Es gab beim Kauf von Tiffany & Co. von LVMH keine weiteren ernsthaften Kaufangebote. Dies hat die Börsenaufsicht mitgeteilt.
Tiffany hat der US-Börsenaufsichtsbehörde eine Vollmachtserklärung übergeben, die interessante Details rund um den Verkauf an LVMH beinhaltet. Demnach erhielt Tiffany in der Zeit der Verhandlungen mit LVMH keine weiteren „glaubwürdigen“ Angebote. Eigentlich war man davon ausgegangen, dass Mitbewerber von LVMH wie beispielsweise Richemont oder Kering den Hut ebenfalls in den Ring geworfen hätten. Doch hätten die Tiffany-Finanzberater Centerview und Goldman Sachs lediglich vier potenzielle alternative Bieter kontaktiert, die nach Prüfung allerdings kein Interesse daran gehabt hätten, Tiffany in dem angestrebten Umfang zu kaufen.
Aus der Mitteilung geht hervor, dass die Übernahme von LVMH nach einem Mittagessen am 15. Oktober begonnen hat. Anwesend seien Tiffany-CEO Alessandro Bogliolo sowie Antonio Belloni, Group Managing Director von LVMH, gewesen. Während des Mittagessens, das „auf Wunsch Bellonis geplant worden war, ohne Herrn Bogliolo über eine Tagesordnung zu informieren“, habe Belloni ein Kaufangebot für 120 US-Dollar pro Aktie unterbreitet. Zu diesem Zeitpunkt wurden Tiffanys Aktien mit 91 US-Dollar gehandelt.
Elf Tage später hatten die ersten Medien von dem Angebot berichtet. Auch während des weiteren Verhandlungsprozesses kam es immer wieder zu Lecks. Das erste Angebot von 120 US-Dollar pro Aktie wurde abgelehnt. Es folgten drei weitere bis schließlich der Zuschlag am 22. November bei 135 Dollar fiel. Tiffany-Direktor Francesco Trapani, der frühere CEO von Bulgari (LVMH) war, sei aus den Verhandlungen ausgeschlossen gewesen. Auch bei Tiffany-CEO Bogliolo, der ebenfalls früher bei Bulgari gearbeitet hatte, habe es keinen Interessenkonflikt gegeben.
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