Wirtschaftsprognose: Wird China der Motor für den Luxusmarkt?

Suzhou, China: Einkäufer stehen vor einem Gucci Store Schlange. © Robert Way/Shutterstock.com

Die Zero-Covid-Politik in China ist beendet. Die Luxusbranche erwartet eine schnelle Erholung des asiatischen Marktes bis zur Jahresmitte.



Comeback von China: Nachdem die strikte Corona-Politik in China beendet wurde, rechnet die Luxusbranche mit einem baldigen Aufschwung. Die Beratungsgesellschaft Bain & Co prognostiziert, dass sich der Luxusgütermarkt bis zur Jahresmitte 2023 erholen könnte. Dann hätte er seinen Stand von 2021 erreicht.

In seinem „China Luxury Report“ vom vergangenen Dienstag schreibt Bain & Co: „Die Luxusnachfrage wird anziehen, sobald die Covid-19-Welle abebbt, die Frequenzen in den Einkaufszentren steigen, und die Verbraucher wieder Vertrauen schöpfen. Wir rechnen damit, dass die Verkäufe irgendwann zwischen der ersten und zweiten Jahreshälfte auf den Stand von 2021 klettern.“


Louis Vuitton Store in Chengdu, China. © B.Zhou/Shutterstock.com

Optimismus auch bei LVMH

China war stets ein großer Faktor, wenn es um Umsatz mit Luxusgütern geht. Fünf Jahre lang war das Land ein Wachstumsmotor – bis zur Zero-Covid-Politik. Durch die rigorosen Beschränkungen und Lockdowns rutschten die Umsätze 2022 um 10 Prozent in den Keller.

Nun springt der Wirtschaftsmotor China jedoch wieder an. Der Internationale Währungsfonds rechnet für die chinesische Volkswirtschaft mit einem Plus von 5,2 Prozent. Das entspricht zwei Fünfteln des globalen Wirtschaftswachstums. Der Konsum könnte der Haupttreiber hinter diesen Zahlen sein.

Auch Bernard Arnault, CEO der LVMH Group sieht die Lage zuversichtlich. Ende Januar präsentierte das Unternehmen seine eigene Jahresbilanz. In diesem Zusammenhang sagte Arnault: „Sofern es sich bestätigt, dass das Land so offen bleibt, wie es seit Januar ist, haben wir allen Grund, zuversichtlich zu sein.“

Louis Vuitton Taschen in einem Store in China. © August_0802/Shutterstock

Verschiebungen und Preisverzerrungen

Die Zero-Covid-Politik hat nicht nur zu einem Rückgang bei den Verkäufen geführt, sondern auch zu Verschiebungen. Die sogenannten Big Spender gaben im Vergleich mehr aus. 40 Prozent der Umsätze in China kamen von 2 Prozent der Kunden, schätzen Experten.

Preisverzerrungen entstanden ebenfalls. Das liegt vor allem daran, dass steuerfreie Ziele wie etwa die Hainan-Provinz wegen Lockdowns für mehrere Wochen geschlossen waren. Travel Retailer gingen dazu über, ihre Produkte online anzubieten, teilweise mit hohen Rabatten. Laut Bain & Co waren Beauty-Produkte zu Preisen bei 60 bis 70 Prozent unter dem VK in Umlauf gebracht worden.

Aufgrund der Reiseeinschränkungen nach Europa gab es außerdem keinen Druck für die Luxusmarken, ihre Geo-Preise anzupassen. So kam eine weitere Differenz zwischen Preisen in Europa und China zustande. Luxus-Handtaschen kosteten in China 20 bis 30 Prozent mehr als in Europa, der Preisaufschlag bei Luxus-Schuhen lag bei 25 bis 30 Prozent.

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