ort für Gesprächsstoff?

KOPF: Das Feedback, das ich von der Stadt bekommen habe, könnte nicht erfreulicher sein! Glücklicherweise konnten wir uns über die Generationen in der Region einen sehr guten Ruf aufbauen und als wir der Stadtverwaltung von Feldkirch erklärt haben, was wir machen möchten, hat die sich sofort und extrem gefreut und hat auch versucht, alles für uns möglich zu machen.

Man muss bedenken, in einer denkmalgeschützten Altstadt ein Geschäft in dieser Größenordnung umzubauen, ist nicht ganz trivial. Aber man hat wirklich versucht, uns entgegenzukommen, damit das Ganze auch wirklich funktioniert.

Aber auch in der Bevölkerung kommt das Thema gut an. Die Leute reden drüber und finden das wunderbar und es gibt Gerüchte über das, was kommt. Man merkt: es knistert ein bisschen in der Stadt!

Vor zwei, drei Monaten haben wir das Gebäude zum ersten Mal und offiziell verklebt mit unserem Namen. Ich selbst war nicht dabei, aber mir wurde erzählt, dass dann tatsächlich eine kleine Ansammlung von Leuten vor dem Geschäft stehen geblieben sind und ihre Begeisterung gezeigt haben darüber, dass wir wirklich nach Feldkirch kommen. Wir bemerken auf jeden Fall, dass über das Projekt geredet wird und sich die Leute sehr dafür interessieren, welche Besonderheiten das Geschäft mit sich bringen wird.

DJ.at: Woher kommt die Motivation, in solch ein aufwändiges Projekt zu investieren?

KOPF: Wenn ich so auf die Karriere unseres Geschäfts zurückblicke – auch an unserem bestehenden Standort – muss ich sagen, es gab in unserer Firmengeschichte kein Jahr, in dem wir nicht in irgendetwas Großes investiert haben. Wir haben die Werkstätte komplett umgebaut und vergrößert und auf ein großartiges Niveau gebracht. Wir haben jedes Jahr ein großes Projekt in die Hand genommen, denn: wenn man nichts tut und stehen bleibt, verliert man sich in Bedeutungslosigkeit.

Aber das ist ja auch das Schöne: Als Unternehmer – und das nicht nur in unserer Branche, sondern überhaupt – kann man etwas unternehmen! Man soll was in die Hand nehmen! Es muss nicht immer so ein Riesenprojekt sein wie in unserem Fall. Ich kann aber nur sagen: So etwas gibt einem auch die Freude, die Arbeit noch lieber zu tun, wenn man sich an etwas Neues, Aufregendes herantraut. Es bricht hier gerade etwas los, das ist für uns einfach wunderbar!

Gerade in solchen Zeiten wie jetzt ist das wichtig. Als Corona passiert ist, war für uns klar: Auf gar keinen Fall wird das Projekt hinten angestellt. Gerade, weil es schwieriger wird, müssen wir um so mehr daran festhalten! Der Gedanke, dass der Zeitpunkt der falsche sein könnte, kam gar nicht erst auf. Man muss geradezu antizyklisch denken: Wenn die Zeiten schwierig sind, muss man sich um so mehr trauen, damit man wirklich etwas bewegen kann!

DJ.at: Wie steht es mit den Kosten? So ein Projekt ist schließlich auch mit einem gewissen finanziellen Aufwand verbunden?

KOPF: Dass so ein Projekt ordentlich etwas kostet, ist nicht zu vermeiden. Das war uns auch schon die vielen Jahre über bewusst, die wir das Projekt im Hinterkopf hatten. Und es war uns gleichzeitig klar, dass es alternativlos ist. Wenn wir uns an unsere eigene Unternehmensphilosophie halten wollen und uns selbst gegenüber treu bleiben wollen, dann müssen wir das auch genauso durchziehen und etwas in dieser Größenordnung bieten und eine Erlebniswelt für unsere Kunden erschaffen. Rein rechnerisch und wirtschaftlich gesehen dauert es natürlich eine Weile, bis es sich amortisiert hat.

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