Die Geschäftsräume des Goldhändlers PIM Gold in Heusenstamm (bei Frankfurt) wurden von der Staatsanwaltschaft Darmstadt durchsucht. Laut “Handelsblatt” geht es unter anderem um “gewerbsmäßigen Betrug”.

Der geschäftsführende Gesellschafter wurde vor Ort festgenommen und „Vermögenswerte zur Gewährleistung der Durchführung der gesetzlichen Einziehungsvorschriften gesichert”. In den letzten Monaten hatten sich die Gerüchte um den Goldhändler verdichtet. Offenbar sollen große Mengen Gold fehlen. Laut Marktgerüchten geht es um 1,9 Tonnen im Wert von rund 82 Mio. Euro. Oberstaatsanwalt Robert Hartmann zu “Blickpunkt Juwelier”: “Es liegt noch keine Zahl an Geschädigten vor, da nicht automatisch jeder Anleger als Geschädigter angesehen werden kann. Es wurden neben Unterlagen auch Vermögenswerte, insbesondere Gold sichergestellt.” Gegen PIM Gold-Geschäftsführer Mesut P. wurde beim Amtsgericht Darmstadt ein Untersuchungshaftbefehl verkündet.

Den Verantwortlichen von PIM werfen die Strafverfolger ein Schneeballsystem vor. So sollen über Jahre hinweg neu eingenommene Gelder dafür eingesetzt worden sein, Altanleger auszuzahlen. Das legale Geschäft soll dagegen nur klein gewesen sein. Lediglich 20 % des Umsatzes 2016 wurden laut “Handelsblatt” durch den klassischen Verkauf von Gold und Schmuck sowie Altgoldhandel erwirtschaftet. Außerdem soll PIM seine Kunden über den Goldpreis getäuscht und Aufschläge von mindestens 30 % eingestrichen haben, so die Ermittler.

Da der geordnete Geschäftsbetrieb und ein Erwirtschaften von Umsätzen für die PIM Gold auf absehbare Zeit nicht möglich sein dürfte, ist zu befürchten, dass mögliche Ansprüche  Anlegern ausschließlich durch die von der Staatsanwaltschaft eingesammelten Vermögenswerte oder von noch zu ermittelnden anderweitigen Anspruchsgegnern befriedigt werden können.

Auf der Website von PIM finden Kunden einen Hinweis auf ein von der Polizei speziell eingerichtetes Postfach, über das sie Kontakt zu den Behörden aufnehmen können.