Eine Uhren-Legende will es wissen

Jean-Claude Biver will mit neuer Uhrenmarke starten.

Jean-Claude Biver, früher Chef der LVMH-Uhrensparte, kündigt eine neue Uhrenmarke an. Gemeinsam mit seinem Sohn Pierre will er dieses Projekt umsetzen.



Jean-Claude Biver gilt als Grandseigneur der Uhrenbranche. Zuletzt leitete er die Uhrensparte von LVMH. Doch 2018 verabschiedete er sich aus dem Tagesgeschäft, stand dem Konzern aber als Präsident weiter zur Verfügung. Nun will der 72-jährige mit seinem Sohn Pierre eine neue Uhrenmarke lancieren.

So einig sich Vater und Sohn beim Konzept sind, so uneinig sind sie sich bezüglich der Marke. Während der Sohn Pierre die Marke Jean Claude Biver vorschlägt, bevorzugt sein Vater JCB oder JC Biver.  Jedenfalls wollen sie keine eigene Manufaktur aufbauen, sondern mit Zulieferern arbeiten. Drei technische Konstrukteure arbeiten bereits für Biver. Diese sollen mit den externen Herstellern die Werke weiterentwickeln.

Geplant sind drei Produktfamilien: Zuerst die Familie des Klangs. So sind Uhren mit Minutenrepetitionen ebenso geplant, qwie solche mit Alarm sowie mit der Petite oder Grande Sonnerie. Bei der zweiten Produktfamilie geht es um das Gedächtnis: Es sind die Uhren der Kalenderfunktionen. Der ewige Kalender, der das Schaltjahr anzeigt. Als dritte Produktfamilie sieht Biver Chronographen. Diese stehen für Bewegung, Dynamik und Evolution.

Kostspielige Uhren geplant

Nächstes Jahr sollen 30 bis 50 Uhren gebaut werden. In zehn Jahren könnten es 100 bis 200 Stück sein, die unter der Marke JC Biver oder JCB erscheinen werden. Allerdings sollen die Uhren zwischen 300.000 und 600.000 Schweizer Franken kosten. Wobei alleine das Uhrwerk mit der gesamten Handarbeit schon 50.000 bis 60.000 Franken kostet, wie Jean-Claude Biver anmerkt.

JCB

Damit ist Jean-Claude Biver wieder zurück im Tagesgeschäft. Vier Jahrzehnte hat er in der Uhrenbranche gearbeitet. Anfangs bei Audemars Piguet. Dann arbeitete er bei der Swatch Group direkt mit Nicolas Hayek zusammenarbeitete. Dann wechselte er zu Hublot, wurde letztlich Präsident der gesamten Uhrenabteilung von LVMH und leitete TAG Heuer und Zenith.

Und: Biver besaß mit Blancpain selber eine florierende Uhrenmarke. Er hatte die Marke 1981 mit Jaques Piguet, Besitzer des Werke-Produzenten Frederic Piguet, günstig gekauft. Blancpain war schon lange nicht mehr aktiv. Doch die beiden Uhren-Profis machten Blancpain zu einer erfolgreichen Marke. Innerhalb von zehn Jahren stieg der Umsatz auf 50 Millionen Franken. Doch Piguet hatte keine Nachfolger. Biver fürchtete, plötzlich ohne entsprechende Werke dazustehen. Daher entschloss er sich Anfang der 90-er Jahre widerwillig, Blancpain für kolportierte 60 Millionen Franken an die Swatch Group zu verkaufen.

Mit der neuen Marke will er an die Erfolgsgeschichte Blancpain anschließen.

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