Faires Gold – mehr als ein kurzlebiger Trend

Faires Gold wird beim Schmuck langsam aber doch ein wesentliches Kaufkriterium.

Schmuck mit gutem Gewissen zu tragen, wird für immer mehr Kunden zum Thema. Faires Gold ist vor allem für junge Konsumenten ein wesentliches Kaufargument.



Gold, Diamanten, Edelsteine. Das Design und die Verarbeitung müssen stimmen. Und die Angaben über die Edelmetalle und Edelsteine müssen korrekt sein. Mehr Gedanken machen sich die Kunden nicht. Allerdings gibt es immer mehr Konsumenten, die sich damit nicht zufriedengeben. Spätestens nach Berichten über die Bedingungen in den Minen sind die Kunden sensibler. So ist vor allem der kleingewerbliche Goldabbau schädlich: Hier wird oft Quecksilber eingesetzt. Schließlich löst es das Gold aus dem Gestein. Anschließend wird es verdampft. Nur das Gold bleibt über. Die Zahl jener, die die Herkunft der Steine und des Metalls hinterfragen, steigt zwar ständig. Allerdings sind es nach wie vor nur wenige, für die die Herkunft des Materials ein wesentliches Kriterium beim Schmuckkauf ist. Dies ergab auch eine Umfrage des Schweizer Fernsehens. Demnach ist es vor allem die ältere Bevölkerung, die sich weniger mit diesem Thema auseinandersetzt.

Thema wird wichtiger

Vom fairen Gold – also unter sozialen und ökologischen Aspekten gefördertem Gold – werden jährlich rund 1.000 Kilogramm produziert. Die herkömmliche Gold-Gewinnung macht jedoch das 3.300-fache aus. Anfangs wurde die Nachfrage nach dem fairen Gold überschätzt. So ist auch Christ auf den Zug aufgesprungen und hat Schmuck aus fairem Gold angeboten. Allerdings war dies nicht unbedingt von Erfolg gekrönt. Daher hat Christ diese Produkte zum Teil vor Jahren wieder aus dem Sortiment genommen. Mittlerweile ortet Christ aber ein steigendes Kundeninteresse, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Dementsprechend prüft Christ, was man in puncto Recycling und Gold machen kann.

Dabei muss es nicht immer faires Gold sein. Schließlich wird dieses mit einem preislichen Aufschlag gehandelt. Dieses Geld fließt in die bessere Bezahlung der Arbeiter sowie in bessere Arbeitsbedienungen. Eine andere Möglichkeit, Schmuck ökologisch und sozial verträglich herzustellen, ist recyceltes Gold, wie es etwa von ÖGUSSA kommt. Für Alexander Weinberger von Golden Art Schmuckdesign im Zentrum von Salzburg  ist die Herkunft des Goldes sowie die umweltverträglichkeit ein wesentlicher Bestandteil. Es sind bei ihm sicher mehr jüngere Kunden, die nach der Herkunft des Edelmetalls und der Steine fragen. „Wobei das Interesse nicht vom Schmuckpreis abhängig ist. Es fragen Paare, die Eheringe um 1.000 Euro kaufen, genauso danach, wie jene, die Schmuck um 5.000 oder 10.000 Euro kaufen.”

Das Thema Nachhaltigkeit sowie die soziale und ökologische Förderung von Edelmetallen und Edelsteinen ist derzeit noch eine Randerscheinung. Allerdings entscheiden sich immer mehr Goldschmiede für diesen Weg. Auch größere Schmuckproduzenten wie Skrein und Dorotheum bieten Schmuck aus fairem Gold an. Dass nun auch große Juweliere diesen Trend mit Argusaugen verfolgen, ist sicherlich kein Zufall. Schließlich steigt mit der Zahl der jüngeren Kunden auch die Zahl jener, die Schmuck mit gutem Gewissen tragen wollen. Das sollte jeder Juwelier beachten.

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