100% Goldrichtig: Ist dem Fachhändler Goldankauf nicht schick genug?

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Das große Geschäft mit Second-Life-Gold © DJ

Ein Umsatzerlös von bis zu 20.000 € im Monat spricht eine andere Sprache. Doch in Österreich herrscht Zurückhaltung, was den Ankauf von Sekundärgold angeht – sogar große Juweliere sehen sich davon abgehalten, Goldankauf gezielt anzusteuern oder gar direkt zu promoten. Doch kann sich der Fachhandel diesen Verlust an andere Anbieter, die oftmals auch noch wesentlich unseriöser sind, leisten? Und wie geht es weiter?



Für Kunden stellt sich beim Kauf eines Schmuckstückes immer wieder die Frage des Preises, vor allem weil der Goldpreis selbst unter Laien regelmäßig verfolgt wird. Aber der Preis ist nicht alles. Mittlerweile ist auch die Frage nach der Herkunft des Goldes ein nicht zu unterschätzender Faktor. Kunden interessieren sich nicht nur dafür, ob die Lebensmittel, die sie kaufen, biologisch und regional sind. Auch bei anderen Konsumgütern wird Herkunft und Umfeld hinterfragt. So auch bei Edelmetallen: Das Bewusstsein für Arbeitsbedingungen, unter denen Gold abgebaut wird, und Umweltschäden, die beim Abbau entstehen, ist bei Konsumenten mehr als präsent. Die Frage nach „fairem Gold“ oder „konfliktfreiem Gold“ wird immer häufiger gestellt, sodass sich einzelne Anbieter schon gezielt auf das Angebot von fair gewonnenem oder recyceltem Gold spezialisiert haben und größere Scheideanstalten in Österreich in den letzten Jahren einen Boom verzeichnen können.

Gold, das unter dem Fairtrade-Siegel gehandelt wird, garantiert, dass Beschäftigte faire Löhne erhalten. Diese Regelung betrifft vor allem kleine Bergbauorganisationen und umfasst den gesamten Lieferweg. Während Großbergbau bevorzugt wird, sind kleingewerbliche Minenarbeiter oft auf benachteiligte Gegenden angewiesen, wo die Arbeitsbedingungen häufig gesundheits- oder lebensgefährlich sind. Minen unter dem Fairtrade-Siegel verpflichten sich zu besseren Sicherheitsstandards, Schulungen und dem Verbot von Kinderarbeit. Allerdings bleibt die Umweltbelastung ein großes Thema, da viele Kleinbergbauorganisationen finanziell nicht in der Lage sind, umweltfreundliche Chemikalien zu verwenden, was den Einsatz von Quecksilber und Zyanid zur Goldgewinnung zur Folge hat. Eine alternative Methode, konfliktfreies Gold anzubieten, ist die Verwendung von Recycling-Gold, das aus Zahngold, Elektronikschrott und alten Schmuckstücken gewonnen wird. Durch Elektrolyse kann das Gold auf einen Feingehalt von 999,9 hoch raffiniert werden und ist damit mehrfach verwendbar. Recycling-Gold bietet kürzere Lieferwege, minimalen Chemikalieneinsatz und einen deutlich kleineren ökologischen Fußabdruck – nur etwa 53kg CO2 fallen pro kg recyceltem Gold an, im Vergleich zu 10-20 Tonnen CO2 pro kg Primärgold. Für Juweliere ist dies der Schlüssel zur Ansprache der Generation Z und der Millennials, die Transparenz zunehmend schätzen.

Der Juwelier als Vertrauensperson

„Der Konsument vertraut dem Juwelier beim Gold am meisten. Daher muss dieser sich hier klar definieren. Schließlich geht es um seine Glaubwürdigkeit“, so Alexander Skrein von der Schmuckwerkstatt Skrein aus Wien. Wer, wenn nicht der Juwelier kann den Kunden einen transparenten Umgang mit ihrem Gold garantieren? In vielen österreichischen Städten zeigen sich auf belebten Straßen Werbungen für zahlreiche Goldankauf-Stores – doch handelt es sich dabei kaum um Fachhändler, geschweige denn Juweliere, die sich lieber dezent geben und im Hintergrund halten – vielleicht einen Imageverlust als Juweliere befürchten. Das Ergebnis der Zurückhaltung? Anderen Anbietern wird ein Gewinn von 10 bis 15 Prozent vom Einkaufswert überlassen. Für DerJuwelier.at ist klar: Der Fachhandel kommt um die Beschäftigung mit dem Ankauf von Altgold nicht herum – der logische nächste Schritt ist das Folgegeschäft als Atelier. Mit dem Atelier kann sich der Juwelier aktiv als Goldankäufer etablieren, der aus dem Sekundärgold neue Wunschstücke fertigt. Der gekonnte Auftritt ist damit wichtiger Bestandteil des Erfolgs. Ein seriöses Image und hoher Anspruch führen zum Erfolg. Ein anonymer Rolexanbieter stellt klar, dass seine Kunden auf Vertrauensbasis zu ihm kommen, und damit einen möglichen besseren Preis bei Alternativanbietern ausschlagen. Damit ist auch der erste Schritt zur Kundenbindung getan, denn wenn der Juwelier als seriöser Ankäufer auftritt, können sich Kunden auch später entscheiden, ein neues Schmuckstück im Atelier in Auftrag zu geben.

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Professionelles Auftreten Der Juwelier hat den Trumpf bereits in der Tasche – die Fachexpertise und qualitative Beratung sind auf seiner Seite. Jetzt muss dieses Blatt nur noch gut ausgespielt werden! © DJ

Ihre Geschichte geht weiter

Der Trend zu Sekundärgold bietet Juwelieren die Möglichkeit, direkt auf die Wünsche ihrer Kunden einzugehen. Große Marken wie Prada zeigen, wie Nachhaltigkeit funktioniert: Die „Prada Eternal Gold“-Kollektion besteht zu 100% aus zertifiziertem Recycling-Gold. Doch der Juwelier hat einen entscheidenden Vorteil: die Nahbarkeit. Kunden können ihr Altgold direkt zum Juwelier bringen, der daraus neue Kreationen schafft – ein starkes Storytelling. Viele Menschen suchen nach besonderen Schmuckstücken mit Mehrwert und besitzen alte, hochwertige Schmuckstücke, die nicht mehr getragen werden. Juweliere mit integriertem Atelier können aus diesen Materialien nachhaltige Stücke kreieren, die Geschichten neuer Generationen erzählen. Da Gen Z und Millennials 2025 55% des Gesamtmarktes ausmachen werden, sind ihre Wünsche entscheidend für die Zukunft.

Der Juwelier hat nun die Chance, mit der jungen Generation erneut in den Dialog zu treten. Das direkte Gespräch hat wieder an Wert gewonnen, ebenso der persönliche Touch. Schon seit längerem zeichnet sich die Tendenz zur Abwendung von der „Stangenware“ ab. Die junge Generation sucht nach Möglichkeiten, sich vom Mainstream abzuwenden und der Wunsch nach Unikaten steht im Fokus. Der Markt des ungetragenen Schmucks ist unendlich, Juweliere treten mit der Initiative von 100% Goldrichtig und Atelier ICH gezielt und selbstbewusst auf – denn nur der Juwelier kann Seriosität in allen Schritten garantieren.

1) Stark im Kurs. Der Goldpreis steigt und viele wollen verkaufen. Doch etliche Kunden bringen ihr Altgold noch nicht zum Juwelier, sondern zu anderen Anbietern ‑ dem muss der Juwelier mit seriösem Auftreten entgegenwirken. // 2) Offizielles Qualitätssiegel. Mit der 100% Goldrichtig Plakette von DerJuwelier.at kann sich der Juwelier klar als Experte ausweisen – und schon im Schaufenster Professionalität ausstrahlen. // 3) Juwelier Ich? Atelier Ich! Aus alt mach neu: Das angekaufte Sekundärgold wird in Scheideanstalten aufbereitet und kommt schließlich im Atelier des Juweliers zum Einsatz. So ist ein nachhaltiger Kreislauf gewährleistet. © DJ

Was bedeutet nun Atelier ICH und welche Chancen bieten sich dem Juwelier? Der viel zitierte Unique Selling Point (USP) mag zum Buzzword verkommen sein, doch ganz vom Tisch fegen lässt es sich dann doch nicht. Heute muss sich jeder Fachhändler die Frage stellen. Womit kann ich punkten, was setzt mich ab? Vor allem kleinere Fachhändler und Juweliere müssen sich häufig gegen große Marken oder Ketten durchsetzen. Eine Möglichkeit ist hier das White Label. Vor kurzem brachte DerJuwelier.at den großen Themenkomplex „Juwelier ICH“ zur Sprache. Die Möglichkeit, ein eigenes Design in Auftrag zu geben oder als festes Sortiment zu bestellen, wird bereits von vielen großen Herstellern angeboten. Der Ankauf von Sekundärgold ist nun eine Möglichkeit, neben den White- oder Private-Label-Angeboten auch ganz gezielt Manufaktur und Handwerkstradition in den Fokus zu rücken. Nicht alle wollen Teil einer „Schauwerkstätte“ sein, aber der Trend bei den Kunden geht klar in Richtung Nachvollziehbarkeit und Transparenz – das amerikanische Marktforschungsinstitut „Label Insight“ stellte bei einer Befragung fest, dass ganze 94 % der Teilnehmer einer Marke treu bleiben, wenn diese konsequent transparent agiert. Diese Zahl spricht Bände und genau hier liegt auch das Potenzial für einen Juwelier mit einem eigenen Atelier – in Kombination mit dem Ankauf von Sekundärgold. Das Versprechen „Ihre Geschichte geht weiter“ lässt Kunden direkt an der Weiterverarbeitung ihres Altgoldes teilnehmen, das der Juwelier im Laden ankauft, um es dann im Atelier ICH zu einem neuen Schmuckstück weiterzuverarbeiten. Diese persönliche Bindung spricht besonders Kunden an, die sich bei ihren Käufen Nachhaltigkeit wünschen und diese auch weiterhin aktiv leben möchten.

Eine wirkungsvolle Möglichkeit, um Kunden für den Goldankauf beim Juwelier zu begeistern, sind die sogenannten Expertentage. An diesen Tagen kommen Fachleute, wie Mag. Hell-Höflinger von Gold&Co., direkt in die Juweliergeschäfte und bringen ihre Expertise mit. Kunden haben die Gelegenheit, ihre Altgoldbestände zum Juwelier zu bringen, wo sie von den Experten geschätzt werden. Anschließend können die Kunden entscheiden, ob sie ihr Altgold „nur“ verkaufen oder ihr Schmuckstück in ein neues, individuelles Stück umgestalten lassen möchten. So bleibt die Geschichte des Schmuckstücks und seines ehemaligen Besitzers in einer neuen Form lebendig. DerJuwelier.at hat sich näher mit diesem Konzept auseinandergesetzt. In den kommenden Beiträgen entdecken Sie nähere Informationen zu den Expertentagen, nochmals ausführlich erklärt.

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