Neue Kundenwünsche: Transparenz und Diamantenrückverfolgung werden immer mehr nachgefragt. ©Shutterstock
Sagenumwoben, verschwiegen und exklusiv. Das Geschäft mit den Diamanten gehört zu den schillerndsten, aber auch geheimnisvollsten Branchen der Welt. Doch sie ist in Umbruch geraten. Neue Trends zwingen die Branche zum Umdenken.
Der gestiegene Kundenwunsch nach mehr Transparenz und Rückverfolgbarkeit treibt Diamantenhändler zur Offenlegung der sonst so undurchsichtigen Informationen über die verkauften Diamanten. Vor allem die Kaufkraft und soziale Verantwortung jüngerer Generationen lässt die Branche nun nach innovativen Lösungen suchen.
Zertifizierungen und verschiedene Gütesiegel beim Diamantenkauf sind schon lange keine Seltenheit mehr. “Die Konsumenten legen immer mehr Wert auf Nachweise, damit sie sicher sein können, beste Qualität gekauft zu haben. 2023 und 2024 wird es ohne Zertifizierungen nicht mehr gehen.”, ist sich Frank Heringer, Geschäftsführer der DiamondGroup, sicher.
Zertifizierungen sind nicht genug
Doch mit Zertifizierungen allein ist es nicht getan. Immer mehr Konsumenten verlangen in Bezug auf die Herkunft und Beschaffung der Diamanten eine offene Kommunikation. Das zwingt Verkäufer und Einzelhändler, nach Wegen zu suchen, die Herkunft jedes Diamanten den Verbrauchern zuverlässig mitzuteilen. So hat das Technologieunternehmen Sarine für die Diamantbranche erst kürzlich eine Rückverfolgungs-Website lanciert. diamondjourney.com ist eine verbraucherorientierte Website und konzentriert sich auf eine transparente Diamantlieferkette und die Nachhaltigkeit des Diamanten.
„Vor vier Jahren haben wir angefangen, Diamanten auf der Grundlage von überprüfbaren und unabhängigen Daten rückzuverfolgen, anstatt von Deklarationen . Unsere innovativen digitalen „Diamond Journey“-Berichte ermöglichen es dem Einzelhändler, die Reise der Diamanten zum Leben zu erwecken.”, so David Block, CEO von Sarine Technologies.
So plant Breitling für sein gesamtes Produktportfolio eine „End-to-End-Rückverfolgbarkeit“ über die Blockchain zu schaffen. Das Unternehmen will in den nächsten Jahren ausschließlich auf rückverfolgbares, nicht industriell abgebautes Gold umstellen. Zudem will das Unternehmen seine Lieferanten anweisen, ihre Nachhaltigkeit zu verbessern.
Eine ähnliche Blockchain bietet auch das Schweizer Start-up Provenance Proof. Der neue Marketplace bietet eine einfache Möglichkeit zum Kauf und Verkauf transparent gehandelter Edelsteine über die Blockchain. „Wir glauben, dass nachweisbare Transparenz das Vertrauen, die Nachhaltigkeit und Fairness in unserer Branche fördert. Um es den Stakeholdern zu erleichtern, rückverfolgbare Edelsteine anzubieten oder zu finden, haben wir den Provenance Proof-Marketplace ins Leben gerufen, den ersten Online-Marktplatz für vollständig rückverfolgbare Edelsteine auf Basis der Blockchain-Technologie“, erklärt Klemens Link, Direktor von Provenance Proof.
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