149 Millionen US-Dollar: Rekordumsatz mit Roh-Smaragden

Der gigantische Smaragd-Cluster besteht aus zahlreichen einzelnen Kristallen und bringt insgesamt 187.775 ct auf die Waage. © Gemfields Group

Der gigantische Smaragd-Cluster besteht aus zahlreichen einzelnen Kristallen und bringt insgesamt 187.775 ct auf die Waage. © Gemfields Group

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Alles im grünen Bereich: Die Gemfields Group hat mit Roh-Smaragden dieses Jahr die Rekordsumme von 149 Millionen USD umgesetzt. Bei der letzten Auktionsrunde in diesem Jahr fand auch der mehr als 37 kg schwere Kafubu-Cluster einen Käufer.



Im November kamen 37 Lots mit einem Gesamtgewicht von 426.000 ct unter den Hammer, von denen 34 verkauft wurden. Star der Auktion war natürlich der Kafubu-Cluster. Entdeckt wurde der außergewöhnliche Edelstein, der 37,555 kg bzw. 187.775 ct auf die Waage bringt, im März 2020 in der Kagem-Mine in Sambia, der weltweit größten Förderstätte von Smaragden. Neben seiner schieren Größe zeichnet sich der Edelstein durch die intensive, leuchtende Farbe aus. Er besteht aus einer Vielzahl einzelner Kristalle unterschiedlicher Größe und Qualität. Aus dem Kafubu könnten mehrere 10.000 ct Smaragde – facettiert, als Cabochon oder Perle – geschliffen werden. Welche Pläne der neue Besitzer – um wen es sich handelt und wie viel ihm der einzigartige Edelstein Wert war, wurde von Gemfields nicht verraten – hat, wird sich noch zeigen. Möglich ist auch, dass die mineralische Rarität in ihrer ursprünglichen Form bleibt und nicht verarbeitet wird.

“Unsere Smaragdauktion zum Jahresende hat ein erfreuliches und solides Ergebnis geliefert, obwohl die Preise unter den bemerkenswerten Höchstständen blieben, die wir im Mai 2022 erreicht hatten“, kommentiert Adrian Banks, Managing Director Product & Sales bei Gemfields, das Ergebnis der November-Auktion von 30,8 Millionen USD. Er weist aber darauf hin, dass Vergleiche zwischen den einzelnen Auktion auf Grund des jeweils hinsichtlich Größe und Qualität sehr unterschiedlichen Angebots nur bedingt sinnvoll sind. Insgesamt sei 2022 aber sehr erfolgreich gewesen. „Mit unseren Smaragd-Auktionen haben wir einen Gesamtumsatz von 149 Millionen USD erzielt“, freut sich Banks.

Smaragde aus Sambia

Bis zur Entdeckung der Smaragd-Vorkommen in Sambia waren Kolumbien und Brasilien Hauptlieferanten der kostbaren grünen, zur Beryll-Gruppe gehörenden Edelsteine. Erste Beryll-Funde in Sambia datieren auf das Jahr 1928, der Abbau durch lokale Schürfer erfolgte aber erst in den 1970er-Jahren, ab der Jahrtausendwende im größeren Stil. Mit dem Eintritt des britischen Minenunternehmens Gemfields Resources PLC im Jahr 2004 begann die systematische geologische Untersuchung der Region mit modernsten Methoden. Deren Ergebnisse waren sehr positiv ebenso wie das Marktpotenzial, sodass die Gemfields Gruppe 2008 eine 75%-Mehrheit an der Kagem-Mine erwarb. Diese war damals schon seit fast 20 Jahren in Betrieb, durch eine Kombination aus schlechtem Management, Diebstahl, Aktionärskonflikten und Kapitalmangel aber in schlechter wirtschaftlicher Verfassung. Das änderte sich unter dem neuen Haupteigentümer (25% der Mine sind im Besitz des sambesischen Staates). Mittlerweile ist die Mine profitabel und hat einen Anteil von rund 25% an der weltweiten Smaragd-Förderung. Für das erste Halbjahr 2022 meldete Gemfields eine Gesamtmenge von 25,61 Millionen ct, davon 172.000 ct. Smaragde in Premium-Qualität. Seit der ersten Auktion im Jahr 2009 hat die Gemfields Group mit den Kagem-Smaragden einen Gesamtumsatz von knapp 900 Millionen USD erzielt.

Steigende Nachfrage bei Farbedelsteinen

Am Markt erzielen nach wie vor Smaragde aus Kolumbien die höchsten Preise, doch ihre Verwandten aus Sambia holen auf. Dass das Käuferinteresse an den rohen sowie geschliffenen Edelsteinen, die sich durch ihre besondere Farbe – das Grün hat einen leicht bläulichen Einschlag – auszeichnen, geht vor allem auf das Konto von Gemfields. Das Unternehmen organisisert regelmäßig mit führenden Edelstein-Experten Workshops und bringt in Kooperation mit Schmuckherstellern und Designern, darunter der zur Gruppe gehörenden Marke Fabergé, Smaragd-Kollektionen heraus.

Neben der Kagem-Mine besitzt die Gemfields-Gruppe seit 2014 auch die Mehrheit (75%) an der Montepuez-Mine in Mosambik, einer wichtigen Quelle für Rubine. Im ersten Halbjahr 2022 wurden 1,869 Millionen ct Rohsteine gefördert, davon sind 55.000 ct Premium-Rubine. Inklusive der letzten Auktionen Ende November/Anfang Dezember erreichten die Umsätze mit Rubinen seit Juni 2014 insgesamt 898,1 Millionen USD.

Ökologische und soziale Werte

Die Gemfields Group setzt sich stark für Nachhaltigkeit und verantwortungsvollen Bergbau ein. Mangels verbindlicher internationaler Standards hat das Unternehmen ein eigenes Klassifizierungs- und Bewertungssystem für Farbedelsteine eingeführt. Seit 2016 werden die Mitarbeiter der gesamten Gruppe in Sachen Menschenrechte geschult und der Schutz der Menschenrechte ist Teil des Risk Management-Programms. Das Unternehmen unterstützt verschiedene Naturschutzorganisationen sowie zahlreiche Projekte zur Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Bildung und Gesundheit in den Minenregionen und und fördert speziell weibliche Mitarbeiter. Darüber hinaus engagiert sich die Gemfields Group stark dafür, die Lieferketten von Farbedelsteinen transparenter zu gestalten und hat kürzlich dazu einen umfangreichen Bericht veröffentlicht. Dieser zeigt aktuelle Schwachstellen auf und bietet mögliche Gegenstrategien.

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