
Hochzeiten sorgen für Umsatzboost im Modehandel und bei Juwelieren. Im Schnitt 1.200 Euro pro Hochzeits-Outfit. Fokus auf Tradition, Qualität und regionalen Einkauf. © Shutterstock.com
Der Frühling ist da, die Temperaturen steigen – und mit ihnen die Zahl der Ja-Worte. Denn im Mai beginnt traditionellerweise die Hochzeitssaison. Das lässt nicht nur Herzen höherschlagen, sondern auch die Kassen vieler Einzelhändler klingeln. Der neue Consumer Check des Handelsverbandes, durchgeführt gemeinsam mit Reppublika Research, zeigt: Ob Brautkleid, Eheringe, Blumenschmuck oder Gastgeschenke – Hochzeiten sind auch ein Treiber für die heimische Wirtschaft.
„Hochzeiten sind nicht nur private Höhepunkte, sondern auch Konjunkturmotoren, insbesondere für den Handel. Wer sich traut, investiert auch in bleibende Werte und Qualität – und das bevorzugt im stationären Fachgeschäft“, betont Rainer Will, Geschäftsführer des freien, überparteilichen Handelsverbands.
Budget für Ehering im Schnitt 900 Euro
Laut Aussendung der Statistik Austria von heute wurden 2024 auf Österreichs Standesämtern 45.810 Ehen geschlossen. Wie sieht nun das Kaufverhalten rund um die Hochzeit aus? Dazu wurden in der Umfrage alle Personen befragt, die innerhalb der letzten zehn Jahre geheiratet oder derzeit konkrete Hochzeitspläne haben. Für Eheringe geben Paare durchschnittlich 888 Euro pro Stück aus – meist beim Juwelier vor Ort (50 %) oder bei einem Goldschmied (17 %). 12 % kaufen ihre Eheringe online, während 4 % auf dieses traditionelle sichtbare Zeichen der Verbundenheit ganz verzichten.
1.200 Euro für Hochzeits-Outfit
Das Hochzeits-Outfit, also Brautkleid bzw. Anzug samt Schuhe, schlägt im Schnitt mit 1.195 Euro zu Buche. Während es bei den durchschnittlichen Ausgaben zwischen Braut und Bräutigam keine nennenswerten Unterschiede gibt, ist das bei der Bezugsquelle sehr wohl der Fall: Die Damen kaufen ihr Brautkleid überwiegend bei einem spezialisierten Hochzeitsausstatter (43 %) oder in einem Modehaus (28 %). Die Herren kaufen vorrangig in Modegeschäften (50 %), hier wenden sich nur 18 % an einen Hochzeitsausstatter. 17 % der Hochzeitsanzüge werden online gekauft, bei den Brautkleidern trifft das auf 12 % zu. Vom Maßschneider oder der Maßschneiderin lassen sich doppelt so viele Herren (15 %) wie Damen (7 %) ihr Hochzeits-Outfit auf den Leib schneidern. Neben Juwelieren und dem Modehandel profitieren auch andere Einzelhandelsbranchen von Hochzeiten.
⊕ 62 % der Hochzeitspaare kaufen Blumenschmuckund/oder Brautstrauß im Einzelhandel
⊕ 48 % investieren in Dekorationsmaterial
⊕ 38 % besorgen eigens Beauty-Produktewie Make-up und Parfum
⊕ 38 % erledigen auch im Papierwarengeschäft Einkäufe, etwa für Einladungskarten oder Tischkärtchen
Auffällig: Beim konkreten Einkauf von Hochzeitsartikeln stehen die Entscheidungskriterien Stil, Qualität und Auswahl/Sortiment im Vordergrund. Der Preis folgt erst an vierter Stelle. Individualisierbarkeit, Beratung und Regionalität spielen ebenfalls eine große Rolle.

Auch die Gäste shoppen fleißig und bevorzugt lokal
Nicht nur die Brautpaare selbst sorgen für Umsätze im Handel – auch Hochzeitsgäste lassen sich den großen Tag ihrer Liebsten einiges kosten. Laut Consumer Check war fast jeder zweite Österreicher (43 %) in den letzten drei Jahren zumindest einmal Gast bei einer Hochzeit. Die durchschnittliche Hochzeit wird übrigens mit 69 Gästen gefeiert, jede siebte Hochzeit sogar mit mehr als 100 Personen. Auch davon profitiert der Einzelhandel:
⊕ 48 % brachten Geschenke aus dem Einzelhandel mit
⊕ 45 % besorgten Glückwunschkarten
⊕ 38 % gönnten sich extra ein neues Outfit
⊕ 26 % brachten Blumen mit
⊕ 11 % investieren in Styling-Produkte
Die durchschnittlichen Ausgaben der Gäste rund um das Hochzeitsfest belaufen sich dabei auf 261 Euro. 64 % kaufen dafür bevorzugt im stationären Handel ein, 13 % überwiegend in Online-Shops.
„Die Hochzeitssaison ist für viele Händler und Dienstleister eine goldene Zeit. Ob Juweliere, Floristen, Mode- oder Papierwarengeschäfte – sie alle profitieren vom großen Tag im Leben zweier Menschen. Der stationäre Handel bleibt erste Wahl, wenn es um hochwertige, emotionale und persönliche Produkte geht“, fasst Handelssprecher Rainer Will zusammen.

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