In den vergangenen zwei Jahren gab es ja wenig Gutes zu berichten aus der Welt der Uhren. Doch nun scheint die Krise vorerst überwunden. Davon profitiert auch Swatch – deren Aktie erstmals seit vielen Monaten wieder über 400 Franken stieg.
Sinkende Verkaufszahlen in Schlüsselmärkten, weniger Nachfrage in China wegen einer Antikorruptionskampagne und weniger kauffreudige Touristen – eine Mischung, die der Uhrenwelt in den letzten Monaten und Jahren das Leben schwer gemacht haben. Doch nun scheint es wieder bergauf zu gehen. Denn vor Kurzem wurde bekannt, dass der Aktienkurs von Swatch im vergangenen Jahr um 44 % gestiegen war, allein seit Jahresbeginn um 22 %. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Gewinn in den ersten sechs Monaten des Jahres um 6,8 % auf 281 Mio. Schweizer Franken. Bereits die Halbjahresbilanz hat gezeigt, dass es seit Juni kontinuierliche Wachstumssteigerungen gegeben hat. Das spiegelt sich auch in der gesamten Schweizer Uhrenindustrie wider. Der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) teilte mit, dass es beim Exportwachstum ein leichtes Plus von 1,2 % gab. Eine allmähliche Erholung der Branche ist in Sicht. Freilich lassen sich durch einzelne gute Monate nicht die Krisen der vergangenen zwei Jahre wiedergutmachen – dennoch: Sollte der Aufwind anhalten, ist das ein gutes Zeichen für die gesamte Branche. Auch für Swatch.
Chinesischer Markt erholt sich
Der Konzern aus Biel hatte zuletzt vor allem in China Probleme. Die Volksrepublik ist für Swatch einer der wichtigsten Märkte – vor allem die Uhrenmarken Longines, Tissot und Omega. Doch auch dort geht es nun bergauf, die Nachfrage steigt allmählich wieder. Zugute zu halten ist Nick Hayek, dass er, auch als die Zahlen schlecht waren, nichts von übereilten Maßnahmen oder Kündigungen hielt. „Wir sind keine Firma, die, um der Börse zu gefallen, Kurzarbeit einführt oder Entlassungen vornimmt“, sagte er damals. Denn nur so sei Swatch für einen nächsten Aufschwung gerüstet, weil man nicht zuerst wieder Personal rekturieren müsse.
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