Das Leben des Fachhandels mit Amazon

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Das Leben mit Amazon: Schatten und wo ist das Licht?

Diverse Verkaufsplattformen – allen voran Amazon – bereiten Markenherstellern zunehmend Probleme. Mittlerweile haben es auch viele Händler erkannt: Für einen gelungenen Online-Shop bedarf es mehr als nur eines Dumping-Preises. 



Immer das gleiche Argument: „Auf Amazon gibt’s das billiger“, unweigerlich gefolgt von „Können wir mit dem Preis was machen?“ Spätestens dann wird dem Händler klar, dass Online-Handel nicht nur Segen ist.

Ein geradezu klassisches Szenario: Der Kunde lässt sich ausführlich beraten. Fragt alle technischen Details ab, möchte die Vor- und Nachteile der einzelnen Modelle wissen. Entweder wird mit dem Hinweis auf Amazon & Co gleich um den Preis gefeilscht. Oder, der Kunde „schläft noch einmal eine Nacht“ – und ward nie wieder gesehen.  Ein klassischer Fall von Beratungsdiebstahl. Schließlich gibt es das gleiche Modell im Internet mit einem entsprechenden Abschlag. Sei es über den Online-Shop eines lokalen Uhrmachers bzw. Juweliers, oder über die Sonderangebote eines reinen Online-Händlers. Spätestens mit dem Beginn der „Geiz ist geil“-Ära haben viele Konsumenten diverse Seiten im Visier, die die Angebote nur nach dem Preis sortieren. Geizhals.de etwa wurde für viele zur Bibel des Online-Handels. Eine Markenuhr ist dort um bis zu 40 Prozent billiger. Wie will der Händler den Preisunterschied für den Kunden begreiflich machen?

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Zur Konkurrenz durch Billigst-Preise des Online-Handels kommt auch noch der Beratungsdiebstahl als Belastung für die Fachhändler hinzu.

Der stationäre Fachhandel hat in solchen Fällen das Nachsehen. Entweder gibt er beim Produktpreis nach oder er packt noch etwas drauf – was nichts anderes als ein entsprechender Rabatt ist. Wobei der Händler hier zumindest noch die Chance hat, zu punkten. Schließlich muss das Extra ja nicht in einem finanziellem Nachlass bestehen. Es kann ein Gratis-Service genauso sein, wie etwa Schmuckreinigung oder ein Batteriewechsel.

Dass die Markenhersteller gegen die Dumpingpreise wettern, ist klar. Schließlich leidet darunter das Image. Und es kann einem nichts Schlimmeres passieren, als dass die Uhren beim „billigen Jakob” angeboten werden.

Dabei hat die eine oder andere Marke anfangs gerne mitgespielt und die Überproduktion oder die Ladenhüter über das Internet billig verramscht. Jetzt bemühen sich die meisten Hersteller, die Preise stabil zu halten. Oder es gibt reine Online-Angebote, die im Fachhandel nicht erhältlich sind. So wie es Produkte gibt, die etwa nur für Outlet-Center hergestellt werden. Eine Möglichkeit, für stabile Preise zu sorgen, sind selektive Lieferverträge – was jedoch recht aufwändig ist, sollen diese rechtlich halten. Ein kurzer Blick in die verschiedenen Angebotsseiten zeigt, dass es einige Marken gibt, die ihre Lieferanten zumindest nach ein paar Testkäufen im Griff haben – oder deren Uhren Online erst gar nicht angeboten werden.

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