Ein Großteil der weltweit gehandelten Diamanten geht am Weg von der Mine zum Juwelier mindestens einmal durch die Hände eines Händlers in Antwerpen. © Ilan Taché/Antwerpsche Diamantkring
Als weltweit erste Diamantenbörse ist der Antwerpsche Diamantkring Ende April eine Partnerschaft mit dem Natural Diamond Council eingegangen – ein Beispiel, das in der Branche Schule macht.
Diamantkring und NDC in Kooperation: Ende April hat der Antwerpsche Diamantkring, eine der vier Diamantenbörsen in Antwerpen und eines der führenden Zentren des globalen Diamantenhandels, die Zusammenarbeit mit dem Natural Diamond Council (NDC) bekannt gegeben. Diese umfasst eine finanzielle Unterstützung seitens der Diamantenbörse für Werbekampagnen und Informationsmaterial des NDCs und seiner Mitglieder. Parallel wird der NDC den Antwerpener Diamantkring bei der Förderung der Handelsplattformen für Rohdiamanten in Antwerpen unterstützen.
“Wir freuen uns, die Antwerpsche Diamantkring als Partner begrüßen zu dürfen. Damit hat der Vorstand des Unternehmens Führungsstärke und Weitblick bewiesen, indem er die Bedeutung der Anregung der Verbrauchernachfrage nach natürlichen Diamanten als entscheidend für den Erfolg ihrer Mitglieder erkannt hat”, sagte David Kellie, CEO des NDC.
„Als angesehenes Branchengremium erkennen wir die großartige Arbeit des Natural Diamond Council an und möchten dies unterstützen und andere Diamantenorganisationen oder private Diamanten-Unternehmen zur Nachahmung ermutigen”, erklärt Michel Schonfeld, Präsident des Antwerpschen Diamantkrings.
Große Herausforderungen
Wie schnell das Beispiel Schule gemacht hat bzw. wie sehr die Diamantenbranche auf verstärkte Kooperation setzt, zeigt sich darin, dass bereits Anfang Mai auch der Weltverband der Diamantenbörsen (WFDB) die Zusammenarbeit mit dem NDC bekanntgegeben hat. „Die Verbraucher von heute haben mehr Auswahl als je zuvor und werden stark von sozialen Medien und digitalen Plattformen beeinflusst. Es ist entscheidend, die Naturdiamantenindustrie auf kreative und authentische Weise zu präsentieren. Wir glauben, dass das NDC genau das erfolgreich tut, und wir wollen diese sehr wichtige Arbeit unterstützen”, begründet Yoram Dvash, Vorsitzender des WFDB, diesen Schritt.
Er hatte vor wenigen Wochen in einem Brief an die WFDB-Mitglieder auf die großen Faktoren hingewiesen, die derzeit die traditionellen Spielregeln in der Diamantenbranche ändern – allen voran der Wunsch der jungen Käufergeneration nach mehr Nachhaltigkeit und Transparenz, die Marktverwerfungen im Zuge der Russland-Sanktionender und die wachsende Bedeutung der Labordiamanten – und die Notwendigkeit unterstrichen, sich diesen Trends der Zeit anzupassen. „Wir müssen akzeptieren, dass unsere Branche in Zukunft anders sein wird als in der Vergangenheit. Das ist gut, und es ist das, was die Diamantenindustrie braucht“, sieht er diese Transformation vor allem als Chance und weniger als Problem.
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