Energiepreisexplosion: WKÖ und IV fordern Soforthilfe für Unternehmen

Hilfe für Handel.

Steigende Energiepreise belasten nicht nur Private, sondern auch auch Betriebe. Nun werden Rufe nach Entlastungspaketen laut. © Shutterstock


Die fehlende Entlastung der heimischen Wirtschaft werde für Betriebe zur Existenzbedrohung. Rasche Entlastungspaket von Regierung gefordert.



„Es ist Feuer am Dach“. Mit diesen besorgniserregenden Worten richtet sich Karlheinz Kopf, WKÖ-Generalsekretär, an die Regierung. Der WKÖ-Chef warnt vor nachhaltigen Schäden für den Wirtschaftsstandort, falls Energiepreis-Entlastungen für die Wirtschaft nicht unverzüglich spürbar würden. „Die Preisentwicklung bei Gas und Strom ist für viele Betriebe und teils für ganze Branchen mittlerweile existenzgefährdend. Und wenn einzelne Produktionen abgestellt werden, sind diese vielfach auf Dauer für den Standort verloren. Dies ist auf mittlere und längere Sicht eine Gefahr für unseren Wohlstand und die Jobs im Land“, so Kopf.

Hilfspakete für Private laufen, Betriebe warten vergeblich

Laut Kopf ist die brenzlige Situation auf das Versagen der Europäischen Union zurückzuführen. Er sehe keine Bemühungen, das Preisbildungsmodell von Strom durch eine Entkoppelung zu verändern. Stattdessen gebe es “aberwitzige Ideen, den Preis für russisches Gas einseitig zu deckeln. Das ist eine gefährliche Drohung für die heimische Wirtschaft und unsere Versorgungssituation”.

Karlheinz Kopf
WKÖ-Chef Karlheinz Kopf fordert unverzügliches Handeln der Bundesregierung.© WKÖ/Marek Knopp

Situation für Österreich „existenzbedrohend“

Gleichzeitig äußert sich auch der Präsident der Industriellenvereinigung Georg Knill für eine rasche Umsetzung von Maßnahmen seitens der Bundesregierung. Nur so könne man den gravierenden Folgen der steigenden Energiekosten entgegenwirken. “Binnen eines Jahres gab es an den Spotmärkten eine Versechsfachung der Strompreise sowie eine Verzehnfachung der Gaspreise. Wir haben es derzeit mit einer absoluten Ausnahmesituation zu tun. Es drohen Produktionsdrosselungen und Arbeitslosigkeit in Österreich, sofern nicht konsequent und schnell entgegengesteuert wird. Die Regierung ist aufgefordert so rasch wie möglich zu handeln und die angekündigten Hilfen auf den Weg zu bringen, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen. Jetzt ist die Zeit für Pragmatismus und rasches Handeln und nicht parteipolitisches Kalkül auf dem Rücken der Unternehmen und des Wirtschaftsstandorts.”, so Knill.

Daher laute die Forderung der Industrie “eine Aufstockung des Zuschusses, äquivalent zu den gestiegenen Energiekosten auf ein Volumen von mindestens 2,5 Mrd. Euro und eine Verlängerung bis zum nächsten Jahr”, erklärt Knill. Es gehe darum, ähnlich wie bei der Covid-Pandemie rasch und unbürokratisch zu helfen, wo es am dringendsten notwendig sei.

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