Teure Patek nie bekommen: Mann verklagt amerikanischen Juwelier

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Patek Philippe Nautilus 5980/1R. © Patek Philippe

In Kalifornien hatte ein Mann im Vorfeld 220.000 US-Dollar ausgegeben, um eine seltene Patek Philippe zu bekommen. Der Juwelier konnte allerdings nicht liefern und hatte das allem Anschein nach auch nie vor. Inzwischen hat er seine Konzession verloren und seit dem 9. Juni eine Klage am Hals.



Was tut man nicht alles für die Patek Philippe seiner Träume? Offenbar sehr viel im Falle eines Mannes aus der kalifornischen Bay Area, dessen Geschichte zuerst auf SiliconValley.com erschien. Im Jahr 2020 betrat der Mann namens Ali Rezaei in San Francisco eine Filiale des Nobeljuweliers Shreve & Co. Am Herzen lag ihm eine Patek Philippe Natutilus 5980/1R001 für 109.000 Euro.

Bekanntlich kann niemand einfach so in ein Geschäft spazieren und nach einer so seltenen Patek-Uhr verlangen. Der Luxusuhren-Hersteller will sich schließlich vergewissern, dass es sich bei seinen Kunden um würdige Sammler handelt.

„Nein, nein!“, sagten folglich auch die Angestellten im Geschäft. Aber, so beschreibt es der Inhalt der kürzlich eingereichten Klage, die Shreve-Mitarbeiter suggerierten, Rezaei könne seine Wunsch-Patek doch noch bekommen. Später. Nachdem er eine Kaufhistorie beim Juwelier aufgebaut habe.

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Filiale von Shreve & Co. in Palo Alto. © Michael Vi/ Shutterstock.com

Entzug des Händlerstatus war bereits geplant

 Den Nobeljuwelier Shreve & Co. existiert bereits seit 1852 und ist ein Ergebnis des Kalifornischen Goldrausches. Eine Filiale wird in San Francisco betrieben, eine weitere in Palo Alto. Ali Rezaei ließ sich auf das Versprechen des Juweliers ein und begann seine Kaufhistorie an diesem Tag im Jahr 2020 mit einer goldenen Patek Philippe für 71.000 US-Dollar. Sein nächster Kauf war ein Damenmodell mit einem Kranz aus Diamanten für 53.000 Dollar und eine dritte Patek für 47.000 US-Dollar. Um seinem Ziel näher zu kommen, hatte Reizaei also zu diesem Zeitpunkt bereits 171.000 US-Dollar auf den Thresen von Shreve & Co. gelegt

Im März 2022 kaufte er schließlich ein diamantenbesetztes Goldcollier bei dem Juwelier und erhielt die Zusicherung, man werde ihm noch in diesem Jahr seine Wunsch-Patek anbieten.

Was Rezaei zu diesem Zeitpunkt nicht wusste – der Juwelier aber durchaus – war, dass Shreve und Co. im April 2022 seinen Status als Patek-Philippe-Händler verlieren würde. Laut Angaben von Patek Philippe wurde Shreve & Co. schon im November 2021 über die Entscheidung des Schweizer Uhrenhändlers informiert. Da hatte Ali Rezaei gerade die Patek-Philippe-Damenuhr für 53.000 US-Dollar erworben.

Demnach wusste der Händler sehr wohl auch, dass er seinem Kunden die begehrte Nautilus nicht würde verkaufen können. So steht es auch in der Anklageschrift gegen Shreve & Co.

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Ali Rezaei verklagt Shreve & Co. auf 500.000 Schadensersatz. © simon jhuan/ Shutterstock.com

Schröpfen und Schweigen

SiliconValley.com bat den Juwelier um ein Statement, dieses blieb jedoch unbeantwortet. Shreve verwies auf den Mutterkonzern Schiffman’s Jewelers. Auch von dieser Stelle gab es keinen Kommentar.

In der Klage wird Shreve & Co vorgeworfen, der Juwelier habe weder seine Angestellten noch Rezaei vom anstehenden Konzessionsverlust in Kenntnis gesetzt und stattdessen die Gelegenheit genutzt, mit dem hoffnungsvollen Patek-Fan weitere Umsätze zu generieren. Die versprochene Uhr war ihm vorenthalten worden, so die Anklage. Die Vorwürfe, die Ali Rezaei gegen Shreve & Co. erhebt, beinhalten unter anderem Betrug, falsche Versprechungen, Vertragsbruch sowie vorsätzliche und fahrlässige Täuschung. Er klagt auf 500.000 US-Dollar Schadensersatz. Die Klage wurde am 9. Juni beim Obersten Gerichtshof von Kalifornien in San Francisco eingereicht. Shreve & Co. hat 30 Tage Zeit, um auf die Klage zu reagieren.

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