TRADITION. In unseren Breiten wird der Trauring traditionell am rechten Ringfinger getragen – hier darf gerne der Vorsteckring dazu kommen! Mehr über das „Funklende Upgrade” können Sie im ersten Teil nachlesen.

Bei den Experten nachgefragt

Fabian Meister vom gleichnamigen Ehe- und Verlobungsring-Spezialisten ist klar pro Vorsteckring. Er sagt: „Der Vorsteckring gehört bei uns fest zum Sortiment mit dazu. Meistens ist es der klassische Memoirering, der als Vorsteckring getragen wird. Der Juwelier muss dieses Thema bei Trauring-Verkauf natürlich ansprechen – die Memoires bereits am Tisch stehen haben und gezielt darauf hinweisen. So ergibt sich sehr oft der Fall, dass der Memoire als Vorsteckring gleich beim Trauring-Kauf mit dazu genommen wird – als funkelndes Add-On für die Damen. Oder er wird später als Geschenk geholt. Wichtig ist es aber, die Möglichkeiten aufzuzeigen, die es gibt.“

Auch Cornelia Gruber-Ruesch von der Wiener Trauringmanufaktur Brüder Nowotny hat eine klare Meinung zum Thema Vorsteckring: „Die Entscheidung, ob Vorsteckring oder nicht trifft meist die Frau. Wenn es bereits einen Verlobungsring gibt, wird oft dieser dann dem Ehering vorgesteckt. Gab es keinen Verlobungsring, dann ist die Chance für den Fachhandel groß aus 2 – 3 Ringe zu machen. Im Trend liegen dabei klassische Eheringe ohne Stein kombiniert mit einem schmalen Memoirering. Hier kann der Konsument mit einer guten Beratung abgeholt werden, und im besten Fall gewinnt man einen Kunden, der diesen Memoirering auch immer wieder durch das Fassen von zusätzlichen Diamanten aufwerten möchte.“

Die Varianten

Wie immer gilt auch beim Vorsteckring: Erlaubt ist, was gefällt. Wir stellen Ihnen hier die Klassiker vor, die gerne als Vorsteckring getragen werden:

Part I: Der Memoire 

Er ist das funkelnde Upgrade für schlichte Trauringe: Der Memoirering als Vorsteckring. Und wohl auch die meistverkaufte Variante. Der Memoire ist die wohl eleganteste Variante des Vorsteckrings. Er wurde eigentlich so konzipiert, dass er immer um einen Diamanten erweitert werden kann, wenn es um schöne Erinnerungen (franz. Mémoires) gehen soll. So wurden Memoireringe früher oft mit einem Diamanten gekauft, die weiteren sind bei besonderen Anlässen dazugeschenkt worden. Heute sind die Ringschienen filigraner, bestätigt auch Fabian Meister, die Memoires jedoch meist direkt beim Kauf halb oder ganz ausgefasst. Memoireringe werden gerne zu glatten, schlichten Trauringen als Vorsteckring gekauft – damit die Dame nicht aufs nötige Funkeln verzichten muss.

Part II: Der Solitär

Der Solitärring mit seinem funkelnden Diamanten (oder gegebenenfalls einem anderen Edel- oder Farbedelstein) ist ein absoluter Klassiker, der immer getragen wird. Die beliebteste Fassung ist die Krappenfassung (als Vierer- oder Sechser-Krappe), es gibt aber noch andere Varianten. Siehe unten.

Derzeit ist der Verlobungsring üblicherweise meist als Solitär ausgeführt und wird dann als Vorsteckring getragen. Doch hier unser Tipp für Juweliere: Der Solitär als Vorsteckring könnte auch ein Farbedelsteinring sein. So könnte die Braut ihrer Lieblingsfarbe gleich Ausdruck verleihen, die Geburt der Kinder mit besonderen Farbedelsteinen feiern oder Farbedelsteine laut ihren Bedeutungen tragen.

Part III: Der Glatte Ring

Der „glatte“ Ring klingt erstmal langweilig für Sie? Ganz und gar nicht. Denn der glatte Ring muss sich keineswegs hinter seinen anderen Kollegen zu verstecken. Erstens, weil ein glatter Ring immer getragen werden kann und eventuell zu einem diamantbesetzten Ehering eine ruhige Komponente bildet. Zweitens, weil glatt nicht immer glatt heißen muss.
Klingt eigenartig? Denken Sie doch an die derzeit überaus beliebten Kugel- oder Kordelringe, die in vielen Sortimenten nicht fehlen dürfen. Auch im Bereich der Oberflächenoptik und -haptik gibt es einige Varianten, die durchaus spannend sein können.