Qualitätsstandards für Uhren erklärt: Seiko und der Militärstandard. © Shutterstock
Siegel und Zertifikate helfen dabei, zu erkennen, ob man eine echt qualitative Uhr in der Hand hat. In Teil 3: Seiko und der Militärstandard.
In Teil 3 dieser Serie zum Thema Gütesiegel widmen wir uns den Qualitätsstandards der Marke Seiko und dem Militärstandard.
In Teil 1 unserer Serie berichteten wir über die Herkunftsbezeichnung Glashütte, die Schweizer COSC-Zertifizierung sowie die Genfer Punze. Den vollständigen Artikel lesen Sie hier.
Teil 2 der Gütesiegel-Serie widmet sich den Marken-eigenen Qualitätsprüfungen von Jaeger-LeCoultre, Montblanc und Patek Philippe. Den vollständigen Artikel lesen Sie hier.
Seiko Accuracy
Nicht nur die Schweizer oder die Uhrmachermeister aus Glashütte schaffen präzise Zeitmesser mit hervorragender Qualität. Auch die japanische Marke Seiko prüft ihre eigenen Produkte. Beim Luxus-Bereich von Grand Seiko werden die Uhren 48 Stunden lang getestet und das in drei Temperaturen und in sechs verschiedenen Lagen.
Jedes Kaliber wird außerdem 34 Tage lang auf seine Gangpräzision überprüft. Abweichungen dürfen sich hier im Bereich von minus drei bis plus fünf Sekunden pro Tag bewegen. Alle Charakteristiken der Uhr werden in einem individuellen Zertifikat festgehalten.
Der Militärstandard MIL-STD-810
Der Militärstandard geht, wie es der Name schon vermuten lässt, auf ein Prüfverfahren des Militärs zurück. Tatsächlich handelt es sich hierbei um eine US-amerikanische technische Militärnorm, die Ausrüstung auf ihre Widerstandsfähigkeit bei extremen Umweltbedingungen prüft.
Zu der langen Liste an Testfaktoren für den Militärstandard gehören extreme Temperaturen, Sonneneinstrahlung, Sand und Staub, Kontaminierung durch Flüssigkeiten, diverse Typen von Schock wie etwa durch Brand, Aufprall oder Geschützfeuer.
Entsprechend ist der Hinweis „getestet nach MIL-STD-810“ oft bei Outdoor- und Sportuhren sowie bei Smartwatches zu finden. Es werben Marken wie Garmin, Casio oder auch TAG Heuer mit dem Qualitätsmerkmal.
Hier gibt es allerdings noch eine Besonderheit zu beachten: Das MIL-STD-810-Siegel ist im Grunde sehr leicht zu bekommen. Welche der insgesamt 23 Kriterien nach Militärstandard überprüft werden sollen, entscheidet der Hersteller selbst. Er muss nicht alle Tests bestanden haben, um sein Produkt mit MIL-STD-810 ausweisen zu dürfen – es reicht bereits einer davon.
Das versetzt dem ganzen einen kleinen Dämpfer, denn es ist nicht so einfach, herauszufinden, welchen Tests des Militärstandards die Uhr wirklich unterzogen wurde. Garmin ist hier dankbarerweise transparent und listet Test nach MIL-STD-810 in Bezug auf Wasserfestigkeit, Hitze- und Stoßfestigkeit.