
Dass ein global agierender Luxuskonzern wie Cartier betroffen ist, zeigt: Cyberkriminalität macht vor keinem Namen halt. © Shutterstock.com
Cartier, Teil des Richemont-Konzerns, ist Ziel eines Cyberangriffs geworden. Das Unternehmen bestätigte am 3. Juni 2025, dass unbefugte Dritte temporär Zugriff auf die Website erlangt und dabei Kundendaten wie Namen, E-Mail-Adressen und Länderinformationen entwendet haben. Kreditkartendaten, Passwörter oder andere sensible Zahlungsinformationen seien nicht betroffen, betont Cartier.
Luxusmarken wie Cartier, die auf ein kaufkräftiges, digitales Publikum setzen, rücken zunehmend ins Visier von Cyberkriminellen. Die Angreifer spekulieren auf wertvolle personenbezogene Daten, die sich später für Phishing-Angriffe, Social Engineering oder Identitätsdiebstahl nutzen lassen.
Cartier hat nach eigenen Angaben umgehend reagiert, die zuständigen Datenschutzbehörden informiert und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen implementiert. Externe Spezialisten für Cybersicherheit begleiten die laufenden Ermittlungen.
Sicherheitslücken als Reputationsrisiko
Obwohl der Vorfall glimpflich verlaufen ist – keine Zahlungsdaten sind kompromittiert – zeigt der Angriff erneut, wie verwundbar selbst hochprofessionelle Luxusmarken im digitalen Umfeld sind. Der Imageschaden durch einen erfolgreichen Hack kann beträchtlich sein – zumal im Luxussektor, wo Vertrauen, Diskretion und Exklusivität zentrale Markensäulen sind.
Das Beispiel Cartier verdeutlicht, wie wichtig es ist, IT-Sicherheit als unternehmerische Priorität zu behandeln – nicht nur bei Onlinehändlern, sondern auch bei stationären Juwelieren mit Onlinepräsenz oder Kundendatenbanken.

Empfehlungen für Juweliere und den Fachhandel
Für Juwelierbetriebe jeder Größenordnung gilt: Die zunehmende Professionalisierung der Angriffe – etwa durch gezielte Credential-Stuffing-Methoden oder Social-Engineering-Techniken – erfordert konsequente Präventionsmaßnahmen. Dazu gehören:
⊕ Regelmäßige Penetrationstests und Audits der eigenen IT-Infrastruktur
⊕ Sichere Datenhaltung, insbesondere von Kundenadressen, Kontaktinformationen und Reparaturhistorien
⊕ Schulung von Mitarbeitenden im Umgang mit verdächtigen E-Mails oder Zugriffen
⊕ Zwei-Faktor-Authentifizierung für alle administrativen Systeme
⊕ Krisenpläne für IT-Sicherheitsvorfälle, inklusive Kommunikationsstrategie

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